DAX: Die Nervosität bricht sich Bahn
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DAX
Der deutsche Aktienmarkt kann nicht von dem schwächeren Eurokurs und den wieder anziehenden Bundesanleihen profitieren. Die Sorgen um Griechenland und dem Erfolg der Linken bei den spanischen Regionalwahlen führten am Vormittag zu einem nervösen, schwankungsreichen Kursverlauf. Vor allem die Sorgen über eine Griechenland-Pleite seien "weiterhin omnipräsent" und die Zeit werde immer knapper, kommentierte ein Händler von Kliegel & Hafner. Gegen Mittag gibt der DAX 0,65 Prozent auf 11.762 Punkte nach.
Thema des Tages
In der Rede vom Freitag erklärte die US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, dass sie davon ausgehe, dass die Zinsen in den USA noch dieses Jahr angehoben werden. Die US-Wirtschaft sei auf gutem Wege die Schwäche des ersten Quartals hinter sich zu lassen. „Wenn sich die Wirtschaft weiter so erholt, wie ich es erwarte, wird es angemessen sein, im weiteren Jahresverlauf eine erste Zinserhöhung vorzunehmen und die Normalisierung der Geldpolitik zu beginnen", sagte Yellen. „Um diesen Schritt zu gehen, wird aber eine weitere Verbesserung der Arbeitsmarktbedingungen notwendig sein, und ich muss einigermaßen zuversichtlich sein, dass sich die Inflation mittelfristig wieder in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewegt."
Yellen betonte aber zugleich, dass die Zinsen zunächst nur langsam steigen sollen. Die Normalisierung werde wahrscheinlich schrittweise erfolgen, sagte sie. Der weitere geldpolitische Kurs sei auf jeden Fall von den aktuellen Wirtschaftsdaten abhängig. Es gebe keinen „vorgezeichneten Kurs für Zinserhöhungen nach der ersten Leitzinsanhebung“, so Yellen.
Mit Blick auf die Konjunktur gab sich Yellen zwar zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft sich weiterhin erhole. Allerdings sei der konjunkturelle Gegenwind noch nicht vollständig abgeklungen. Beschäftigung und Wirtschaft dürften im laufenden Jahr und darüber hinaus nur moderat wachsen.
Aktien im Blick
Henkel könnte einem Medienbericht zufolge das Rennen um den Haarpflegespezialisten Wella von Procter & Gamble gewinnen. Die Aktie spring um 2,04 % an die DAX-Spitze.
Linde profitieren von einer positiven Studie der DZ Bank (akt. +0,34 %). Die Analysten empfehlen den Titel nach den jüngsten Kursverlusten nun zum Kauf und sehen den fairen Wert weiter bei 205 Euro.
Die erhöhte Unsicherheit wegen der Griechenland-Krise und der Spanien-Wahlen lässt insbesondere die Banken-Titel leiden. Die Commerzbank verliert 1,36 %, die Deutsche Bank gibt 1,02 % ab.
Konjunktur
Finanzminister Gianis Varoufakis erklärte in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN, Griechenland könne nicht mehr ohne weitere Hilfen der Gläubiger den IWF-Kredit bedienen. Er zeigte sich aber optimistisch, das es bald zu einer Einigung kommen werde. Athen muss am 5. Juni eine Tranche an den IFW in Höhe von 302,8 Mio. Euro übweisen.
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hat nochmals darauf hingewiesen, wie wichtig eine Einigung mit Griechenland ist. „Es gibt keinen Plan B. Griechenland muss in der Eurozone bleiben. Allerdings gibt es bis dato noch keine Übereinkunft und weitere Anstrengungen sind notwendig“, sagte der Franzose.
Währungen
Der US-Dollar hat gegenüber den anderen Hauptwährungen dank der Aussicht auf Zinsanhebungen der Fed in diesem Jahr zugelegt. EUR/USD fiel bislang bis zutiefst 1,0879 zurück (ein Vierwochentief), wobei den Euro auch wieder die drohende Staatspleite Griechenlands belastet. USD/JPY kletterte bis 122,84 – der höchste Stand seit Juli 2007.
USD/CHF hat trotz starker Daten vom schweizerischen Arbeitsmarkt bei 0,9522 ein Vierwochenhoch erreicht. NZD/USD konnte von den besser als erwartet ausgefallenen neuseeländischen Handelsbilanzzahlen nicht profitieren und markierte bei 0,7262 ein Zweieinhalbmonatstief.
Rohstoffe
Der gestiegene Wechselkurs des Dollar lastet auf den Ölpreisen. Das in Dollar gehandelte Rohöl wird so für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 65,07 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass WTI sank um 42 Cent auf 59,32 Dollar.
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