Kommentar
09:40 Uhr, 09.09.2022

DAX – der schwarze Schwan heißt Energiekrise!

Der Deutsche Aktienindex DAX befindet sich seit dem Jahresbeginn mit 18,76 Prozent in der Verlustzone. Kann sich der der DAX wieder fangen und eine prächtige Erholungsbewegung bis zum Jahresende bewerkstelligen? Ja und nein oder „es wird schwierig“ könnte gleichsam die Antwort sein.

Deutschland ist „noch“ das führende Industrieland Europas und die wirtschaftsstärkste Nation der Eurozone. Ein Land, dass neben all den international agierenden Konzernen auch viele energieintensive Unternehmen birgt. In kurzer Zeit hat sich die Lage aufgrund der horrend angestiegenen Energiepreise massiv geändert.

Innerhalb der letzten Monate kennen neben den Gaspreisen auch die daran gekoppelten Strompreise kein Halten mehr. Während es für den erfolgreich agierenden Stromhändler volle Kassen bedeutet, muss der ein oder andere Betrieb sogar seine Produktion einstellen. Die Folgen von Produktionseinstellungen der Betriebe und für deren Belegschaft können übrigens gravierend sein. Man macht nicht mal eben ein paar Tage zu und öffnet dann wieder. Auch das Tohuwabohu, dass sich Regierungsarbeit schimpft dürfte fortwährend im DAX eingepreist werden. Deutschland verspielt seine Standortsicherheit. Zu allem Übel könnten Deutschland gar „Blackout-Szenarien“ drohen.

Innerhalb der EU haben auf Sicht der letzten 18 Monate die Großhandelspreise für Elektrizität enorm zugenommen. Allen voran Italien, Griechenland Frankreich und Deutschland führen die Tabelle in Bezug auf Preis in Megawattstunde derzeit an. In Italien liegt der Preis mit 443 Euro pro Megawattstunde in der EU am höchsten, in Deutschland liegt der Preis bei 346 Euro/MWh. Das Problem sind die hohen Gaspreise, denn der Dutch TTF Gas Future notierte im August bei bis zu 346,522 Euro. Gestern fiel der Preis unter 200 Euro pro Megawatt im Oktober-Kontrakt zurück, notierte am Morgen bei 218,99 Euro.

Es braut sich also etwas zusammen und im Falle einer milden Rezession käme Deutschland wohl noch glimpflich davon. Im Jahr 2022 dürfte man sich noch freuen die 1 vor dem Komma in Sachen BIP-Entwicklung zu sehen. In 2023 ist mit einem Schrumpfkurs der deutschen Wirtschaft zu rechnen. Wie stark dieser ausfällt, das hat auch die aktuelle Bundesregierung mit ihrer Energiepolitik in der Hand.

Nun zum „ja und nein“ – anders als der deutsche Mittelstand sind die DAX-Konzerne globale Player, die je nach Industriesektor einen beträchtlichen Anteil ausländischer Produktion aufweisen. Neben Kapitalexport dürfte die deutsche Wirtschaft möglicherweise auch vor einem Arbeitsplatzexport stehen. Bedeutet: Man steigert die Produktion in anderen Ländern mit niedrigeren Energiekosten und baut vor Ort Arbeitsplätze ab.

DAX – der Blick in den Chart

Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.

Ausgehend vom Zwischenhoch des 15. August 2022 von 13.978,61 Punkten bis zum Verlaufstief des 05. September 2022 von 12.595,94 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 13.124,12 Punkten (0.382 %), 13.287,28 Punkten (0.50 %), 13.450,43 Punkten (0.618 %), 13.652,30 Punkten (0.764 %) und 13.978,61 Punkten (1.00 %) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei der Marke von 12.595,94 Punkten (0.00 %), sowie bei den letzten Verlaufstiefs von 12.388,91 Punkten (05. Juli 2022) und 11.322,17 Punkten (30. Oktober 2021) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Was wären die übergeordneten Zielbereiche? Zur Unterseite könnte zunächst ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 12.595,94 Punkten in den Fokus zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements rund um 13.450,43 Punkten möglich. Die Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) deutete zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 44 Punkten auf eine neutrale Marktverfassung hin.

Quelle: ActivTrader

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