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12:47 Uhr, 08.04.2014

DAX: Der Ausverkauf geht in die nächste Runde - Spannung zw. Kiew und Moskau verschärfen sich

Der Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt hält an. Die Spannungen in der Ost-Ukraine sorgen für eine erhöhte Nervosität der Anleger.

Erwähnte Instrumente

DAX

Als einige Marktstimmen bereits wieder über einen neuen Anlauf in Richtung der 10.000-Punkte-Marke beim Dax räsonierten, wurden sie schnell zurück auf den Boden der Tatsachen geschickt. Nach der jüngsten Kursperformance befürchteten Investoren die zuweilen zu hohe Bewertung einiger Titel und sorgten damit für einen allgemeinen Ausverkauf. Der Dax verlor am Montag fast 2 %. Heute scheint sich der Abwärtstrend fortzusetzen, wenn auch mit einer verminderten Dynamik. Der Dax tendiert gegen Mittag mit 0,84 % bei 9.429 Punkten im Minus. Es ziehen schon wieder dunkle Wolken am Anlegerhimmel herauf. In der Ukraine scheint sich die politische Lage erneut aufzuheizen.

Charttechnik

Die gestrigen Kursverluste im Dax wurden heute durch weiter fallende Notierungen bestätigt und damit steckt der Index in einer Korrektur. Auf Stundenebene präsentiert sich diese bereits als kleiner Abwärtstrend. Da die jüngste Verkaufswelle schon recht gut gelaufen ist, könnte sich diese zunehmend auspendeln und eine kleine Erholung vorbereitet werden. Der Unterstützungsbereich bis hin zu 9.450 Punkte könnte dabei helfen. Aber Vorsicht, der Trend ist unterhalb von 9.600 Punkten abwärts gerichtet.

Thema des Tages

Die Sorgen vor einer weiteren Eskalation der Lage im Osten und Süden der Ukraine nehmen zu. Ein massiver Einsatz ukrainischer Spezialeinheiten im russischsprachigen Osten des Landes verschärfte die Spannungen zwischen Kiew und Moskau weiter. Russland hat die ukrainische Übergangsregierung bereits vor einem Bürgerkrieg gewarnt. Die NATO forderte Russland heute noch einmal dazu auf, seine an der ukrainischen Grenze stationierten Soldaten abzuziehen.

Zuvor hatte die Ausrufung einer autonomen Republik der Ostukraine durch pro-russische Kräfte die Börsen stark belastet. Die ukrainische Führung wirft Russland vor, die Lage rund sieben Wochen vor der Präsidentenwahl am 25. Mai absichtlich zu destabilisieren und bezahlte Provokateure einzusetzen. Beobachter sprechen von der schwersten Krise in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Aktien im Blick

Volkswagen steigert den Absatz der Marke VW Pkw im ersten Quartal um fast 4 %. Die Vorzugsaktien geben nach zwischenzeitlichen Zugewinnen nun 0,63 % ab.

Infineon reagieren mit einem Minus von 3,39 % unter einer Verkaufsempfehlung von Merrill Lynch.

Südzucker-Titel brechen im MDax um 19,19 % ein. Die Anleger reagieren panische auf einen recht enttäuschenden Ausblick des Unternehmens.

Beim Kupferkonzern Aurubis schwächelt das Geschäft mit China derzeit etwas. Die Papiere gebn 1,29 % ab.

Konjunktur

Nach einem Urteil des EuGH ist die umstrittene EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung gegen unzulässig. Unvereinbar mit den Grundrechten und unverhältnismäßig sei die Überwachung in dieser Form, so die Richter. Die Gesetzgeber hätten ihre Kompetenzen überschritten.

Moody’s-Chefökonom Zandi geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % davon aus, dass sich die Europäische Zentralbank wegen der Auswirkungen des Stresstests zu einer Form des Quantitative Easing entschließen wird (Börsen-Zeitung).

Währungen

Der US-Dollar gibt auf breiter Basis nach. EUR/USD weitet seine gestrigen Gewinne bislang bis 1,3774 im Hoch aus, nachdem Kommentare von Vertretern der EZ den Spekulationen über umfangreiche Quantitative-Easing-Maßnahmen den Wind aus den Segeln genommen haben.

GBP/USD klettert nach deutlich besser als erwartet ausgefallenen Daten aus der britischen Industrie bislang bis 1,6716 in der Spitze. USD/JPY fällt bislang bis 102,47 zurück, nachdem die Bank of Japan (BoJ) über Nacht bekannt gegeben hat, unverändert an ihrem geldpolitischen Kurs festhalten zu wollen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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