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08:55 Uhr, 12.05.2015

DAX: Dauerthema Griechenland wird wieder zur Belastung

Heute dürfte derDAX zunächst Boden verlieren. Banker und Broker taxieren den Index vor Handelseröffnung mit über einem Prozent tiefer. Dabei müssen die Investoren eine Vielzahl von Quartalszahlen aus der ersten und zweiten Reihe verarbeiten.

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Der DAX hat sich gestern zum Auftakt in die neue Handelswoche eine Verschnaufpause gegönnt. Da kaum relevante Nachrichten auf der Agenda standen, fehlten die entscheidenden Impulse für weitere Kurssteigerungen. Zudem rückte die Schuldenkrise in Griechenland wieder in den Fokus. Sie war zentrales Thema beim Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Die Europartner streben innerhalb der kommenden drei Wochen einen Kompromiss mit dem pleitebedrohten Land über ein Reformpaket an. Die Verhandlungen gestalten sich laut Medienberichten aber weiter schwierig, eine Einigung sei noch lange nicht in Sicht, hieß es.

Auch heute dürfte der deutsche Leitindex zunächst Boden verlieren. Banker und Broker taxieren den DAX unmittelbar vor Handelseröffnung mit 1,08 Prozent tiefer bei 11.547 Punkten. Dabei müssen die Investoren eine Vielzahl von Quartalszahlen aus der ersten und zweiten Reihe verdauen.

Die Ölpreise zeigen sich im frühen Handel kaum verändert. Das Fass Brent-Öl kostet am Morgen 64,74 Dollar (-$0,17), WTI notierte bei 59,17 Dollar (-$0,08). Die Opec geht laut dem Wall Street Journal davon aus, dass die Ölpreise erst „in der nächsten Dekade" wieder über die Marke von 100 Dollar für das Barrel steigen werden.

Deutsche Post wegen hoher Sonderfaktoren ausgebremst

Die Deutsche Post hat nur einen durchwachsenen Jahresstart erlebt. Umbaukosten im Frachtgeschäft haben im ersten Quartal zu einem Gewinnrückgang von eineinhalb Prozent auf 495 Millionen Euro geführt. Der Umsatz stieg hingegen um fast neun Prozent auf 14,8 Milliarden Euro.

Allianz profitiert vom schwachen Euro

Die Allianz hat im ersten Quartal von guten Geschäften mit einigen Vorsorgeprodukten, dem schwachen Euro sowie hohen Erträgen aus Kapitalanlagen profitiert. Die erfolgreiche Nutzung von Marktchancen habe das Investmentergebnis zum wesentlichen Faktor für den Anstieg im operativen Ergebnis der Sparte Lebens- und Krankenversicherungen gemacht, teilte die Allianz mit. Wie bereits seit vergangener Woche bekannt, stieg der operative Gewinn konzernweit um knapp fünf Prozent auf 2,86 Milliarden Euro.

K+S legt deutlich zu

Höhere Preise und der schwache Euro haben den Düngemittel- und Salzproduzenten K+S im ersten Quartal spürbar angetrieben. Beim Umsatz rechnet der Konzern im laufenden Jahr nun mit einem deutlichen Zuwachs, nachdem bisher nur ein moderates Plus in Aussicht gestellt wurde.

ThyssenKrupp hebt Ausblick an

Der Umsatz des Stahl- und Industriekonzerns ThyssenKrupp legte im zweiten Quartal um sieben Prozent auf elf Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn - das ist das um Sondereffekte wie die Kosten für Sparprogramme bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) - kletterte dank der Effizienzsteigerungen um fast ein Drittel auf 405 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Essener jetzt ein bereinigtes EBIT von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro (bisher mindestens 1,5 Mrd.). Der Überschuss soll sich deutlich verbessern. Der Umsatz soll im einstelligen Prozentbereich zulegen.

Karstadt schrumpft

Die Karstadt-Warenhäuser in Bottrop und Dessau sollen laut einem Medienbericht zum 31. März kommenden Jahres geschlossen werden. Dies schrieb die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf Angaben aus dem Unternehmensumfeld.

Banken werden wegen Devisenmanipulationen zur Rechenschaft gezogen

Laut einem Bericht der „Financial Times“ werden die Großbanken UBS, Barclays, RBS, JPMorgan und Citigroup im Zusammenhang mit Devisenmanipulationen mit insgesamt mehr als 6,0 Milliarden Dollar vom US-Justizministerium belangt.

Aurubis schlägt sich wacker

Trotz des Rückgangs der Kupferpreise sank der Umsatz des Kupferherstellers Aurubis dank guter Geschäfte mit Minenkonzernen zum Jahresauftakt lediglich um drei Prozent auf 5,52 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 106 Millionen Euro, nach einem Verlust von 34 Millionen Euro im Vorjahr.

Zalando bleibt optimistisch für 2015

Der Modehändler Zalando geht nach einem robusten Jahresauftakt davon aus, dass das Umsatzwachstum am oberen Ende des Zielkorridors von 20 bis 25 Prozent oder leicht darüber liegen wird. Zudem wird eine bereinigte EBIT-Marge von 4,5 Prozent angestrebt.

Jenoptik bleibt in der Spur

Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik hat in den ersten drei Monaten den Umsatz im Jahresvergleich um 6,4 Prozent auf 145,8 Millionen Euro angehoben. Das sei auf eine erfreuliche Nachfrage in der Messtechnik sowie der Sparte mit militärischen und zivilen Systemen zu verdanken, teilte der Konzern mit.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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