Kommentar
09:55 Uhr, 06.10.2022

DAX – Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe fällt

Man soll ja nicht den Tag vor dem Abend loben und auch schon gar nicht nur Trübsal blasen und Pessimismus verbreiten, doch irgendwie sieht das alles nicht mehr wirklich gut aus. Bleibt nur darauf zu setzen, dass sich Deutschland führende Unternehmen einmal mehr neu erfinden können und sich selbst am Schopfe packen oder eben den DAX beiseite zu lassen. Viele DAX-Konzerne sind Weltkonzerne und erzielen mehrheitlich nicht nur ihren wesentlich größeren Anteil ihrer Umsätze und Gewinne im Ausland, sondern viele darunter produzieren und forschen auch außerhalb Deutschlands. Im Rahmen der Energiekrise wird zusätzlich deutlich, wie wichtig Diversifikation im Portfolio eines jeden Konzerns ist. Das bezieht sich nicht nur auf die Diversifikation bei Lieferanten und auch Kunden, sondern auch auf die Diversifikation in Bezug auf Produktions- und Forschungsstandorte. Mit Deutschland allein ist leider nur selten noch ein Pokal zu holen. Durch die Energiekrise, die horrend teuren Gas- und Strompreise dürfte es nach einem Kapitalexport nun auch vermehrt zu einem Export von Arbeitsplätzen kommen. Ausländische Werke konkurrieren nun mit deutschen Werken oder es wird mehr im Ausland investiert. Die Rahmenbedingungen stimmen oft vor Ort nicht und für Rahmenbedingungen ist man in Berlin und Brüssel zuständig. Mehr muss man da derzeit gar nicht zu sagen.

Am heutigen Morgen wurden die Daten zum Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe für Deutschland im Monat August vom „Statistischen Bundesamt“ (Destatis) veröffentlicht. Im Vergleich zum Vormonat Juli fiel der Auftragseingang saison- und kalenderbereinigt um 2,4 Prozent und im Vergleich zum August 2021 um 4,1 Prozent. Die Daten für den Juli wurden revidiert. Im Juli lag das Plus im Vergleich zum Juni bei 1,9 Prozent, das Minus im Vergleich zum Juli 2021 jedoch bei 11,0 Prozent. Deutschlands Auftragsbücher füllen sich folglich nicht mehr einfach nur von selbst. Die Auslandsaufträge aus der restlichen Eurozone (Deutschlands wichtigste Handelspartner) fielen auf Monatssicht um 3,8 Prozent. Die gegenwärtige Marktsituation innerhalb der Industrie ist geprägt von Sorgen um Materialknappheit und weiterer Engpässe. Das Zurückfahren so mancher Produktion aufgrund der hohen Energiepreise addiert sich erschwerend.

DAX – was sagt die Charttechnik?

Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.

Ausgehend vom Zwischentief des 05. September 2022 von 12.595,94 Punkten bis zum Zwischenhoch des 13. September 2022 von 13.570,82 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 12.804,56 Punkten (0.764 %), 12.968,34 Punkten (0.618 %) und 13.083,38 Punkten zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 12.365,87 Punkten (1.236 %), 12.223,54 Punkten (1.382 %) und bei 11.993,46 Punkten (1.618 %) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.

Zur Unterseite könnte ein Test der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion von 11.993,46 Punkten in den Fokus der Bären zu rücken sein. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements rund um 13.083,38 Punkten möglich. Die Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) deutete zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 50 Punkten auf eine noch neutrale Marktverfassung hin.

Quelle: ActivTrader

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