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13:03 Uhr, 12.05.2015

DAX: Anleger machen ordentlich Kasse

Das kriselnde Griechenland, ein schwacher Anleihemarkt, der stärkere Euro - Für die Anleger gibt es derzeit genügend überzeugende Gründe, sich aus Aktien zurückzuziehen.

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DAX

Den Anlegern fehlen die entscheidenden Kaufanreize, verstärkt wird heute Kasse gemacht. Der DAX setzte zuletzt um 2,07 Prozent auf 11.432 Punkte zurück. Dabei lastet das Thema Griechenland weiter auf den Märkten. Daneben führen Börsianer als weiteren Grunde für die Ausverkaufsstimmung den wieder stärkeren Euro heran. Auch von der Quartalsberichtssaison der Unternehmen kamen kaum positive Impulse. Zudem lasten erneut schwache Anleihen und damit höhere Renditen auf den Aktienkursen. Steigende Anleiherenditen machen Aktien für Anleger weniger attraktiv.

Thema des Tages

Die Europartner wollen innerhalb der kommenden drei Wochen einen Kompromiss mit Griechenland über ein Reformpaket erzielen. Da die Kassen in Athen leer seien und eine Abmachung noch in mehreren nationalen Parlamenten wie dem Deutschen Bundestag gebilligt werden müsse, solle der Deal bis Anfang Juni stehen, sagten Diplomaten laut dpa. Die Euro-Finanzminister verlangen von Athen „mehr Anstrengungen, um die Lücken bei den offenen Fragen zu überbrücken“. Griechenland müsse nun detailliertere Vorschläge liefern, damit die Institutionen berechnen könnten, ob die vorgelegten Sparschritte und Reformen ausreichten, so Eurogruppen-Chef Dijsselbloem.

Dabei steht das Land laut seinem Finanzminister unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit. Ein paar Wochen könne man noch weitermachen, bis es zu Engpässen komme, sagte Varoufakis am Montag. Athen setzt auch darauf, dass die EZB die erlaubte Obergrenze für T-Bills (kurzfristige Staatsanleihen) anhebt, um flüssig zu bleiben. Nach Angaben von Varoufakis plant die Regierung aber kein Referendum, um mögliche Reformen vom Volk ‚absegnen’ zu lassen.

Aktien im Blick

Die Deutsche Post knickt aktuell um 3,73 % ein. Die Zahlen zum vergangenen Quartal lagen unter den Erwartungen der Experten.

Auch der Salz- und Düngemittelhersteller K+S steht nach Zahlen unter Druck. (-4,71 %). Die Anleger machen nach dem guten Lauf der Aktien in den vergangenen Monaten einfach Kasse.

ThyssenKrupp hebt die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an, nach den jüngeren Turbulenzen zeigen sich die Anleger erfreut und schicken die Aktie um 2,59 % nach oben.

Manz-Aktien geben nach einem enttäuschenden Quartal 2,84 % ab.

Konjunktur

Die französische Notenbank rechnet für das laufende zweite Quartal mit einem Wirtschaftswachstum in Frankreich von 0,3 Prozent.

Der OECD-Frühindikator für die Eurozone fällt im März um 0,1 auf 100,1 Punkte.

Das ifo-Weltwirtschaftsklima steigt im zweiten Quartal auf 99,5 Punkte ,nach zuvor 95,9 Punkten.

Die Industrieproduktion in Großbritannien legt im März überraschend um 0,5Prozent zu Vormonat zu. Experten hatten indes eine Stagnation erwartet.

Währungen

Der US-Dollar gibt am Dienstag die Vortagsgewinne wieder ab, wobei sich EUR/USD anschickt, auch die Freitagsverluste nach Veröffentlichung des robusten US-Arbeitsmarktberichts wieder wettzumachen. In der Spitze notierte EUR/USD bislang bei 1,1273.

GBP/USD setzt seine Rally der vergangenen Tage nach dem Wahlsieg der Konservativen fort und hat mit bislang 1,5676 in der Spitze ein frisches 2015er-Hoch erreicht. Unterstützung bekam das Pfund dabei auch von starken Daten aus der britischen Industrie. USD/JPY notierte nach einem Anstieg der japanischen Frühindikatoren bislang bei 119,90 im Tief.

Rohstoffe

Nickel weitet am Dienstag seine Verluste vom Wochenbeginn aus und notierte bislang bei 14.185,00 US-Dollar je Tonne im Tief (-0,60 %). Im Fokus liegt jedoch weiterhin der wegweisende technische Widerstand bei 14.600 bis 14.700 US-Dollar pro Tonne. Eine klare, nachhaltige Bewegung würde den zugrunde liegenden technischen Ausblick aufhellen, heißt es von den Analysten der UniCredit.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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