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13:04 Uhr, 16.02.2015

DAX: Ausgang der Schlichtungs-Gespräche mit Griechenland kursentscheidend

Die weitere Tagesentwicklung steht ganz im Zeichen der Ergebnisse der Verhandlungen zu Griechenland, die am Nachmittag in Brüssel starten. Ob es dabei zu einer für alle Parteien zufriedenstellenden Lösung kommt, bezweifeln viele Beobachter. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt üben sich deshalb in Zurückhaltung.

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DAX


Vor dem entscheidenden Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel, ist die Anspannung an den Finanzmärkten recht hoch. Der Dax notierte zuletzt mit 0,27 Prozent tiefer bei 10.934 Punkten. Die Fronten der internationalen Geldgeber und der linken griechischen Regierung haben sich übers Wochenende verhärtet. Eine Lösung des Konflikts um Griechenlands Schulden scheint derzeit in weiter Ferne.

Charttechnik

Mit dem Ausbruch unter 10.950 Punkte zeigt sich im Dax ein kleines Verkaufssignal, mit diesem bereits die nächste Unterstützung bei 10.910/900 Punkten angesteuert wurde. Hier könnte sich der DAX stabilisieren und einen Anlauf nach oben wagen. Ohne den US-Handel heute (Feiertag) sind jedoch kaum größere Trendbewegungen zu erwarten. Ein Pendeln zwischen 10.900 und 11.000 Punkten wäre nicht ungewöhnlich

Thema des Tages

Seit Freitag lotet die neue griechische Regierung mit den Geldgebern von EU, Europäischer Zentralbank und dem IWF eine Lösung aus, um eine Staatspleite Athens zu verhindern. Die Zeit drängt: Ende Februar läuft das aktuelle Hilfsprogramm aus. Der griechische Regierungschef Tsipras und sein Finanzminister Varoufakis fordern unbeirrt eine Schuldenentlastung und lehnen eine Verlängerung des Rettungsprogramm der Europäer ab.

Die Euro-Finanzminister wollen heute nun fieberhaft nach einer Kompromissformel suchen. Doch die Vorzeichen sind ungünstig. Laut der Süddeutschen Zeitung wurde in Brüssel Kritik laut, dass Athen weiter die nötigen Daten schuldig bleibe, auf deren Grundlage über mögliche neue Hilfen für das Land verhandelt werden könnte. Bundesfinanzminister Schäuble hat bereits Zweifel angemeldet, dass sich die Euro-Länder in Schuldenstreit mit Griechenland bei ihren Gesprächen am Montag einigen werden. „Nachdem, was ich gehört habe, bin ich sehr skeptisch", sagte er im Deutschlandfunk“. Schäuble warf Athen vor, derzeit ziemlich unverantwortlich zu handeln und seine Partner zu beschimpfen. Der CDU-Politiker betonte aber zugleich, er wolle kein Ausscheiden des Landes aus dem Euroraum. Man müsse Griechenland weiter befähigen, künftig ohne Hilfe auszukommen.

Die französische Regierung zeigt sich derweil offen für einen Kompromiss. Ein Schuldenschnitt lehnt Paris aber weiterhin ab. „Die Laufzeiten und Zinssätze können aber diskutiert werden“, sagte Finanzminister Sapin dem TV-Sender France 2.

Aktien im Blick

Lufthansa-Aktien legten nach dem Streikende bei der Tochter Germanwings zuletzt ein knappes Prozent zu.

Aurubis geben 1,91 % ab. Die US-Bank Merrill Lynch hat den Titel abgestuft.

Grammer bleiben nach Zahlen unter Druck. Aktuell mit -5,20 %. Der zurückhaltende Ausblick enttäuscht die Anleger.

Konjunktur


Laut der Deutschen Bundesbank ist es „bemerkenswert, wie schnell und wie stark" das Wirtschaftswachstum Ende 2014 angezogen hat. Vom konjunkturellen Aufwind wird die deutsche Wirtschaft auch nach dem Jahreswechsel profitieren“, schreibt die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.

Das Handelsbilanzsaldo der Eurozone beliebt sich im Dezember auf 23,3 Mrd. Euro.Erwartet wurden 19,0 Mrd. Euro.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich zu Wochenbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD legt im Vorfeld des Finanzministertreffens der Eurogruppe bis bislang 1,1430 im Hoch zu. GBP/USD ist von seinem nach Bekanntgabe eines deutlichen Anstiegs des Rightmove-Immobilienpreisindex bei 1,5440 erreichten Sechswochenhochs wieder zurückgefallen und notierte bislang bei 1,5373 im Tief.

USD/JPY gibt nach und hat trotz eines enttäuschenden Anstiegs des japanischen Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal bei 118,34 ein Wochentief erreicht. USD/NOK fällt trotz der Tatsache, dass sich der norwegische Handelsbilanzüberschuss im Januar fast halbiert hat, ebenfalls zurück und notierte im Tief bislang bei 7,5364.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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