US-Wirtschaft wächst schwächer als erwartet - DE: Inflation bleibt über Zielwert der Geldpolitik
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- Eurozone: Wirtschaftsstimmung verschlechtert sich nur leicht
- GfK: Konsumklima stabilisiert sich
- US-Stresstests: Härteprüfung für die Deutsche Bank
- Osram brechen nach Gewinnwarnung ein
- VW: Neue Zulassungsvorschriften bereiten große Probleme
- Audi: Interims-CEO Schot will kein Übergangskandidat sein
- Apple und Samsung legen Patentstreit bei
- T-Mobile US und Sprint kämpfen um Fusion
- BYD baut weltgrößte Batteriefabrik
- Covestro wird mutiger
DAX & US-Märkte
- Neue Konjunkturängste haben den DAX am Donnerstag nach unten gezogen. Ein Grund war eine erneute Gewinnwarnung des Lichtspezialisten und Autozulieferers Osram, der die Stimmung für viele Autowerte trübte. Für Zurückhaltung an den Börsen sorgte auch der EU-Gipfel, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Asylpolitik unter Erfolgsdruck steht und ein Zwischenbeschluss von Italien blockiert wurde.
- Der S&P 500 verzeichnete am Donnerstag einen soliden Gewinn von 0,62 %, rutschte aber im späten Handel wieder einen Tick unter seinen 50-Tage-Durchschnitt. Auf dem Makro-Level tat sich wenig, einzig von Unternehmensseite gab es ein paar Schlagzeilen: Amazon gab den Kauf von PillPack bekannt, und sorgte damit für Abverkäufe bei CVS Health (-6,1 %) und Walgreens (-9,9 %). Auch FedEx (-1,3 %) und UPS (-2,3 %) wurden von Bezos-Krake und seinen Ambitionen bei der Paketauslieferung unter Druck gebracht. Chipotle verlor 6,3 %, nachdem CEO Niccol keine Details zu Wachstumsplänen liefern konnte und Starbucks gab in Reaktion auf das Ausscheiden von CFO Maw 2,6 % ab.
Ausgewählte Chartanalysen
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Unternehmensnachrichten
- Walt Disney hat im Bieterkampf mit Comcast um Teile von 21st Century Fox die Nase vorn. Das US-Justizministerium stimmte dem möglichen Mega-Deal unter Auflagen zu. Allerdings steht die Genehmigung unter der Bedingung, dass 22 regionale Sportsender von Fox verkauft werden.
- Amazon forciert den Ausbau eines eigenen Zustelldienstes. Unternehmer wurden in einer Mitteilung vom Donnerstag zur Gründung kleinerer Lieferfirmen aufgefordert, die dann bis zu 40 Fahrzeuge mit Amazon-Logo betreiben sollten.
- Die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance hat mit ihrem bereinigten Gewinn je Aktie im 3. Quartal die Erwartungen übertroffen und will zudem eigene Aktien zurückkaufen. Der Gewinn kletterte um 15,5 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar. Die Erlöse legten um 14 Prozent auf 34,3 Mrd. Dollar zu.
- Die Chefs von T-Mobile US und Sprint haben die geplante Fusion vor den US-Kartellbehörden der Federal Communications Commission und dem Justizministerium verteidigt: Der Megadeal im Wert von 26 Mrd. Dollar soll neue Jobs schaffen und auch die Preise sollen weiter sinken. T-Mobile US und Sprint verfügen laut einer Analyse des auf den US-Mobilfunkmarkt spezialisierten Research-Hauses Wave7 mit rund 30 Mio. Prepaid-Kunden über eine dominierende Position in diesem Segment.
- Der US-Flugzeugbauer Boeing präsentierte auf einer Konferenz in Atlanta erstmals ein Konzept für ein Hypersonic-Modell (fünffache Schallgeschwindigkeit).
