Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 04.06.2014

DAX: Anleger halten sich bedeckt - VW nach Ausgabe neuer Aktien unter Druck

Am Aktienmarkt warten Anleger wichtige Ereignisse ab. Bevor in den kommenden Tagen wegweisende Entscheidungen und Daten anstehen, will sich niemand zu weit aus dem Fenster lehnen.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der Vormittag war gespickt mit Konjunkturdaten - frische Kursimpulse ergaben sich dennoch nicht. Im Gegenteil: Der Dax gibt gegen Mittag 0,26 % auf 8.893 Punkten ab. Einige Investoren ziehen sich offenbar erst einmal zurück. Richtungsweisend für die Märkte bleibt der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am morgigen Donnerstag. Hinzu kommt noch am Freitag der Arbeitsmarktbericht aus den USA als weiteres marktbewegendes Ereignis.

Charttechnik

Der Dax setzt seine Korrektur fort und durchbrach nun auch die 9.898iger Unterstützung nach unten. Unterstützungstechnisch wäre damit der Weg für eine Korrekturausdehnung in Richtung 9.820/800 Punkte frei. Da es sich bei der Abwärtsbewegung jedoch bisher nur um eine Korrektur im ansonsten intakten Aufwärtstrend handelt, muss jederzeit mit neuen Erholungsversuchen gerechnet werden. Derzeit wäre aber erst ein Stundenschluss oberhalb von 9.932 Punkten ein erstes „Umkehrsignal“.

Thema des Tages

Das US-Handelsministerium sprach sich am Dienstag in einer vorläufigen Entscheidung für weitere Zölle auf Solar-Importe aus China aus. Die Aufschläge sollen bis zu 35 % betragen. Die Volksrepublik subventioniere die Produktion der heimischen Solarmodule, wodurch ein Wettbewerbsvorteil entstehe, hieß es zur Begründung. Peking warnte bereits vor einer Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern.

Die US-Tochter von Solarword hatte zuvor offiziell Beschwerde eingelegt und argumentiert, die Chinesen umgingen bestehende Zölle auf Solarmodule, indem sie dafür notwendige Zellen in Taiwan fertigten. Auf diese Weise könnten sie den US-Markt weiter mit ihren billigen Produkten überschwemmen.

Aktien im Blick

Volkswagen-Vorzüge verlieren 1,58 %. VW hat zwei Mrd. Euro eingesammelt, um Scania komplett zu übernehmen. Die neuen Vorzugsaktien wurden zu 191,00 € platziert.

Allerdings zeigen sich Autowerte auch nach Absatzzahlen aus den USA allgemein schwach: BMW-verbilligen sich aktuell um 1,53 %, Daimler um 1,32 %.

Der enttäuschende Ausblick eines Wettbewerbers in den USA setzt die Aktie von SAP unter Druck. Das Papier gibt zur Stunde 1,00 % ab.

Stada kündigte weitere Übernahmen an. Die Aktie zeigt sich stabil (+0,03 %).

Konjunktur

Die Wirtschaft in der Eurozone hat in den ersten drei Monaten um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal zugelegt, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die stärksten Länder sind Ungarn und Polen mit einem Plus von jeweils 1,1 %, gefolgt von Dänemark mit 0,9 % und Deutschland sowie Großbritannien mit je 0,8 % Wachstum. Am unteren Ende lagen die Niederlande mit -1,4 %.

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Euroraum stieg auf 53,2 Punkte, von 53,1 Zählern im Vormonat und erreichte fast ein Dreijahreshoch. Bei der ersten Lesung war ein Stand von 53,5 ermittelt worden. Deutschland verzeichnete im Ma im Servicebereich einen Anstieg auf 56,0 Punkte, nach 54,7 Punkten zuvor.

Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone feilen im Vergleich zum Vormonat um 0,1 %, wie Eurostat berichtete.

Währungen

EUR/USD zeigt im Bereich der 1,36er-Marke weiterhin Stabilisierungstendenzen – heute allerdings mit negativem Vorzeichen. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,3596. GBP/USD gibt ebenfalls nach und notierte trotz eines besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor bislang zutiefst bei 1,6696.

Der Austral-Dollar legt dank eines höher als erwartet ausgefallenem Wirtschaftswachstum in „Down Under“ zu. AUD/USD notierte im Hoch bislang bei 0,9296. USD/PLN weitet seine Vortagsgewinne bis 3,0581 im Hoch aus. Die polnische Notenbank hat am Dienstag ihren Leitzins wie erwartet den 11. Monat in Folge bei 2,50 % belassen. Notenbank-Gouverneur Marek Belka schloss jedoch für die Zukunft eine erneute Leitzinssenkung nicht aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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