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12:29 Uhr, 30.04.2014

DAX: Anleger lassen Vorsicht walten - EuGH winkt Finanztransaktionssteuer durch

Der Dax notiert am Mittag knapp unter der 9.600-Punkte-Marke. Ob diese Schwelle im Tagesverlauf übersprungen werden kann, erscheint allerdings fraglich. Am Abend veröffentlich die Fed ihr Sitzungsprotokoll, im Vorhinein üben sich die Anleger regelmäßig in Geduld.

Erwähnte Instrumente

DAX

Am deutschen Aktienmarkt lehnen sich die Anleger heute nicht allzu weit aus dem Fenster. Aktuell liegt der Dax mit 0,06 % bei 9.578 Punkten im Minus. Am Abend wird die US-Notenbank Fed ihr Statement zur zweitägigen Sitzung des FOMC-Ausschusses veröffentlichen. Eine weitere Drosselung der monatlichen Anleihenkäufe um 10 Mrd. USD ist Marktkonsens. Möglich ist auch, dass sich die Fed darüber auslässt, wann nach dem Ende des Programms erstmals wieder die Zinsen angehoben werden.

Charttechnik

Der kurzfristige Aufwärtstrend im Dax-Stundenchart ist intakt, aber aktuell wagt sich niemand aus seiner Deckung. So wird dann auch gleich der erste Widerstand bei 9.608 Punkten für Gewinnmitnahmen genutzt. Solange der Dax aber oberhalb von 9.530 Punkten verharrt, sind weitere Anläufe nach oben bis hin zu 9.645 Punkte möglich. Die Risiken einer ausgedehnteren Korrektur scheinen demgegenüber unterhalb von 9.530 Punkten zuzunehmen.

Thema des Tages

Der Europäische Gerichtshof hat keine rechtliche Bedenken gegen die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Dem Luxemburger Gericht zufolge ist es rechtens, dass zunächst elf EU-Mitgliedsländer die Abgabe auf den Handel mit Bank- und Börsenprodukten installieren. Damit lehnte der EuGH die Klage Großbritanniens gegen einen entsprechenden Beschluss des EU-Ministerrates vom Januar 2013 ab.

Die Finanztransaktionssteuer einführen will unter anderem auch Deutschland. Ziel ist es, eine ungehemmte Spekulation einzudämmen und den Finanzsektor insgesamt an den Kosten von Schieflagen beteiligen zu können.

Aktien im Blick

Trotz eines grandiosen Jahresauftakts geraten die Daimler-Aktien unter Druck (akt.: -1,83 %). Die Erholung der Kernmarke Mercedes sei mittlerweile im Aktienkurs eingepreist, hieß es zur Begründung.

Die Titel der Deutschen Bank verlieren zur Stunde ein knappes Prozent. Händler verwiesen auf einen insgesamt wenig positiven Nachhall der Zahlen vom Vortag.

Sorgen um die Umsatzentwicklung drücken die Osram-Aktien um 5,01 % ins Minus.

Konjunktur

Die Verbraucherpreise im Euroraum lagen im April einer ersten Schätzung zufolge um 0,7 % über dem Niveau vom April 2013. Die Kernteuerung (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) stieg wie erwartet von 0,7 auf 1,0 %.

Deutsche Unternehmen kommen derzeit so leicht an Kredite wie noch nie. Nur 18,2 % der Firmen in der gewerblichen Wirtschaft gaben laut einer Umfrage des ifo-Instituts an, Schwierigkeiten zu haben. Im Vormonat waren es 18,5 Prozent gewesen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren in Deutschland im April 2.973.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 111.000 weniger als im Vormonat März und 77.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,8 %.

Währungen

Der US-Dollar präsentiert sich am Mittwochvormittag überwiegend schwächer. EUR/USD ist auf ein Tageshoch bei 1,3833 gestiegen, während USD/JPY nach dem unveränderten geldpolitischen Entscheid der BoJ bis zutiefst 102,25 zurückfiel.

Der chinesische Yuan setzt seine diesjährige Talfahrt im Umfeld eines schwächeren chinesischen Wirtschaftswachstums fort. Mit 6,2676 in der Spitze erreichte USD/CNY heute ein frisches 18-Monatshoch. Der nun bereits seit vier Monaten währende Anstieg ist die längste Gewinnstrecke für USD/CNY seit sieben Jahren.

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1 Kommentar

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  • student
    student

    Steuer auf Finanztransaktionen ist gut, solange auch wirklich ALLE daran beteiligt werden. Die City of London sollte sich daran erinnern, dass nur geleistete Arbeit einen Wert schafft, Geld - für sich selbst betrachtet - ist gar nichts wert!!!

    13:35 Uhr, 30.04.2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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