DAX: Anleger haken China-Crash ab
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DAX
Am heutigen Dienstag haben die Bullen im DAX wieder das Ruder übernommen und den Index bis zum Mittag um 1,40 Prozent auf 11.215 Punkte angeschoben. Zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex noch kräftig unter den Turbulenzen in China gelitten. Laut Experten haben viele Anleger, die an der Seitenlinie standen, die niedrigen Kurse zum Einstieg genutzt. Vom Zwischenhoch Anfang vergangener Woche aus hatte der DAX zeitweise mehr als 6 Prozent eingebüßt.
Thema des Tages
Am Dienstag haben die chinesischen Festland-Börsen ihre heftigen Anfangsverluste etwas eingedämmt. Tags zuvor hatten sie noch den größten Kursrutsch seit acht Jahren erlitten. Das schürte erneut Ängste vor dem Platzen einer Aktienblase in China und sorgte für Kursstürze an den Börsen rund um den Globus. Auch die Sorgen, dass die jüngsten Hilfen der Regierung zur Stabilisierung der Märkte wirkungslos sein könnten, hatten am Vortrag zu der Panik an den chinesischen Börsen beigetragen. Die Regierung in Peking dementierte am Montag sogleich Berichte, wonach sie die Rettungsversuche bereits aufgegeben hätte. Die Behörden werden „die Bemühungen zur Stabilisierung der Märkte fortsetzen“, sagte Zhang Xiaojun, Sprecher der Börsenaufsicht CSRC.
Die chinesische Zentralbank hat derweil Spekulationen über eine angeblich straffere Geldpolitik als unbegründet zurückgewiesen. Zuletzt hatten eine höhere Inflation und ein starker Anstieg der Schweinefleischpreise um mehr als 20 Prozent seit März zu Gerüchten um ein Anziehen der Zinsen geführt. Die Notenbank betonte am Dienstag, es bleibe es bei der bisherigen umsichtigen Geldpolitik. Man wolle weiterhin die Kreditvergabe ankurbeln, Finanzierungskosten senken, den Yuan stabil halten sowie die Erwartungen für den Finanzmarkt stabilisieren und die Realwirtschaft weiter stützen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua aus einer Mitteilung der PBoC. Die meisten Analysten gehen vielmehr davon aus, dass die Zentralbank die Leitzinsen oder Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken weiter reduzieren wird.
Aktien im Blick
Lufthansa-Aktien sind gesucht und legten zuletzt um 1,59 % zu. Grund ist die Entspannung im Tarifstreit zwischen Kabinenpersonal und dem Management.
Gerresheimer sprangen heute bereits auf ein Rekordhoch. Zuletzt lag das Plus bei 18,73 %. Der Verpackungsspezialist will den US-Branchenkollegen Centor für 725 Mio. US-Dollar kaufen. Den Margenausblick für die Jahre 2016 bis 2018 hob das Unternehmen in der Folge an.
Konjunktur
Die vorläufige Einigung in der Griechenlandkrise hat Anleger laut einer Umfrage etwas beruhigt: Sie sehen die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone als so niedrig an wie zuletzt im Januar, berichtet das Forschungsinstitut Sentix. Im Juli rechnete nur noch ein Viertel der Anleger mit einem Austritt der Griechen, während es im Vormonat noch knapp die Hälfte waren.
Einem griechischen Medienbericht zufolge erwägt die Eurozone eine Aufstockung der Hilfskredite für Griechenland auf über 90 Milliarde Euro.
Die russische Wirtschaft ist im Juni um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, nachdem das BIP im Mai bereits um 4,8 Prozent gefallen war. Für das erste Halbjahr ergibt sich damit eine Schrumpfung von 3,4 Prozent.
Währungen
Der Euro hat am Dienstag seine Gewinne vom Vortag zunächst halten können. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1083 Dollar gehandelt. Gegen Mittag verliert der Euro an Halt und zieht bis 1,1030 zurück. Am Devisenmarkt richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die zweitägige Tagung der US-Notenbank Fed. Daneben sorgen die neuerlichen Verzögerungen bei den Griechenland-Verhandlungen für Unmut.
Nach soliden britischen BIP-Daten zum zweiten Quartal fällt der US-Dollar zum britischen Pfund. GBP/USD tendiert am Mittag um 0,20 Prozent fester bei 1,5593. Wie das nationale britische Statistikamt am Dienstag berichtete, ist das Bruttoinlandsprodukt in Großbritannien in den drei Monaten zum 30. Juni um 0,7 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben am Dienstag an den Abwärtstrend der vergangenen Handelstage angeknüpft und weiter nachgegeben. Die Sorte Brent kostet mittlerweile weniger als 53 Dollar für das Barrel. Nach wie vor belastet ein zu hohes Angebot an Rohöl die Preise. Führende Förderländer dürften die Produktion auf hohem Niveau halten oder sogar ausbauen, hieß es vom Handelshaus CMC Markets.
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