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13:00 Uhr, 05.10.2008

DAX - Die Politik richtet es …

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Nun ist es doch geschafft, der Senat und das Repräsentantenhaus, haben dem großen, 700 Milliarden Dollar Hilfspaket zugestimmt. Uff, was ein Glück, es wäre sonst jetzt bereits so gekommen, wie einige schon seit langer Zeit befürchten. Nun haben wir erst einmal Zeit. Wieviel? Keine Ahnung, aber es dürfte nicht viel länger als 6 – 8 Monate dauern, dann wird die Krise wieder anklopfen, aber ich bin mir sicher, in viel heftigerer Form als jetzt ohnehin schon.

Sehen wir es doch einmal realistisch, 700 Milliarden USD müssen ja auch irgendwo her kommen. Man kann zum einen Geld machen, also ich meine damit einfach zur Verfügung stellen oder drucken. Das heizt die Inflation an. Oder man kann es dem Steuerzahler abnehmen. Das hat nachhaltige Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Die US-Wirtschaft ist wie keine zweite auf der Welt auf Konsum aufgebaut. In beiden Fällen wird es ganz, ganz schwierig werden.

Aber das habe ich ja schon seit Wochen beschrieben und immer wieder angemerkt. Fragen Sie doch einmal ihre Bekannten, vorzugsweise die, die normaler Weise nichts mit der Börse zu tun haben. Ich wette, die Antwort wird lauten: „Das betrifft doch nur die, die an der Börse spekulieren, ich habe damit doch nichts zu tun“. Mir geht es jedenfalls ständig so. Meine Freunde wollen nichts davon wissen. Klar, man verdrängt es einfach. Aber das geht irgendwann nicht mehr. Auch meine Freunde und natürlich auch Ihre Freunde werden sehr bald merken, dass man nicht unbedingt etwas mit Börse zu tun haben muss, um von der Krise betroffen zu werden.

Zurück zur Politik. Ich bekomme immer mehr Hochachtung vor unseren Politikern. Entweder sie nennen das Kind endlich einmal beim Namen (Steinbrück hat die Krise offen und unumwunden angesprochen) oder jetzt Struck. Endlich hat auch einer unserer Politiker erkannt, was für eine Luftnummer der Vorstandschef der größten deutschen Bank ist. Struck hat Herrn Ackermann öffentlich kritisiert, dass er über Jahre die Einmischung des Staates attackiert hat und nun nach dem selben ruft. (Ich bin ja auch gegen staatliche Regulierung, aber ich bin es vor allem jetzt!!) Ich habe einen guten Vorschlag für ihn, soll er doch nach China gehen und dort eine Bank übernehmen. Das hat drei Vorteile:

1. Er kann wie die einheimischen grinsen was das Zeug hält, ohne auch nur eine fundierte Aussage tätigen zu müssen.

2. Er muss nicht mehr nach dem Staat und seinen regulierenden Maßnahmen rufen. In China ist der Staat allgegenwärtig, und reguliert wo er nur kann.

3. Wir wären ihn los und die Mitarbeiter der Deutschen Bank haben vielleicht wieder die Chance auf einen integeren Banker, statt einen Gassenglänzer der immer nur grinst an ihrer Spitze. Dabei fällt mir auf, dass der Peanuts-Direktor gar nicht so schlecht war. Hilmar Kopper hat dieser Tage gesagt, dass er keine Zertifikate hält und nur derjenige diese kaufen solle, der sie auch versteht. Das klingt doch vernünftig. An so vernünftige Worte kann ich mich bei Herrn Ackermann nicht erinnern.

Zurück zu den Märkten. Die US-Börse hat das Rettungspaket nicht honoriert. Im Gegenteil, auf dem Parkett hat sich Skepsis breit gemacht, was es für Folgen haben könnte und vor allem ob es hilft.

Denkt der Markt also so wie ich?

Dann würde es bedeuten, dass wir nicht mehr soviel Zeit haben. Einzig der Goldpreis spricht aktuell für eine leichte Entspannung an den Märkten. Zumindest wird zur Zeit nicht von einer galoppierenden Inflation ausgegangen. Das gibt mir wieder die Möglichkeit Gold günstig zuzukaufen. Denn die Inflation kommt. Das ist für mich so sicher, wie die Bank von England. Die hat im Gegensatz zu Amerika noch Gold im Keller liegen. Bei den USA bin ich mir da nicht so sicher. Deshalb versuchen diese auch den Goldpreis zu drücken. Denn das ist ja klar, wenn sich das erst einmal herumspricht dass die USA kein Gold mehr haben, wer will dann noch einen US-Dollar, der ohnehin nicht mehr an das Gold gebunden ist. Dann kann in Amerika tatsächlich das Licht ausgehen.

Nun gut, soweit ist es noch nicht. Ich will es auch nicht an die Wand malen. Aber es geht mir leider auch nicht aus dem Kopf.

Schauen wir uns nun noch einmal den DAX an.

Der deutsche Aktienindex hangelt sich von einem Tief zum nächsten. Daran ändert auch der freundliche Tag am Freitag nichts. Jetzt ist der DAX sogar unter die untere Begrenzung des Abwärtstrends gefallen. Es könnte zwar eine kurzfristige Erholung über diese Trendlinie geben, nach den Vorgaben der USA und der Skepsis die weiterhin herrscht, rechne ich weiterhin mit nachgebenden Notierungen.

Das nächste Ziel dürfte im Bereich von 5.500 Punkten liegen.

Deshalb sollten Sie weiterhin am Ball bleiben und ihr Vermögen sichern.

Bis zur nächsten Woche

herzlichst

Ihr Martin Marquardt

Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte

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