Analyse
12:45 Uhr, 01.07.2015

DAX - Das waren die Tops und Flops des ersten Halbjahres

Es ist Juli. Zeit für ein Zwischenfazit. Welche Werte schnitten im DAX in diesem Jahr bislang am besten ab? Und welche Titel lieferten die größten Enttäuschungen für die Anleger? GodmodeTrader gibt einen Überblick.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.024,26 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • K+S Aktiengesellschaft
    ISIN: DE000KSAG888Kopiert
    Kursstand: 38,08 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.024,26 Punkte (XETRA)
  • K+S Aktiengesellschaft - WKN: KSAG88 - ISIN: DE000KSAG888 - Kurs: 38,08 € (XETRA)
  • LANXESS AG - WKN: 547040 - ISIN: DE0005470405 - Kurs: 53,84 € (XETRA)
  • Fresenius SE & Co. KGaA - WKN: 578560 - ISIN: DE0005785604 - Kurs: 58,53 € (XETRA)
  • E.ON SE - WKN: ENAG99 - ISIN: DE000ENAG999 - Kurs: 12,06 € (XETRA)
  • RWE AG - WKN: 703712 - ISIN: DE0007037129 - Kurs: 19,47 € (XETRA)
  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 11,73 € (XETRA)

Keine Frage, es war ein erfolgreiches erstes Halbjahr für die deutschen Anleger. Der DAX legte in den ersten sechs Monaten um 11,6% zu und performte damit bereits zur Halbjahresfrist besser als der langfristige Jahresdurchschnitt von 7 bis 8% es vermuten lassen. In der Spitze im April waren es sogar über 26%. Seither steckt der Index in einer Konsolidierung fest, die ihn wieder an den EMA200 zurückgeführt hat. Dort liefern sich Bullen und Bären aktuell einen harten Kampf. Seit Wochen hält die Griechenlandthematik den Index in ihrem Bann. Die Unsicherheit, ob Grexit oder nicht, schmeckt der Börse nicht. Sollte sich hier aber eine Lösung abzeichnen, könnte der EMA200 als Sprungbrett für die nächste Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten dienen.

DAX Tageschart
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Oftmals lohnt sich ein Blick auf die Topperformer des ersten Halbjahres. Nicht selten werden diese in der zweiten Jahreshälfte verstärkt von Institutionellen gekauft, die ihre Portfolios optisch etwas aufhübschen wollen. Im Umkehrschluss werden die Floptitel der ersten sechs Monaten nicht selten weiter verkauft. Die Performancedaten der einzelnen DAX-Werte finden Sie im jeweiligen Index auf dem GodmodeTrader unter "Komponenten". Im DAX sieht die Liste wie folgt aus:

DAX-Das-waren-die-Tops-und-Flops-des-ersten-Halbjahres-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-2

K+S - Übernahmefantasie treibt Kurs

Die Aktie von K+S führt mit einem Zugewinn von knapp 65% klar die Gewinnerliste im DAX im ersten Halbjahr an. Das Unternehmen war neben Griechenland das Thema in der Vorwoche im DAX. Denn wie zunächst Zeitungsberichte spekulierten und wenig später dann auch offiziell bestätigt wurde, ist der Konkurrent Potash an den Konzern herangetreten und hat Interesse an einer Übernahme bekundet. Über ein Angebot von 40,00 Euro je Aktie wird gemunkelt. Die Charttechnik tritt daher etwas in den Hintergrund.

Grundsätzlich lässt der Wochenchart weiteren Spielraum in Richtung 41,44 Euro. Erst wenn diese technische Hürde geknackt wird, wäre Platz bis auf 47,68 Euro. Viel wichtiger nach dem jüngsten Aufwärtsimpuls ist allerdings, dass das Kaufinteresse nicht wieder komplett in sich zusammenfällt. Das Tief bei 26,72 Euro dient folglich als Make-or-Break-Marke für den Aufwärtstrend seit dem Jahr 2013.

K+S Wochenchart
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Lanxess - Beeindruckendes Comeback

Die im vergangenen Jahr noch stark unter Druck stehende Lanxess-Aktie legte zunächst einen schwachen Jahresstart aufs Parkett, fing sich anschließend aber und entpuppte sich in den vergangenen Monaten als Outperformer. Mit einem Plus von über 37% rangiert sie auf Platz 2 in der Performanceliste. Ein wichtiger Unterstützungsbereich im Chart befindet sich um 48,00 Euro. Aufwärtspotenzial lässt sich ableiten bis 56,75 Euro und darüber 59,15 Euro.

