DAX: Die Mutigen greifen beherzt bei Aktien zu
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der überraschend erneute Rückgang des Caixin-Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes in China sorgte heute zu Beginn des Handels noch für Verstimmung unter den Anlegern am deutschen Aktienmarkt. Doch der DAX schüttelte die anfängliche Schwäche schnell ab und drehte im Verlauf des Vormittags ins Plus. Offenbar griffen die Schnäppchenjäger beherzt zu. Auch die Aktien vom Schwergewicht VW erholten sich. Zudem sorgten einigermaßen gute Konjunkturdaten aus der Eurozone für Stabilität. Der DAX hat wieder die Marke von 9.700 Punkten im Visier. Später am Tag dürfte EZB-Chef Mario Draghi versuchen, die Marktteilnehmer mit der Aussicht auf eine weitere Ausweitung des Staatsanleihekaufprogrammes bei Laune zu halten.
Charttechnik
Die schwächere Eröffnung im DAX wurde gekauft, womit sich der Index bis in den Widerstandsbereich bei 9.690/725 Punkte vorarbeiten konnte. Hier kommt es aktuell zu leichten Rücksetzern. Noch halten sich diese in Grenzen, was einen zweiten Erholungsversuch nahe legt. Unterstützungen finden sich bei 9.625/600 Punkten. Das übergeordnete Risiko liegt jedoch weiter auf der Longseite, denn die Abwärtstrends sind intakt.
Thema des Tages
Der Einkaufsmanagerindex der Verarbeitenden Industrie in China ging im September um 0,3 Zähler auf 47,0 Punkte zurück. Das berichtete das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin am Mittwoch in einer vorläufigen Schätzung. Das ist der schwächste Umfragewert seit der Weltwirtschaftskrise 2008/09. „Der Rückgang zeigt, dass die Industrie des Landes eine entscheidende Phase in ihrem Transformationsprozess erreicht hat“, sagte He Fan, Chefökonom der Caixin Gruppe. He Fan gab an, dass die wesentlichen Ursachen des schwachen Septemberergebnisses in der Preisentwicklung und bei der Nachfrage aus dem Ausland lägen.
Die Führung in Peking bleibt bei ihrem positiven Bild der wirtschaftlichen Lage des Landes. Die Wirtschaft befinde sich in einer „ordnungsgemäßen Spanne“, sagte Chinas Präsident Xi Jinping während eines Staatsbesuchs in den USA vor Unternehmern in Seattle. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft sei in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Jedoch sei das wegen der „komplexen“ und „volatilen“ Lage der Weltwirtschaft erwartet worden, sagte Xi.
Aktien im Blick
Im Fokus steht nach dem Skandal um manipulierte Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA weiter die VW-Vorzugsaktie. JPMorgan streicht die Kaufempfehlung für den Titel und sieht im schlimmsten Fall ein Schadensvolumen von 40 Milliarden Euro auf VW zukommen. Dennoch kann das Papier heute etwas verlorenen Boden gutmachen (+2,83 %).
Auch die Anteilsscheine der zuletzt arg gebeutelten Energiekonzerne erholen sich heute: RWE und E.ON legen zur Stunde um 4,43 bzw. 2,69 % zu. RWE-Chef Peter Terium hält den Absturz des Aktienkurses von RWE für übertrieben. Die Risiken für den Konzern würden überinterpretiert.
Konjunktur
Der Indikator für die Unternehmensstimmung im Euroraum fiel von 54,3 Punkten im August auf 53,9 Punkte, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. In der Industrie sank der Wert wie erwartet von 52,3 auf 52,0 Punkte. Im Dienstleistungssektor fiel er von 54,4 auf 54,0 Zähler. In Deutschland hat sich die Stimmung der Unternehmer auf hohem Niveau bei 54,3 Punkten etwas abgeschwächt.
EZB-Ratsmitglied Bostjan Jazbec betonte am Mittwoch, dass derzeit weder ein Ende oder eine Verlängerung des Ankaufprogramms der Notenbank zur Debatte stehen.
Die Wirtschaft Frankreichs ist im Frühjahr nicht gewachsen. Wie das Statistikamt Insee mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem Vorquartal.
Währungen
Der US-Dollar kletterte heute zum Euro auf ein Monatshoch bei 1,1131. In den vergangenen Tagen hat der Euro deutlich nachgegeben. Seit Freitag belaufen sich die Verluste auf fast drei Cent.
Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus China haben den Australischen Dollar unter Druck gesetzt. Zum US-Dollar gibt AUD/USD in der Spitze um ein knappes Prozent bis auf 0,7016 ab. Im Mittagshandel erholt sich der Aussie etwas auf 0,7038.
Rohstoffe
Der Goldpreis legt am Mittwoch im europäischen Handel zu. Zwar drückt weiterhin der starke Dollar auf die Notierung, allerdings stützen die schwachen Daten aus dem Verarbeitenden Gewerbe Chinas die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen.
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