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12:45 Uhr, 30.03.2015

DAX: Am Markt herrscht Erleichterung

Am deutschen Aktienmarkt ist wieder Kauflaune aufgekommen: Der Dax konnte die Marke von 12.000 Punkten zurückerobern. Börsianer machten dafür vor allem die guten Vorgaben von der Wall Street verantwortlich.

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DAX

Am deutschen Aktienmarkt ist die Kauffreude zurückgekehrt. Der Dax liegt gegen Mittag mit 1,48 Prozent vorne und lässt die 12.000-Punkte-Marke weit hinter sich (12.044 Punkte). Zehn Wochen lang hatte der Dax ununterbrochen zugelegt, diese Gewinnserie aber vergangene Woche mit einem Minus von 1,4 Prozent beendet. Unterstützung kommt diese Woche neben den zuletzt bommenden US-Märkten vom schwächeren Euro und Abgaben bei den Rohölpreisen. Zum Risiko wird erneut der Schuldenstreit mit Hellas. Die Rettung des Landes vor der Staatspleite hängt weiterhin am seidenen Faden.


Thema des Tages

Vertreter Griechenlands und der internationalen Geldgeber haben ihre Verhandlungen über eine Liste von Reformen fortgesetzt. Eine verbindliche Einigung ist Voraussetzung für weitere Auszahlungen aus dem verlängerten Hilfspaket für das Krisenland. Es stehen aus verschiedenen Quellen noch insgesamt 7,2 Milliarden Euro bereit.

Am Wochenende waren die Verhandlungen noch vorerst geplatzt. EU, EZB und IWF zeigten sich mit der neuesten Reformliste noch immer nicht zufrieden sind und forderten Nachbesserungen. Nach allem, was bis jetzt bekannt ist, hat Athen insgesamt 18 Maßnahmen vorgeschlagen, die dem griechischen Fiskus mindestens drei Milliarden Euro zusätzlich einbringen sollen und der Wirtschaft eine Wachstumsquote von 1,4 Prozent. Im Gespräch ist ein Höchststeuersatz von 45 Prozent, eine neue Immobiliensteuer, die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Luxuswaren und der Verkauf des Hafens von Piräus an chinesische Investoren

Aktien im Blick

Infineon steigern sich um 2,72 %. Die Titel profitierten von Medienberichten, wonach der Halbleiter-Rivale Intel den Chipspezialisten Altera schlucken will.

Der anstehende Aufstieg in den MDax lässt die Papiere von CTS Eventim um zuletzt 2,41 % anspringen.

Konjunktur

Das Geschäftsklima in der Eurozone, der Business Climate Indicator (BCI), stieg nach Angaben der EU-Kommission im März überraschend deutlich um 0,14 Punkte auf 0,23 Zähler

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum, gemessen am Economic Sentiment Indicator (ESI), verbesserte sich im März um 1,6 Punkte auf 103,9 Zähler. In allen Unterindizes hellte sich im März die Stimmung auf.

Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft ist im März auf 16,1 Prozent gefallen, nach 16,2 Prozent im Vormonat. Dies ist der dritte historische Tiefststand in Folge.

Währungen

Der US-Dollar ist nach den Kommentaren von Fed-Chefin Yellen zu den US-Zinsen gegenüber den anderen Hauptwährungen fester in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD notierte bislang bei 1,0818 im Tief. GBP/USD erreichte nach schwächer als erwartet ausgefallenen britischen Hypothekengenehmigungen bislang zutiefst 1,4800.

USD/JPY legt nach schwachen Daten aus der japanischen Industrie deutlich zu und erreichte in der Spitze bislang 119,81. USD/CHF notierte trotz des überraschend gestiegenen schweizerischen KoF-Konjunkturbarometers bislang bei 0,9673 im Hoch.

Rohstoffe

Nach dem Kursrutsch vom Freitag geben die Ölpreise zum Start in die neue Woche weiter nach. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent notierte bislang bei 55,60 US-Dollar pro Barrel im Tief, während die US-Sorte WTI bislang zutiefst bei 47,85 US-Dollar je Fass gehandelt wurde. Im Fokus liegen weiterhin die Verhandlungen um das iranische Atomprogramm. Ein Ende der westlichen Sanktionen könnte dazu führen, dass der Iran seine Ölexporte deutlich erhöht, was das weltweite Überangebot am Markt noch einmal erheblich ausweiten könnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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