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08:36 Uhr, 12.01.2016

DAX-Crash kein Betriebsunfall

Der Ausfall der Konjunkturlokomotive China zieht Makroökonom und Strategieberater Daniel Stelter zufolge exportstarke Industrieländer nach unten.

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Darmstadt (GodmodeTrader.de) - „Die Angst vor einer neuerlichen Rezession ist zurück – und das zu Recht“, schreibt der Makroökonom und Strategieberater Dr. Daniel Stelter in seinem Think Tank „Beyond the obvious“. Schon seit Monaten deute sich eine deutliche Abschwächung der Wirtschaft an. „China war die Lokomotive der Weltwirtschaft; wenn sie schwächelt bekommen auch wir ein Problem“, so Stelter.

Insofern sei die Reaktion der Märkte auf die Turbulenzen in China durchaus verständlich. Eine Abkopplung der Wirtschaft in den Industriestaaten von einer schwachen Konjunktur in China und den anderen Emerging Markets hält Stelter für kaum möglich. „Wohin sollen Volkswagen, Daimler und BMW ihre Autos exportieren, wenn nicht nach China oder Russland?“ Deshalb treffe die Angst vor der Rezession exportorientierte Länder wie Deutschland härter als andere. Und die geringe Nachfrage aus China führe zum Preiskollaps bei Rohstoffen von Kupfer bis Öl, worunter wiederum Länder wie Brasilien, Südafrika, Russland, Chile, Australien, Kanada leiden würden.

Das Gegensteuern der chinesischen Regierung hält Stelter für wenig hilfreich. Das Land habe nach 2008 einen einmaligen schuldenfinanzierten Boom gestartet, die Schulden hätten sich vervierfacht auf nun rund 28 Billionen US-Dollar. In der gleichen Zeit sei die Wirtschaft um rund fünf Billionen US-Dollar gewachsen, aber mindestens sechs Billionen wurden falsch investiert in Immobilien und Fabriken, die keiner brauche. „Angesichts solcher Schuldenberge stellt sich die Frage, wie ein weiteres Konjunkturprogramm finanziert werden soll. Und eine weitere Abwertung des Yuan erhöht den deflationären Druck in der Weltwirtschaft; das macht unsere Probleme hier noch größer“, so Stelter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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