- Eine höhere Produktion des Tesla Model 3 sorgt bei Panasonic zu Batterie-Engpässen: Laut des zuständigen Managers Yoshio Ito habe es eine deutliche Verbesserung der Produktion gegeben, so Ito auf einer Aktionärssitzung.
- Der Lichttechnikkonzern Osram muss wegen Projektverzögerungen im Auto- und Smartphonegeschäft kleinere Brötchen backen. Aus dem fortgeführten Geschäft geht das Management nur noch von einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 1 bis 3 Prozent aus. Bisher wurde ein Wachstum von 3 bis 5 Prozent avisiert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll nur noch zwischen 570 und 600 Mio. Euro erreichen. Bislang hat der Konzern rund 640 Mio. Euro angepeilt.
- Der Chemiekonzern Covestro hebt die geplanten Investitionen für das Jahr 2018 auf 650 bis 700 Mio. Euro an. Die Investitionen zwischen 2019 bis 2021 sollen sogar noch über dem Niveau von 2018 liegen. Beim Freien Operativen Cashflow (FOCF) strebt der Konzern 2018 nun mehr als 2 Mrd. Euro an. Bisher war ein Wert deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre von rund 1,4 Mrd. Euro angepeilt worden. Die Kennzahl gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen zur freien Verfügung hat.
- Der schwedische Textilkonzern Hennes & Mauritz (H&M) musste im zweiten Quartal (Ende Mai) einen Gewinnrückgang um mehr als ein Fünftel auf 4,6 Mrd. schwedische Kronen verschmerzen. Für H&M ist es nun das vierte Quartal mit einem Gewinnrückgang in Folge. Analysten gehen davon aus, dass H&M noch mehrere Quartale mit hohen Rabatten zu kämpfen haben wird, denn die Lager sind voll. Konzernchef Karl-Johan Persson bestätigte: „Wir haben noch immer viel zu hohe Lagerbestände“- Diese sollen nun über den Sommer durch Schlussverkäufe weiter abgebaut werden. Mit 60,5 Milliarden Kronen Lager zumindest der Umsatz um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
- Der chinesische Elektroautohersteller BYD hat in der nordwestlichen Provinz Qinghai eine neue Anlage zum Ausbau seiner Lithium-Batterie-Kapazitäten in Betrieb genommen. Diese werde nach Fertigstellung im nächsten Jahr die größte der Welt sein, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern kommt seinem Ziel, die gesamte Produktionskapazität bis 2020 auf 60 GWh zu erhöhen somit ein Stück näher.
- Der Ölkonzern BP hat aufgrund der steigenden Nachfrage nach E-Autos den Ladestationen-Betreiber Chargemaster mit Sitz in Großbritannien gekauft, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Ein Kaufpreis wurde bislang nicht genannt.
- Die US-Notenbank veröffentlicht heute Abend nach Handelsschluss den zweiten Teil des Stresstests: die sog. umfassende Kapitalanalyse (CCAR). Die Fed begutachtet dabei vor allem die Qualität. „Die qualitative Analyse soll sicherstellen, dass die Banken starke Mechanismen haben, um ihren Kapitalbedarf zu identifizieren und materielle Risiken zu managen“, heißt es laut „Handelsblatt“ bei der Fed. Diese erwarte, dass die Institute „starke interne Kontrollen haben und die Konzernführung das Geschäft effektiv beaufsichtigen können“. Bei ausländischen Banken, eine Holding in den USA haben, geht es um die Frage, ob sie Kapital an den Mutterkonzern überweisen dürfen. Zum ersten Mal muss sich das gesamte US-Geschäft der Deutschen Bank der Kontrolle unterziehen. Die allermeisten Experten rechnen damit, dass die Bank in diesem Jahr wie bereits 2015 und 2016 erneut durchfallen wird.
