DAX: Anleger blenden Griechenland-Krise fürs Erste aus
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Erholungskurs beim DAX hält an. Im Mittagshandel liegt das deutsche Marktbarometer mit 0,76 Prozent vorne bei 11.355 Punkten. Händlern zufolge zeichnen für die gute Stimmung am Markt besser als erwartete Konjunkturdaten aus China verantwortlich. In der Volksrepublik ist die Industrieproduktion im Mai erneut stärker in Schwung gekommen. Die Sorgen um die Schuldenkrise Griechenlands blenden die Anleger heute offenbar aus. Dort kommt es nach einem Richterspruch zu neuen Problemen.
Thema des Tages
Das Oberste Verwaltungsgericht in Athen hat am Mittwoch entschieden, dass die Rentenkürzungen des Jahres 2012 verfassungswidrig sind und zurückgenommen werden müssen. Dem griechischen Staat entstehen laut Schätzungen in der griechischen Presse dadurch Kosten von 1,5 Milliarden Euro jährlich. Ende Juni droht Griechenland die Staatspleite, wenn bis dahin keine Übereinkunft über die Auszahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 7,2 Milliarden Euro erzielt wird. Die Geldgeber verlangen von Athen im Gegenzug ein verbindliches Reformprogramm. Pikant: Dazu sollen auch weitere Rentenkürzungen gehören.
Bundeskanzlerin Merkel sagte in Brüssel, jetzt zähle jeder Tag. Bei ihrem Gespräch mit Regierungschef Tsipras und dem französischen Staatspräsidenten Hollande seien sich alle absolut einig darüber gewesen, dass Griechenland „mit Nachdruck und Hochdruck“ mit den drei Institutionen zusammenarbeiten müsse.
Bundesbank-Präsident Weidmann hat derweil vor einer wachsenden Gefahr einer Staatspleite Griechenlands gewarnt. Zwar seien die internationalen Partner fest entschlossen, dem verschuldeten Land zu helfen, seine Verwaltung zu verbessern, Wachstumshürden aus dem Weg zu räumen und die öffentlichen Finanzen auf ein solides Fundament zu stellen „Aber die Zeit läuft ab und das Risiko einer Staatspleite wächst von Tag zu Tag."
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stufte überdies die Kreditbewertung Griechenlands weiter herab. Die Bonitätsnote sinke von CCC+ auf CCC, teilten die Kreditwächter mit. Damit rutscht das Euroland weiter in den sog. Ramschbereich ab.
Aktien im Blick
Laut Daimler-Chef Zetsche befindet sich das Renditeziel von 10 % im Pkw-Geschäft sich in greifbarer Nähe. Daimler-Titel reagieren nur schwach (+0,38 %).
Lanxess ziehen um 2,34% an. Die Baader Bank hatte die Aktien zum Kauf empfohlen.
Gestern noch ging es als Folge einer Umsatz- und Gewinnwarnung bei den Aktien von Gerry Weber noch um bis zu 30 % bergab - heute erholen sich die Titel und steigen akt. um 4,75 %.
Die Wacker-Chemie-Tochter Siltronic startete bei ihrem Börsendebüt zu Handelsbeginn 5 Prozent über dem Ausgabepreis von 30 Euro.
Konjunktur
Die Industrieproduktion in China ist im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,1 Prozent gestiegen. Dies ist der zweite Monat mit einer stärkeren Wachstumsrate in Folge.
Laut Frankreichs Finanzminister Sapin kann es für Griechenland keine Schuldenerleichterungen geben, solange das Land keine Reformen durchführt und nicht zusagt, einen Primärüberschuss von 1 Prozent zu erreichen.
Bundeswirtschaftsministerium: Die deutsche Wirtschaft ist insgesamt gut in das zweite Quartal gestartet und setzt ihren Aufschwung fort.
Währungen
Der US-Dollar legt am Donnerstag auf breiter Basis zu, wobei die US-Währung gegenüber dem japanischen Yen den größten Gewinn einstreichen kann. USD/JPY notierte in der Spitze bislang bei 123,81, womit das Währungspaar die gestrigen deutlichen Kursverluste bis zutiefst 122,39 größtenteils wieder wettmacht. Zur Wochenmitte hatte die überinterpretierte Äußerung des japanischen Notenbankgouverneurs Kuroda, dass der Yen sehr schwach sei, USD/JPY massiv unter Druck gebracht.
EUR/USD fiel bislang bis zutiefst 1,1239 zurück, während GBP/USD nach einem schwächer als erwartet gestiegenen RICS-Hauspreissaldo bislang bei 1,5427 im Tief notierte. AUD/USD hat nach einem starken australischen Arbeitsmarktbericht bis 0,7793 in der Spitze zugelegt, seine Gewinne im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder abgegeben. NZD/USD ist nach der überraschenden Zinssenkung der neuseeländischen Notenbank um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent auf ein knappes Fünfjahrestief bei 0,6993 gefallen.
Rohstoffe
Neue Förderdaten aus Saudi-Arabien belasten heute die Ölpreise. Ein Barrel Brent kostete am Mittag 65,26 US-Dollar. Das waren 44 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel WTI fiel um 59 Cent auf 60,84 Dollar. Das wichtigste Förderland Saudi-Arabien hat seine Produktion im Mai ausgeweitet und damit das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt weiter verstärkt.
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