Lanxess Wochenchart
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Fresenius - Auf diese Aktie ist Verlass

Ein Dauerbrenner im DAX befindet sich auf Platz 3 der Performanceliste. Mit der Fresenius-Aktie haben wir auch den einzigen Wert unter den 3 Top-Titeln, der direkt im Bereich des Allzeithochs notiert. Das Kursgeschehen der vergangenen Wochen hat sich allerdings etwas eingekeilt. Nur wenn die deckelnde Trendlinie aufgesprengt werden kann, könnte der Wert sich in Richtung 70,00 Euro aufmachen. Fällt die Aktie dagegen aus dem Keil heraus, könnte sie noch einmal in Richtung des Tiefs bei 51,20 Euro zurücksetzen.

Fresenius Wochenchart
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E.ON und RWE - Einmal Gurke, immer Gurke

Die Aktionäre der beiden Versorger sind Kursverluste in den vergangenen Jahren bereits gewohnt. Auch 2015 ist bislang ein Jahr zum Vergessen für die beiden Konzerne. Das Papier von E.ON verlor über 15% an Wert, RWE hält sogar mit einem Minus von fast 25% die rote Laterne im Index im ersten Halbjahr. Fundamental haben E.ON und RWE mit Gewinnrückgängen zu kämpfen. Einzig die überdurchschnittlich hohen Dividendenrenditen locken noch den ein oder anderen Anleger hinter dem Ofen hervor. Angesichts der schlechten Kursentwicklung dürften die Dividenden aber nur Tropfen auf dem heißen Stein für die Aktionäre bilden.

Die Charts beider Aktien zeigen eine klare Richtung: abwärts. Unglaublich: Beide Titel sind nur mehr unweit ihrer Tiefs aus dem Jahr 2003!!! entfernt. Wohlgemerkt standen wir im DAX zu diesem Zeitpunkt bei rund 2.100 Punkten. Heute sind es über 11.000 Punkte. Der Begriff Underperformer ist fast schon zu harmlos gewählt, wenn man sich diese Diskrepanz in der Kursentwicklung noch einmal vor Augen führt. 11,37 Euro bei E.ON und 17,60 Euro bei RWE sind folglich die nächsten Abwärtsziele, die sich ableiten lassen. Von einer Trendwende ist in den Charts zumindest aktuell weit und breit nichts zu sehen.

E.ON Wochenchart
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RWE Wochenchart
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Lufthansa - Der Absturz geht weiter

Beim Thema langfristiger Underperformer im DAX fällt zwangsläufig auch der Name Deutsche Lufthansa. Bereits seit Jahren ist bei der Aktie der Wurm drin. Fundamental belastet der zunehmende Preiskampf der Branche den Konzern. Die Konkurrenz aus dem asiatischen Raum wird immer stärker. Darüber hinaus führen zahlreiche Streiks immer wieder zu Sonderbelastungen.

Das Allzeithoch des Papiers stammt aus dem Jahr 1998 und notiert bei 28,80 Euro. Von solchen Kursen können die Aktionäre aktuell nur träumen. Auf Basis der aktuellen Analystenschätzungen ist die Aktie mit einem KGV von 6, einem Buchwert von gut 10,00 Euro je Aktie und einer Dividendenrendite für das laufende Jahr von 4% ein Schnäppchen. Angesichts der Enttäuschungen der vergangenen Quartals dürften aber wohl auch diese Expertenprognosen zu optimistisch gewählt sein.

Aus technischer Sicht lässt sich das Abwärtspotenzial für die zweite Jahreshälfte auf 10,68 Euro beziffern. Darunter liegt erst wieder um 8,00 Euro ein solider Unterstützungsbereich. Prozyklisch würde ein Kaufsignal bei einem Anstieg über 15,53 Euro entstehen.

Deutsche Lufthansa Wochenchart
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Ein Blick auf den Ultralangfristchart liefert für Langfristinvestoren gute Hinweise. Demnach hat es sich in den vergangenen 15 Jahren immer wieder gelohnt, die Aktie bei Kursen unter 10,00 Euro aufzusammeln und anschließend um die 15,00 Euro zu verkaufen. Rangetrading für Investoren also. Schauen wir einmal, ob das auch dieses Mal wieder zutrifft.

Deutsche Lufthansa Monatschart "Ungarn-Flagge"
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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