- Der neue Audi-Chef Bram Schot möchte mit der Verlagerung der Präsentation des Elektromodells „Q6 Etron“ ins Silicon Valley den Elektroauto-Pionier Tesla attackieren. Direkt im Vorgarten des Elektropioniers soll der Audi-Stromer seine Premiere haben. Das sei auch als Kampfansage an den neuen Konkurrenten gedacht, hieß es laut „Handelsblatt“ in Konzernkreisen. „Der Etron ist für Audi der Startschuss für die Elektromobilität“, sagte ein Manager der Zeitung. Daher wolle das Unternehmen mit der Präsentation in Kalifornien ein Zeichen setzen.
- Die neuen Zulassungsvorschriften nach WLTP-Standard bereiten Volkswagen große Probleme. „Die Situation ist kritisch“, sagte Dirk Weddigen von Knapp, Chef des deutschen VW- und Audi-Händlerverbandes, dem „Handelsblatt“. WLTP führt bei Volkswagen zu Produktions- und Lieferverzögerungen. Der Autokonzern wird es nicht schaffen, dass alle Konzernmodelle rechtzeitig zum 1. September eine Straßenzulassung nach den neuen WLTP- Normen bekommen. Autos ohne Zulassung können nicht produziert und verkauft werden. Die Volkswagen-Händler müssen sich darauf einstellen, dass sie einen Teil der Produktpalette für einen längeren Zeitraum nicht anbieten können.
- Apple und Samsung haben ihren zähen Patentstreit in den USA nach sieben Jahren beigelegt. Die zuständige Richterin in Kalifornien ordnete die Einstellung des Verfahrens an, ohne Details zu nennen. Der Schlagabtausch ging auf eine Klage von Apple vom April 2011 zurück. Der US-Konzern warf dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung vor, Design und Technik des iPhone und iPad kopiert zu haben. Die Klage löste zeitweise rund 50 Verfahren in mehreren Ländern aus.
- Der Batteriesystem-Anbieter Akasol hat beim Gang an die Börse den Ausgabepreis auf 48,50 Euro festgelegt und liegt damit am unteren Ende der Mitte Juni festgelegten Spanne. Damit muss Akasol mehr neue Aktien ausgeben als geplant, um das angepeilte Ziel eines Erlöses von 100 Mio. Euro zu erreichen. Es seien knapp 2,1 Mio. Anteile aus einer Kapitalerhöhung platziert worden, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit.
Konjunktur & Politik
- Laut finaler Schätzung des Handelsministeriums in Washington ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal 2018 um annualisiert 2,0 Prozent gewachsen. Bankvolkswirte hatten einen BIP-Anstieg in Höhe des Werts der Zweitschätzung von 2,2 Prozent erwartet. Im Schlussquartal 2017 waren die USA noch um aufs Jahr hochgerechnet 2,9 Prozent gewachsen.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 23. Juni um 9.000 auf 227.000 gestiegen. Ökonomen hatten 220.000 Neuanträge erwartet.
- Richter Anthony Kennedy hat seinen Rückzug vom Supreme Court bekannt gegeben. Der 81-Jährige informierte Präsident Trump am Mittwoch über seine Entscheidung, Ende Juli in den Ruhestand zu gehen. Trump kann nun einen neuen, ihm gefälligen Richter für das neunköpfige Gericht ernennen.
- Die Inflationsrate lag in Deutschland im Juni nach vorläufigen Zahlen bei 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das entspricht den Erwartungen der Fachleute, liegt aber über dem Zielwert der EZB. Im Mai hatte die Inflationsrate 2,2 Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich trotz jüngster Differenzen mit US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit klar zum transatlantischen Bündnis ausgesprochen: „Wir sind (...) überzeugt, dass dieses Bündnis für unsere gemeinsame Sicherheit zentral bleibt", sagte sie in ihrer Regierungserklärung im Bundestag.
- Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten in der Eurozone abbildet, ist im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 112,3 Punkte gefallen, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 112,0 Punkte gerechnet. Das enger gefasste Geschäftsklima (BCI) für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe fiel von 1,44 Punkten im Vormonat auf 1,39 Zähler. Volkswirte hatten mit 1,40 Punkten gerechnet.
- Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten heute Nachmittag in Brüssel über die Migrationspolitik. Zuvor äußert sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag zum EU-Gipfel. Bis zum Wochenende will sie eine europäische Lösung erreichen, was Innenminister Horst Seehofer von einem nationalen Alleingang abhalten soll: Seehofer will Migranten, die bereits in einem anderen EU-Land registriert wurden, an der deutschen Grenze zurückweisen lassen.
- In Spanien zieht die Inflation weiter an. Wie das Statistikamt INE mitteilte, stieg die HVPI-Inflationsrate (HVPI) von 2,1 Prozent im Vormonat auf 2,3 Prozent. Das ist die höchste Rate seit April 2017. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent zu.
- Der zunehmende Protektionismus in der globalen Handelspolitik besorgt die deutsche Wirtschaft, der Konsumlaune der Deutschen tat dies aber noch keinen Abbruch. Der vom Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK für Juli erhobene Index des Konsumklimas liegt auf dem Vormonatsniveau von 10,7 Punkten. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 10,6 Punkte prognostiziert. Allerdings belastet der Handelsstreit laut GfK die Konjunkturerwartungen der Verbraucher. Der Unterindikator sinkt auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. „Die protektionistische Handelspolitik des amerikanischen Präsidenten, die neben Deutschland auch andere exportorientierte Länder wie China betrifft, lässt die Konjunkturaussichten weltweit eintrüben", erklärte die GfK.
- Ab diesem Sonntag wird die Lkw-Maut auf sämtliche Bundesstraßen ausgedehnt. Das gebührenpflichtige Straßennetz wächst somit von 15.000 auf 52.000 Kilometer. Vor allem Spediteure müssen fortan mehr zahlen. Der Bund kalkuliert nach Abzug von Kosten mit Mehreinnahmen von ca. 2,5 Mrd. Euro, insgesamt sollen so jährlich ca. 7,2 Mrd. Euro eingenommen werden.
- Nachdem die Börsen sich gestern zunächst erholten, als die US-Regierung falsche Medienberichte über verschärfte Investitionsbedingungen für China wieder gerade rückte, sorgte dann ein Kommentar des Wirtschaftsberaters Larry Kudlow später wieder für Verunsicherung. Er sagte dem Sender „Fox Business“, dass US-Präsident Donald Trump keine Pläne habe, eine mildere Haltung in den Handelsbeziehungen mit China einzunehmen.
- Der Schengen-Staat Schweiz hält wenig von den Plänen des Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU). Die Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze sei keine Lösung: „Aus Sicht der Schweiz ist es eine Illusion anzunehmen, man könne mit mehr Grenzkontrollen irreguläre Migration vollständig unterbinden [...] Nationale und einseitige Maßnahmen lösen keine Herausforderungen, sondern schieben die Verantwortung lediglich an die Außengrenzenstaaten. Dies gilt es zu verhindern," sagte ein Sprecher des Staatssekretariats für Migration.
- Peking schickt einen Warnung an die USA: China werde keinerlei Territorialverlust zulassen, so Präsident Xi Jinping gegenüber US-Verteidigungsminister James Mattis. Dies dürfte neben den künstlichen Militärbasen im Südchinesischen Meer und die japanischen Senkaku Inseln auch Taiwan betreffen, das Peking für eine abtrünnige Provinz hält.
Dividendenausschüttungen
- Nanogate (€0,11 je Aktie)
- EUWAX (€3,26 je Aktie)
- Grand City Properties (€0,219 je Aktie)
- Aroundtown (€0,0702 je Aktie)
Termine des Tages: | 09:00 Uhr Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Gipfeltreffen von EU und NATO |
EWU: Wirtschaftsstimmung Juni | |
EWU: Geschäftsklima-Indikator Juni | |
DE: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung) | |
US: BIP Q1 (endgültig) |
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Heißt dieses Auto etwa immer noch Etron? Sind die von allen guten Geistern verlassen? Auf frz. heißt das Sch**** - wieso wurde der Name nicht geändert?