DAX: Die Vorsicht der Anleger verstärkt sich
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Dax eröffnet heute 1,1 % tiefer bei 9.455 Punkten. Am gestrigen Dienstag schloss der Index 2,5 % höher bei 9.563 Stellen geschlossen. Vorweihnachtliche Besinnlichkeit spiegeln die ausgeprägten Schwankungen nicht wider. Die Unsicherheit am Markt beruht auf mehreren Faktoren. Der stetig fallende Ölpreis lässt Befürchtungen aufkommen, dass rohstoffreiche Schwellenländer kollabieren könnten. So wird an den Finanzmärkten mittlerweile ungeschmückt auf eine Pleite Russlands spekuliert. Und heute Abend steht mit der Fed-Sitzung wieder die Zinswende auf der Agenda der Investoren. Die Mehrheit der Marktteilnehmer scheint inzwischen davon auszugehen, dass die US-Notenbank die Formulierung, dass der Leitzins noch für eine „beträchtliche Zeit“ unverändert belassen werden dürfte, aus dem Begleitstatement streichen wird.
Charttechnik
Die Käufer im Dax tun sich schwer, die schwache Eröffnung direkt zu kaufen. Zwar gab es Bemühungen in Richtung des gestrigen Tageshochs, aber Druck wollte bisher nicht aufkommen. Dies könnte in den nächsten Stunden zu leichten Verlusten bis auf 9.430 Punkte führen. Einen Stundenschluss unterhalb dessen sollten die Bullen aber vermeiden, da damit die Abwärtsbewegung der letzten Tage wieder aufgenommen werden könnte.
Thema des Tages
Auch die massive Anhebung des Leitzinses der russischen Notenbank auf Dienstag hat die Talfahrt des Rubels nicht aufhalten können. Der Wert der Währung sackte gestern auf einen neuen Tiefstand. Im Devisenhandel kostete 1 Euro am Abend knapp 91 Rubel - 12 Rubel mehr als am Montag. Der Dollar verteuerte sich um etwa 8 Rubel auf 72 Rubel. Die Zentralbank in Moskau nannte die Lage „kritisch“. Zentralbank-Chefin Nabiullina sagte, der Zinsschritt richte sich vor allem gegen Währungsspekulanten. Der unlängst dem freien Markt übergebene Rubel werde sich bald stabilisieren.
Heute Vormittag intervenierte auch das Finanzministerium in Moskau und begann damit, seine Devisenreserven zu verkaufen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine per E-Mail verschickte Mitteilung des Ministeriums berichtete. Der Rubel reagierte sofort und legte im Vergleich zum Vorabend um 5 % zum Dollar zu. Ein Dollar kostete zuletzt etwa 64 Rubel.
Für die angeschlagene Konjunktur Russlands ist der Zinssprung wahres Gift, weil höhere Zinsen den privaten Verbrauch und die Investitionen der Firmen zusätzlich belasten dürften. Die russische Wirtschaft könnte der Moskauer Zentralbank zufolge im kommenden Jahr um rund 4,5 % schrumpfen, sollte sich der Ölpreis bei 60 Dollar je Barrel einpendeln.
Aktien im Blick
Commerzbank-Titel geben nach Sorgen um Belastungen aus der Krise in Russland 2,81 %. ab.
Die Bundesregierung plant laut der SZ einen milliardenschweren Fonds, um Rückbau und Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke sicherzustellen. RWE verlieren 1,03 %, E.on bewegen sich kaum.
Konjunktur
Die Bank of England debattierte laut dem Protokoll der Dezember-Sitzung über den Ölpreisrückgang. Einerseits dürfte die Wirtschaft dadurch angeschoben werden, andererseits werde die schwache Inflation zusätzlich gedämpft, so die Währungshüter. Im Dezember dürfte die Inflationsrate unter ein Prozent fallen.
Kraftstoffe und Telekommunikation mindern die Inflation im Euroraum weiter. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im November um 0,3 %, nach 0,4 % im Oktober.
Der Anstieg der Arbeitskosten im Euroraum hat sich im dritten Quartal mit +1,3 % verlangsamt. Im zweiten Quartal hatte der Zuwachs noch bei revidiert 1,4 % gelegen.
Die weitreichende Steuerbefreiung bei der Vererbung von Unternehmen ist mit dem Grundgesetz unvereinbar. Das hat das Verfassungsgericht in Karlsruhe entschieden.
Währungen
Der US-Dollar legt am Mittwoch im Vorfeld des Zinsentscheides Fed auf breiter Basis zu. EUR/USD notierte bislang bei 1,2449 im Tief. GBP/USD erreichte nach gemischten britischen Arbeitsmarktdaten bislang zutiefst 1,5674.
USD/JPY erholt sich von seinem gestern erreichten Vierwochentief bei 115,52 und notierte bislang bei 117,51 im Hoch.
USD/RUB ist von seinem gestrigen Allzeithoch bei 78,9258 bis zutiefst 61,1846 zurückgefallen, hat aber im weiteren Handelsverlauf bereits wieder in Richtung 70er-Marke zugelegt.
Rohstoffe
Gegen Mittag kostete ein Barrel der Rohölsorte Brent 59,38 US-Dollar. Das waren 63 Cent weniger als am Dienstag. Die Ölpreise sind seit diesem Sommer um fast die Hälfte eingebrochen.
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