DAX: Anleger stumpfen beim Krisenthema Griechenland so langsam ab
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DAX
Die Lage um Griechenland bleibt verworren. In der Diskussion um die griechischen Schulden bestehen die griechische Regierung und europäischen Geldgeber auf ihren Positionen und zücken sogar wieder die „Grexit“-Karte. Auch die Situation im Ukraine-Konflikt hat sich wieder zugespitzt. Russland hält Manöver auf der Krim ab, der Westen debattiert wieder um schärfere Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen für Kiew. Aus dem Kreml hieß es, dass Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine nur dazu beitrage, die Lage zu destabilisieren.
Die Stimmung an den Märkten gerät darob - kein Wunder - arg in Mitleidenschaft. Das deutsche Marktbarometer Dax hat sich aber nach den gestrigen Verlusten wieder gefangen und zeigt sich erstaunlich robust. Gegen Mittag liegt der Index mit 0,75 % bei 10.750 Punkten vorne. Weitere Kursimpulse könnten am Nachmittag von der Wall Street kommen. Um 16 Uhr dürfte die Veröffentlichung der Lagerbestände Großhandel für den Dezember für Interesse sorgen.
Charttechnik
Das neue Korrekturtief bei 10.594 Punkten in der heutigen Eröffnungsphase wird gekauft. Kurzfristige Gewinne bis auf 10.770 Punkte könnten jetzt folgen. Mit einer Rückkehr der Bären ist jedoch zu rechnen, denn noch konnte die Korrektur nicht durch prozyklische Kaufsignale beendet werden. Unterhalb von 10.655 Punkten könnte es wieder auf neue Tiefs gehen.
Thema des Tages
Die neue linksgerichtete Regierung aus Athen lehnt die bisherige Schulden- und Sparpolitik ab. Zudem hat sie die Zusammenarbeit mit der Troika gekündigt. Der griechische Verteidigungsminister Kammenos hat jetzt mögliche neue Partner für das von der Pleite bedrohte Land ins Spiel gebracht. Die USA, Russland oder auch China könnten neue Partner werden, sagte er. Auch andere Länder sollen angeblich an einer Partnerschaft mit den Griechen interessiert sein. Mit dieser Position will Kammenos offenbar Druck gegenüber den europäischen Ländern aufbauen.
Die Regierung des Nicht-Euro-Landes Großbritannien traf unterdessen erste Vorbereitungen für einen Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung. Premierminister Cameron beriet demnach am Montag mit Spitzenvertretern des Finanzministeriums und der britischen Notenbank über die Folgen eines möglichen „Grexit". Es gehe darum, Risiken einer Ansteckungsgefahr abzuschätzen, sagte ein Sprecher Camerons.
Finanzstaatssekretär Kampeter hat Spekulationen über einen „Grexit“ als unsinnig bezeichnet. Diskussionen über eine Veränderung des Schuldenprofils, einen Schuldenschnitt oder einen Austritt aus der Währungsunion seien „völlig bar jedweder sachlicher Grundlage“, sagte er am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin". Am Dienstag ist ein Treffen der Eurogruppe geplant, in dem sich die Eurozonen-Finanzminister über Causa Griechenland beraten wollen.
Aktien im Blick
Continental verbessern sich trotz schwacher Geschäftszahlen des Wettbewerbers Michelin um 1,77 %.
Analysten bleiben skeptisch gestimmt mit Blick auf Lanxess. Die Aktie gibt 2,21 % ab.
Hugo Boss-Großaktionär Permira verkauft weitere Aktien des Modekonzerns, diese geben in Folge 3,33 % ab.
Konjunktur
SZ: ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hält es für notwendig, dass die Regierung in Athen endlich Kapitalverkehrskontrollen einführt. Er sieht die Gefahr einer gewaltigen Kapitalflucht. Die Reichen würden die Notfallkredite der EZB ausnutzen und ihr Geld ins Ausland schaffen.
Daten zur Industrieproduktion aus Italien und Frankreich überraschten heute positiv. So stieg der Industrie-Ausstoß in Frankreich im Dezember um 1,5 % gegenüber dem Vormonat, während lediglich ein leichter Anstieg um 0,4 % erwartet wurde. In Italien erhöhte sich die Produktion im gleichen Zeitraum um 0,4 % gegenüber einer erwarteten Stagnation.
Währungen
Der Euro zeigt sich am Dienstagmorgen zu den anderen Hauptwährungen mit Ausnahme des japanischen Yen auf dem Rückzug. Im Frankfurter Handel fällt die Gemeinschaftswährung gegen Mittag bis auf 1,1283 Dollar (-0,39 %).
Zum britischen Pfund setzt die europäische Gemeinschaftswährung beginnend bei 0,7439 am Morgen auf 0,7409 zurück - ein knappes halbes Prozent Verlust. Schwache Daten aus der Industrie können dem Pfund Sterling wenig anhaben. Zum Japanischen Yen bewegt sich der Euro um 134,40.
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