DAX - Die Bahn kommt… - Auch hier bin ich noch skeptisch
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Die Bahn kommt ... allerdings im Güterverkehr immer seltener. Als ich diese Meldung in dieser Woche gehört habe, musste ich direkt an Charles Dow denken. Der Erfinder des Dow Jones Index baute diesen Index damals mit Eisenbahnaktien. Seine Begründung war, dass es der Wirtschaft gut geht, wenn die Waren durch das Land transportiert werden. Erst später wurde ein Dow Jones Industrial und ein Dow Jones Transportation – Index gebildet. Und nun meldet die Bahn einen drastischen Umsatzeinbruch im Güterverkehr. Das stimmt mich mehr als nachdenklich. Am Freitag kam fast unbemerkt die Meldung aus Japan, dass die Produktion in der Industrie kräftig gedrosselt wurde. Das alles sieht nicht gerade danach aus, dass sich eine Stabilisierung abzeichnet. Und wenn ich mir die Kurserholung der vergangenen Woche im DAX ansehe, so überzeugt mich diese in keiner Weise. Der kurzfristige Trend wurde zwar nach oben gebrochen, aber die Umsätze ließen doch stark zu wünschen übrig. Das ist wegen des "thanks giving" Feiertages in den USA auch nicht weiter verwunderlich. Amerika macht nun einmal einen Großteil der Umsätze an unserem Markt aus. Dies zeigt einmal mehr, dass wir am Tropf der USA hängen und denen geht es nun einmal schlecht. Da wird auch der „black friday“, der Tag nach "thanks giving" an dem traditionell die Einkaufssaison für Weihnachten eröffnet wird, nichts ändern. Dieser Tag gilt als richtungsweisend für das so wichtige Weihnachtsgeschäft. Ich bin der Meinung, egal wie dieser Freitag ausfällt, das Weihnachtsgeschäft wird nicht die erwarteten Umsätze bringen, was den Konsum in Probleme stürzen wird. Das ist dann das nächste Fass das aufgemacht wird. Dann werden wieder sehr schnell die Stimmen nach staatlicher Hilfe laut. Der Staat, vor allem der amerikanische, hat aber kein Geld mehr. Also: Unternehmen in die Pleite entlassen oder Geld drucken?
Jetzt kommt auch noch der Terror zurück. Es war eine trügerische Ruhe, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten breit gemacht hat. Wer glaubt Indien ist weit weg und uns betrifft das nicht, sollte nicht zu sicher sein. Auch in unseren Industriestaaten kann wieder etwas passieren. Außerdem waren ja genügend Europäer betroffen. Der Terror hat wieder einmal erreicht, was er bezwecken wollte, nämlich Angst zu schüren. Für die Börse waren diese neuerlichen Gräueltaten zunächst kein Thema, aber wenn nun zu den ohnehin vorhandenen Problemfeldern wieder die Terrorangst hinzu kommt, dann wird das ganz schnell wieder zu deutlichen Kursrückgängen führen.
Betrachten wir den DAX noch einmal von der technischen Seite. Nach der gescheiterten Kopf-Schulter, die ich ohnehin nicht favorisiert habe, steht nun ein vermeintlicher Doppelboden auf dem Prüfstand. Auch hier bin ich noch skeptisch. Die Umsätze müssten nun in die Anstiegsbewegung deutlich ansteigen und bei einem Ausbruch über die mittlere Spitze noch mehr zulegen. Das sehe ich noch nicht. Ausschließen kann ich es aber auch nicht, zumindest sieht es aktuell besser aus, als die gescheiterte Kopf-Schulter. Ich glaube nach wie vor, dass die Kurse noch einmal unter die 4.000 Punkte-Marke fallen werden. Das kann in wenigen Tagen der Fall sein, oder sich noch ein paar Wochen hinziehen. Auf jeden Fall sollten Sie weiterhin am Ball bleiben, das haben in dieser Woche ja leider nicht alle Fußball-Bundesligisten auf der internationalen Bühne geschafft, und Ihr Vermögen sichern.
Herzliche Grüße
Ihr Martin Marquardt
Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.
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