Analyse
12:46 Uhr, 19.04.2019

DAX - Ausblick auf die Zeit nach Ostern 2019 (kurzfristig und Big Picture)

"Einer geht noch", hieß es in der letzten Analyse. Es sollte also noch ein weiteres Jahreshoch folgen. Solange der Index oberhalb 12.100 handeln würde, bestand zudem seit Tagen die "Squeeze-Option", zur Not bis direkt an ca. 12.300 steigen zu können und zwar ohne große Gegenwehr der Bären.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.222,39 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.222,39 Pkt (XETRA)

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DAX - Kursstand bei Erstellung der Analyse = 12.222,39

Rückblick auf den letzten Handelstag und die letzte Prognose:

Was gab es für charttechnische Optionen? "Einer geht noch", hieß es, es sollte also ein weiteres Jahreshoch folgen. Solange der Index oberhalb 12.100 handeln würde, bestand seit Tagen die Squeeze-Option, zur Not bis direkt an ca. 12.300 steigen zu können und zwar ohne große Gegenwehr der Bären. Oberhalb ca. 12.130/140 war es pauschal präferiert, dass noch weitere Verlaufshochs zeitnah erreichbar bleiben würden, Rücksetzer dorthin sollten sogar noch einmal einen Long-Einstieg darstellen. Darunter musste man schauen, ob die 12.100/090/080 halten, nur wenn der Index unter diesem Block handeln würde, wären neue Hochs zu den Akten zu legen gewesen.

Was geschah tatsächlich? Die Dax-Bullen ließen zwar zu Handelsbeginn ein wenig die Zügel schleifen, doch letztlich nichts anbrennen. Das Tagestief bildete sich früh auf exakt eben jener relevanten 12.100,00 aus, die fehlenden 20 Pünktchen verwehrten die Bullen den Bären, danach squeezte es stark und dynamisch oben raus und man näherte sich nachbörslich sogar bereits stark 12.300 an.

Ausblick und charttechnische Optionen für den o. g. Handelstag:

  • Einleitung: Vor gut 14 Tagen wurde ca. 12.300 als oberer Grenzbereich benannt, in dem sich der Index bis Ostern in etwa bewegen würde. Diese Zone wurde im späten Abendhandel sogar fast voll ausgekostet, der Xetra-Dax lief immerhin schon in den Bereich um 12.240. Aktuell ist erste Resignation bei den Bären festzustellen, wir laufen also gerade in die Übertreibungs-Phase hinein, die -solange sie heiß ist/bleibt- den Index durchaus noch ein wenig weiter nach oben treiben könnte. Auf ein abruptes Ende sollte man sich dennoch schon einmal seelisch vorbereiten. Die aktuelle Auswertung der Chart-Strukturen sieht auf Xetra eigentlich sowohl nächste Woche als auch später im nächsten Monat (Mai) noch ein weiteres Hoch vor, weitere bullische Eskalationen sind also wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist auch dieses Jahr tatsächlich ein "Sell in May-Szenario", halbwegs zeitnah gekoppelt an die Wahlen zum EU-Parlament aber unabhängig von deren Ausgang.

  • Zum mittel- langfristigen Zeitfenster:

  • Die letzten weiter in die Zukunft ausgelegten Kursziele beliefen sich seit Monaten auf den Sektor 12.000/200/300. Diese Zone hat der Index bis Ostern 2019 mit Bravour erreicht. Ich gratuliere! Das bedeutet aber auch, dass neue Ziele her müssen. Hier nun zuerst ein diesbezüglicher Blick auf die kommenden Wochen/Monate. Diese Aussagen stehen dann fortan zu Beginn kommender Analysen:
  • 1) Nach unten hin sind nun zwei runde Marken direkt relevant: 12.100 und 12.000 (und später noch 11.889). Solange keine davon unterschritten wird, kann und wird der Index im Zweifel weiter steigen.
  • 2) Aus technischer Sicht darf der Index irgendwann einmal zur Not bis ca. 11.800 oder knapp über 11.700 fallen, ohne dadurch mittel- bis langfristige Schäden im Chartbild zu verursachen. Insbesondere die Zone im unteren Bereich von 11.8xx gilt fortan als Kursziel einer in der Zukunft einsetzenden ausgeprägteren Korrektur.
  • 3) Oben wachsen die Bäume nicht zwingend in den Himmel. Temporär reicht es, Kursziele in folgenden Sektoren zu erreichen, je ca.: 12.325/350/390/475. Mittelfristig, was in diesem Fall zur Not auch schon im Monat Mai der Fall sein darf, ergäben sich noch Zielbereiche bei je ca.: 12.600/12.740/12.890 bis hin an ca. 13.020/050. Wobei insbesondere alles oberhalb ca. 12.740 schon extremer Übertreibungen bedürfen würde. Alle Kursziele jenseits 12.475 sind unisono abhängig vom Kursverhalten in der Zone im Bereich von ca. 12.450/480, sobald diese angesteuert werden würde, denn dort darf auch ein vorläufiges Hoch ausgebildet werden.

    Zum kurzfristigen Zeitfenster:

  • *Oberhalb 12.143,24 bleiben weitere Hochs auf Xetra favorisiert. Solange 12.243,63 nicht raus genommen werden können, werden unter ca. 12.207 weitere Rücksetzer gen ca. 12.170 möglich, wo die Bullen dann eigentlich wieder auf der Matte stehen müssten.
  • *Ein Bruch von 12.143,24 könnte größere Schäden verursachen und Kurse im Sektor 12.070/100 bedingen. Hier gilt wie am Gründonnerstag: Alles was da deutlich tiefer ginge, bringt im Zweifel eher bärischen Druck gen 12.000/11.960 und tiefer mit sich.
  • *Egal ob direkt erreicht oder über Umwege, sobald das Donnerstagshoch bricht, kann man theoretisch nach dem Ausbilden eines Tops Ausschau halten. Da heute noch nicht feststeht, ob und in welcher Variante der Index über dieses Hoch springt, können hier nur mögliche Zonen für ein etwaiges Top benannt werden, dafür prädestiniert wären je ca.: 12.260/270, 12.310/325 sowie 12.350.
  • *Direkte Kurse in den nächsten Tagen in den Sektoren 12.380/390 oder gar 12.460/480 wären eher als Bonus zu sehen. Auch in diesen beiden Bereichen sind Kursrücksetzer eine plausible Option.

    Mittelfristige Aussagen (hiervon sollte man sich beim "Tages-Geschäft" nicht zwingend beeinflussen lassen, außer der Kurs notiert an/in einem der in der letzten Big Picture-Analyse benannten relevanten Bereiche):

    Diese Aussagen befinden sich fortan als Wiederholung zu Beginn der Analysen und berufen sich auf die in der Analyse vom 19.4.2019 gemachten Aussagen.

Mögliche Interessenkonflikte: Ich bin bei Veröffentlichung dieser Analyse nicht im besprochenen Index investiert.

Verfasser des Analyse-Textes: Michael Borgmann, Technischer Analyst/Journalist bei der BörseGo AG

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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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