Analyse
09:44 Uhr, 19.09.2019

DAX - Big Boys wollen anscheinend bis zum großen Verfallstermin

am Freitag den DAX im Bereich der mittelfristigen Abwärtstrendlinie haben. Besagte Trendlinie (im Chart rot gestrichelt dargestellt) liegt bei ca. 12.500 im Markt.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.395,58 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.395,58 Pkt (XETRA)

Zeitgleich stehen auch einige US Indizes im Bereich mittelfristiger Widerstandslinien. Der Dow Jones hat bei 27.410 seine, der S&P 500 Index seine bei 3.040 Punkten.

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Der große Verfallstermin (Dreifacher Hexensabbat)

Mit dem dreifachen Verfall von wichtigen Terminkontrakten werden regelmäßig hochvolatile Kursbewegungen und ungewöhnliche Volumina möglich, sodass Privatanleger in Deckung gehen sollten.

Börsenhändler sprechen aufgrund der scheinbar unvorhersehbaren und chaotischen Auswirkungen auf die Kurse der Wertpapiere bei solchen Verfallstagen von einem „Hexensabbat“. Dieser Begriff stammt aus der Frühen Neuzeit und bezeichnet geheime und festartige Treffen von Hexen und Hexern mit dem Teufel.

Was passiert an einem „Hexensabbat“ genau?

An der Börse werden Terminkontrakte in Form von Futures oder Optionen gehandelt. Diese Wetten mit einem festen, zeitlichen Ablauf dienen zur Spekulation auf Kursveränderungen der Basiswerte oder für Absicherungsgeschäfte und haben damit einen hohen Einfluss auf den Gesamtmarkt.

An den großen, dreifachen Verfallstagen laufen diese Kontrakte jeweils am dritten Freitag eines Quartals aus und werden letztmalig abgerechnet. Weltweit fällt dieser Termin an allen wichtigen Börsenplätzen auf denselben Tag – Ausnahmen sind beispielsweise an Feiertagen möglich. An der Terminbörse EUREX (hier wird u.a. der DAX-Future gehandelt) verfallen dann Futures und Optionen der STOXX-Familie (gegen 12 Uhr), auf die Indizes DAX, MDAX und TecDAX (gegen 13 Uhr zur Mittagesauktion) und schließlich auf die XETRA-Aktien zur Schlussauktion (gegen 17.30 Uhr).

Warum können hochvolatile Kursbewegungen entstehen?

Das Handelsvolumen an den Terminmärkten ist deutlich höher als an den Kassamärkten – somit haben diese Märkte einen hohen Einfluss auf den Gesamtmarkt. Da die Abrechnung und Kursentwicklung der Terminprodukte jedoch an die Entwicklung der Basiswerte (zum Beispiel einer Aktie) gekoppelt ist, versuchen die Akteure die Finanzprodukte bis zum Zeitpunkt der endgültigen Abrechnung in „ihre“ Handelsrichtung zu stimulieren. Die letzte Stunde vor dem Verfall wird aufgrund der regelmäßig entstehenden Kurskapriolen auch als „Geisterstunde“ bezeichnet.

Risiko am Hexensabbat: Warum sollten private Anleger in Deckung gehen?

Durch den erhöhten Aktionismus großer, institutioneller Marktteilnehmer verdoppelt sich das Handelsvolumen an den Termin- und Kassamärkten im Vorfeld des Verfalls zum Teil. Große Positionen können die Kurse dynamisch beeinflussen und so erhöhte Schwankungen am gesamten Markt erzeugen. Private Anleger arbeiten oftmals mit engen Absicherungen oder gehebelten Derivaten sodass eine erhöhte Gefahr des „Ausstoppens“ besteht.

Der kleine Verfallstag

Dem großen, dreifachen Verfallstag steht der kleine gegenüber. An jedem dritten Freitag eines Monats verfallen Serien von Terminprodukten, jedoch mit deutlich weniger Einfluss auf den Gesamtmarkt.

Tradingchancen für Profis, und nur für Profis

Für die Kursstellung von Optionen ist vor allem die vorherrschende Volatilität, also Schwankungsintensität, von Bedeutung. Call- und Put-Optionen welche knapp „aus dem Geld“ notieren, also ohne inneren Wert taxieren, können allein aufgrund der erhöhten Volatilität zugewinnen. Profis decken sich damit bereits einige Tage im Voraus und in einem ruhigen Marktumfeld ein.

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3 Kommentare

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  • trend-x
    trend-x

    Morgen Abend bzw. am Wochenende muss Trump sich positionieren, sonst werden seine Buddies ungeduldig. Öl long läuft und Nasdaq short Teil I ebenso

    21:04 Uhr, 19.09.2019
  • Harry W. Potter
    Harry W. Potter

    Schade, dass es bei Herrn Gräfes Videos keine Kommentarfunktion gibt. Aber vielleicht auch, weil er die letzten Wochen oft dramatisch daneben liegt. Bin gespannt wann der Dax die 12300 oder 12100 erreicht...

    16:54 Uhr, 19.09.2019
  • Anton Krail
    Anton Krail

    Stockstreet: die größten Call Positionen sind bei 12450. Das sagt schon alles:-) deshalb entweder leicht darunter oder leicht darüber. Hier platzieren sich Investoren gegen Hedger oder die kämpfen um die Marke. Wer mehr Kapital hat, der wird siegen.

    10:22 Uhr, 19.09.2019

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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