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13:45 Uhr, 05.05.2015

DAX: Die Stimmung droht zu kippen

Zunächst hat der DAX heute seine Erholung fortgesetzt. Gegen Mittag macht sich allerdings ein Stimmungsumschwung am Markt bemerkbar. Der Leitindex gibt seine Gewinne wieder ab und rutscht sogar ins Minus.

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Die heute vorbörslich vorgelegten Quartalszahlen von Adidas, Lufthansa und Infineon sorgen zunächst für Kauflaune am Markt. Der DAX zog im Vormittagshandel bis auf 11.745 Punkte an, bevor die Stimmung kippte und der Leitindex auf aktuell 11.604 Punkte zurücksetzte. Unterstützt wird der DAX durch die Abgaben des Euro. Nicht zuletzt ist es die schwache Gemeinschaftswährung, die den hiesigen Unternehmen gute Ergebnisse beschert. Daneben sorgt ein Bericht, dass der IWF einen Schuldenerlass für Athen fordert, für Verwirrung.

Thema des Tages

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat am Montagabend erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Wie das Büro des Regierungschefs am Dienstag in Athen mitteilte, standen die laufenden Verhandlungen mit den Geldgebern im Mittelpunkt des Gesprächs. Griechenland muss bis 12. Mai fast eine Milliarde Euro für die Tilgung von Schulden an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zahlen und Wertpapier-Verpflichtungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro refinanzieren. Überraschend reisten griechische Minister deshalb auch nach Brüssel und Frankfurt zu Gesprächen mit den Geldgebern, um für die restlichen 7,2 Milliarden Euro aus dem verlängerten Hilfsprogramm die Freigabe zu erhalten.

Derweil sorgt ein Bericht für Aufsehen, demzufolge der IWF damit droht, seinen Teil der letzten Kredittranche für Griechenland zurückzuhalten. Grund sei die sich verschlechternde Haushaltslage Athens seit dem Antritt der neuen Regierung, berichtet die „Financial Times" mit Bezug auf IWF-Kreise. Der IWF habe gefordert, dass entweder Griechenland zusätzlich sparen müsse oder die Geldgeber auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten sollten.

Die EU-Kommission hat ihre Prognose für das Krisenland am Dienstag deutlich gesenkt. Laut ihrer Frühjahrsprognose sagt die Behörde für 2015 nur noch ein Plus der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent voraus - noch Anfang Februar hatte Brüssel 2,5 Prozent erwartet.

Aktien im Blick

Zuwächse bei der Stammmarke und der Tochter Reebok sorgten bei Adidas im 1. Quartal für satte Steigerungen bei Umsatz und Gewinn. Die Aktie legt akt. um 0,19 % zu.

Die Papiere von Infineon legen akt. um 2,18 % zu. Der Chiphersteller ist im 2. Geschäftsquartal dank einer Übernahme, einer hohen Nachfrage und dem schwachen Euro stark gewachsen.

Die Lufthansa hat ihr Schreckensquartal mit dem Germanwings-Absturz und Pilotenstreiks geschäftlich gut über die Bühne gebracht. Die Aktie tendiert dennoch um 1,82 % leichter.

Konjunktur

Die EU-Kommission erwartet im laufenden Jahr in der gesamten Eurozone ein Wachstum von 1,5 Prozent, das sind 0,2 Punkte mehr als noch vor drei Monaten vorhergesagt.

Die Preise auf Erzeugerebene in der Eurozone steigen im März um 0,2 %, nach revidiert +0,6 % (+0,5%) im Vormonat.

Währungen

Der Dollar legt am Vormittag auf breiter Front zu. EUR/USD tendiert um 0,10 leichter bei 1,1136. Den Euro belasteten die Berichte, dass sich die Griechenland-Geldgeber über das weitere Procedere uneins sind.

Zum japanischen Yen notiert der Dollar um 0,15 Prozent fester bei 120,2400, zum britischen Pfund zeigt sich der Greenback stabil bei 0,6613.

Trotz der Zinssenkung auf ein neues Rekordtief bei 21,00 % der australischen Notenbank wertet der Aussie weiter auf. AUD/USD tendiert 0,62 % fester bei 0,7884.

Rohstoffe

Der Goldpreis, der im Verlauf der vergangenen Woche bis auf 1215,13 Dollar je Feinunze gestiegen war notiert aktuell rund 25 US-Dollar unter diesem Niveau. Analysten führen den Preisrückgang auf mangelnde physische Nachfrage zurück.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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