DAX: D-Day für EZB-Chef Draghi
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DAX - Erneutes Rekordhoch im Visier
Kaum einer zweifelt noch daran, dass die Europäische Zentralbank heute ein groß angelegtes Anleihenankaufprogramm ausrufen wird. Die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Dow Jones Newswires wollen sogar genau erfahren haben, in welchem Umfang der Erwerb von Anleihen ausgestaltet sein soll. Demnach soll das Programm Ankäufe im Volumen von 50 Milliarden Euro pro Monat beinhalten. Einen entsprechenden Vorschlag wolle das Direktorium dem EZB-Rat unterbreiten, berichten die Finanznachrichtenagenturen übereinstimmend. Laut Bloomberg sollen die Käufe frühestens im März 2015 beginnen und bis Ende 2016 gehen. Damit könnte das Gesamtvolumen 1,1 Billion Euro betragen. Dow Jones Newswires berichtet, dass das EZB-Direktorium nur Anleihenkäufe für die Dauer von „mindestens einem Jahr“ empfehlen will. In diesem Fall würde das Gesamtvolumen bei rund 600 Milliarden Euro.
Griechenland will ganz besonders vom EZB-Anleiheprogramm profitieren, wie Finanzminister Hardouvelis dem Handelsblatt sagte. „Wir sind das Land mit der höchsten Deflation, mit der höchsten Verschuldungsquote und den höchsten inländischen Zinssätzen. Theoretisch sind wir aufgrund der Deflation und des Ziels der Preisstabilität der EZB der ideale Empfänger des Programms“, so Hardouvelis.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich seit Tagen wie euphorisiert und lassen den Dax von einem Allzeithoch zum nächsten springen. Vor dem EZB-Entscheid am Nachmittag erwarten Banker und Broker erneut einen kleinen Ritt. Der Dax wird vorbörslich mit 0,18 Prozent bei 10.318 Punkten höher gesehen. Der Euro stand in Erwartung eines Anleihekaufprogramms der EZB nahe seines Elfjahrestiefs. Am Donnerstagmorgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,1577 Dollar (-0,33 %).
Die Ölpreise geben im frühen Handel leicht nach. Das Fass der Sorte Brent kostete am Morgen 48,93 Dollar (-0,10 USD), das US-Rohöl WTI notierte bei 47,50 Dollar (-0,2 USD). Opec-Generalsekretär El-Badri hatte am Mittwoch für eine Erholung der Ölpreise gesorgt , nachdem er steigende Notierungen am Ölmarkt in Aussicht gestellt hatte.
Deutsche Konzerne profitieren von Euro-Schwäche
Nach Berechnungen der Commerzbank profitieren die exportstarken deutschen Firmen enorm von der Euro-Schwäche. Unter der Annahme, dass der Euro gegenüber dem Dollar in diesem Jahr 10 Prozent an Wert verliere, könnten die DAX-Konzerne mit Ausnahme der Finanzdienstleister einen zusätzlichen EBITDA-Gewinn von 12 Milliarden Euro generieren, zitiert das „Handelsblatt“ aus der Studie. Den Unternehmen winkt dadurch ein Sondergewinn von rund 8 Prozent.
Munich Re: Vertrauen in Euro bröckelt
Munich Re-Chef von Bomhard sieht das Vertrauen in den Euro schwinden. Viele Regierungen hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht, notwendige Reformen seien vertagt worden - „die Uhr tickt“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Wenn in der Währungsunion vereinbarte Regeln nicht eingehalten würden, schwinde das Vertrauen. Der Munich Re-Chef schätzt zudem, dass durch die stark gefallenen Zinsen der Gewinn der Munich Re in den vergangenen Jahren pro Jahr etwa 500 Millionen Euro niedriger ausfalle.
Obama: USA kraftvoller als vor der Krise
Nach den Worten von US-Präsident Obama sind die USA robuster aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen als der Rest der Welt. „Seit 2010 hat Amerika mehr Menschen zurück in Arbeit gebracht als alle entwickelten Volkswirtschaften zusammen“, sagte er in einer Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress. Erstmals seit fast 30 Jahren sei das Land zudem nicht mehr abhängig von ausländischem Öl. Für die derzeit verhandelten Freihandelsabkommen mit Europa (TTIP) und Asien (TPP) erwünscht sich Obama mehr Handlungsspielraum vom Kongress. China wolle die Regeln für die am schnellsten wachsende Region schreiben, sagte er. „Warum sollten wir das zulassen? Wir sollten diese Regeln schreiben, “ so Obama.
Google strebt in neue Geschäftsfelder
Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ will der Internetkonzern Google nun auch in den Mobilfunk-Servicemarkt einsteigen und künftig unter eigener Marke in den Vereinigten Staaten Mobilfunkverträge direkt an Endkunden verkaufen. Dabei seien Kooperationen mit T-Mobile und Sprint geplant, hieß es.
Schweizer Nationalbank: Euro-Kopplung war kaum noch zu verkraften
SNB-Direktoriumsmitglied Zurbrügg: Die SNB hätte bei einer Beibehaltung des Euro-Mindestkurses zum Franken mit immer höheren Beträgen am Devisenmarkt intervenieren müssen. „In den Tagen vor dem Entscheid wurden die Interventionsbeträge immer größer", sagte er der Zeitung „Blick". „Hochgerechnet auf einen Monat hätten wir allein im Januar mit rund 100 Milliarden Euro intervenieren müssen.“
IPO: Tele Columbus legt Ausgabepreis fest
Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus hat seinen Ausgabepreis für die gut 51 Millionen Aktien in der Mitte der Preisspanne von 8 Euro bis 12 Euro je Aktie festgelegt. Mit 10 Euro je Papier sei das Angebot deutlich überzeichnet gewesen, teilte Tele Colombus mit. Bei Ausübung der Mehrzuteilungsoption hat der Börsengang ein Volumen von 367 Millionen Euro.
eBay: Kahlschlag in der Belegschaft
Die Online-Handelsplattform eBay teilte am Mittwoch mit 2400 Stellen abbauen zu wollen. Das entspricht etwa sieben Prozent der Belegschaft. Der Personalabbau soll alle Sparten des Konzerns betreffen. Neben der Bezahltochter PayPal könnte auch die Sparte Enterprises abgespalten werden. Im vierten Quartal 2014 liefen die Geschäfte bei eBay robust, aber etwas schwächer als erwartet. Der Konzern meldete einen Umsatzanstieg um 8,6 Prozent im Jahresvergleich auf 4,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten aber mit höheren Erlösen gerechnet.
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