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13:29 Uhr, 10.06.2015

DAX: Es bleibt die Hoffnung auf eine Annäherung in der Griechenland-Frage

Zuletzt lag der DAX mit einem knappen Prozent im Plus bei 11.110 Punkten. Die Hoffnung, dass es heute zwischen Gläubigern und Schuldner Griechenland zu einer Annäherung kommt, sorgt für gute Stimmung am Markt. Sicherlich sind auch einige Schnäppchenjäger aktiv.

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DAX

Die Hoffnung, dass das für heute Abend veranschlagte Treffen zwischen Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande und dem griechischen Premier Tsipras Bewegung in die griechischen Schuldenverhandlungen bringt, hat den deutschen Aktienmarkt angetrieben. Zuletzt lag der DAX mit einem knappen Prozent im Plus bei 11.110 Punkten. Einem bislang unbestätigten französischen Medienbericht zufolge soll das Meeting allerdings nicht stattfinden. Daneben halten die Schwankungen am Anleihemarkt an, was den Aktienmarkt ausbremsen könnte. Mit den höheren Renditen wird auch der Eurokurs angetrieben, was für die Exportwerte wieder belastend wirkt.

Thema des Tages

Die EU-Kommission hat die jüngsten Vorschläge Griechenlands zur Lösung der Schuldenkrise als unzureichend kritisiert. EU-Wirtschaftskommissar Moscovici habe griechischen Vertretern mitgeteilt, dass die Reformpläne Athens hinter dem zurückblieben, was in der vergangenen Woche vereinbart worden sei, sagte ein Sprecher von Kommissionspräsident Juncker. Aus Sicht der Kommission liege der Ball jetzt im Feld der griechischen Regierung.

Der estnische Präsident Ilves hat bereits davor gewarnt, sein Land würde weitere Griechenland-Hilfen unter Umständen nicht mittragen. Angesichts der Moskau-freundlichen Haltung Athens könnte das estnische Parlament ein drittes Rettungspaket ablehnen, sagte er in einem Interview mit der „Zeit“. „Und wenn die Hilfe im Parlament ratifiziert werden muss, könnte die zu einem Problem werden.“

Derweil hat sich Griechenland kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Wie die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch mitteilte, konnten insgesamt 2,925 Milliarden Euro für 13 resp. 26 Wochen in Form kurzlaufender Staatspapiere eingesammelt werden. Die Rendite der versteigerten Papiere lag bei 2,7 Prozent und bei 2,97 Prozent. Athen hat sich das Geld geliehen, weil es am 12. Juni 3,6 Milliarden Euro Schulden refinanzieren muss.

Aktien im Blick

SMA Solar erholen sich um gut 17 %. Der Solartechnikhersteller arbeitet bei Photovoltaik-Großanlagen zukünftig mit Siemens zusammen.

Bayer verkauft sein Geschäft mit Diabetes-Technik an seinen japanischen Partner Panasonic Healthcare. Die Aktie legt um 1,73 % zu.

Wincor Nixdorf setzen sich im Zuge von Übernahmespekulationen um 8,43 % nach oben ab.

Eine gekappte Prognose lässt die Aktien von Gerry Weber um 30 % einbrechen.

Konjunktur

Nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Liikanen ist sich der EZB-Rat vollkommen darin einig, dass am geldpolitischen Kurs festgehalten werden muss. Das laufende QE-Programm werde mindestens bis September 2016 laufen.

Währungen

Der Euro ist am Mittwochvormittag gegenüber dem Dollar auf ein Wochenhoch bei 1,1360 Dollar gestiegen. Im Mittagshandel kam der Greenback etwas zurück, das Cross EUR/USD notiert aktuell stabil bei 1,1276.

Der Euro handelt gegenüber dem japanischen Yen niedriger, EUR/JPY lag zuletzt bei 138,47 (-1,04 %). Der Yen profitiert von Äußerungen des Bank of Japan Gouverneurs Haruhiko Kuroda. Dies hatte angedeutet, dass der relative Wert des Yen nicht weiter sinken werde.

Das Pfund steigt zum Dollar auf den höchsten Stand seit zwei Wochen, nachdem Daten aus Großbritannien für April eine über den Erwartungen liegende Industrieproduktion und gleichzeitig einen unerwarteten Rückgang des Verarbeitenden Gewerbes belegt hatten. GBP/USD liegt aktuell bei 1,5464.

Rohstoffe

Seit Beginn der Woche legte der Preis für Brent-Öl und der Preis von WTI-Öl um jeweils etwa vier Prozent zu. Experten gehen davon aus, dass die Lagerbestände an Rohöl in den USA die sechste Woche in Folge gesunken sind. Ein Rückgang der Ölreserven kann ein Hinweis auf eine stärkere Nachfrage der Welt sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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