Kommentar
14:22 Uhr, 04.09.2024

DAX - Abverkauf nach neuem Allzeithoch

Der DAX hat gestern die Kurserholung des Vortages gleich zu Handelsbeginn bis auf ein neues Rekordhoch fortgesetzt. Wenig später gaben die Kurse in zwei Abwärtswellen nach, wobei nun das Tief des Vortages unterschritten wurde.

Damit gab es auch gestern wieder Signale, dass den Bullen nach den starken Kursgewinnen für weitere Rekordhochs die Kraft fehlt, zugleich die Bären aber diese Gelegenheit nicht für sich nutzen zu können scheinen.

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Das Ergebnis ist eine Konsolidierung auf dem Niveau des ehemaligen Rekordhochs.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals am 03.09.2024 im Börsenbrief "Target-Trend-Spezial" erschienen. Du möchtest Infos wie diese direkt in Dein Postfach? Hier anmelden.


Ausblick - Das sind nun die relevanten Marken beim DAX

Dabei überwiegen dank des neuen Rekordhochs weiterhin die bullischen Signale. Dennoch gilt es weiterhin zu beachten, dass der DAX kurzfristig auf eine extreme Art und Weise überkauft und ein (größerer) Rücksetzer daher wieder fällig ist.

Zumal unverändert gilt:
Der DAX ist auch übergeordnet betrachtet immer noch überkauft. Bereits die Länge der Aufwärtswelle, die Ende Oktober startete, wurde immer extremer. Wenn ein Aktienindex mehr als 16 % innerhalb von weniger als zwei Monaten zulegt, ohne dass es dabei zu nennenswerten Gegenbewegungen kommt, dann ist das schon eine massive Übertreibung (Welle 1 im Chart der Analyse vom 19. August).
Und durch die Konsolidierung von Mitte Dezember bis Mitte Januar wurde die Übertreibung nicht beendet und korrigiert, sondern nur pausiert (Welle 2).
Danach folgte eine weitere dynamische Aufwärtswelle, die den Index um 13,60 % nach oben katapultierte (Welle 3). Anschließend kam es wieder nur zu einem kurzen Rücksetzer (Welle 4), bevor die Kurse noch ein neues Hoch erreichten (Welle 5).
Daher fehlte noch eine größere Korrektur. Und diese hat sich nach der anfänglichen Konsolidierung durch einen zweiten scharfen Kursrücksetzer in den vergangenen Wochen und Monaten seit Mitte Mai formiert (ABC-Korrektur).
Mit dieser Korrektur wurde aber nur etwas mehr als das Mindestziel von 38,20 % der vorherigen (gesamten 5-gliedrigen) Aufwärtsbewegung erreicht. Und daher gilt diese noch nicht als beendet.
Vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass diese ABC-Korrektur lediglich die Welle 4 eines noch größeren Aufwärtstrends gebildet hat.
Demnach könnte die aktuelle dynamische Aufwärtsbewegung Teil der Welle 5 sein. Und eine große Korrektur folgt erst nach einem weiteren neuen Rekordhoch.

Kursmarken auf der Oberseite

Kann der DAX erneut über die Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) steigen und überwindet er dabei das Zwischenhoch der gestrigen beiden Abwärtswellen, ist dies zunächst ein klares Signal dafür, dass die Bullen immer noch nicht aufgeben und es bei einer harmlosen Konsolidierung nach starken Kursgewinnen bleibt.

Gelingt auch eine Rückkehr über die Rechteckgrenze bei 18.913 Punkten, gilt dies als Angriff der Bullen auf die aktuellen Rekordhochs. Bei einem Anstieg über die Mittellinie bei 18.971 Punkten verläuft dieser Angriff erfolgreich.

Dann könnte die psychologisch wichtige Marke von runden 19.000 Punkten die Kurse anziehen. Wobei die Rechteckgrenze bei 19.029 Punkten das nächste Kursziel der Target-Trend-Methode ist.
Als weitere Chartmarken der Oberseite sind die Mittellinie bei 19.087 und die Rechteckgrenze bei 19.145 Zählern zu beachten. Sie können Hürden auf dem Weg nach oben sein.

Kursmarken auf der Unterseite

Da der DAX erneut dynamisch nachgegeben hat und dabei das gestrige Tagestief unterschritten wurde, ist dies ein weiteres Signal für das vorläufige Ende der starken Kurserholung. Bestätigt wird dies aber unverändert erst, wenn das Tief des letzten Rücksetzers vom 20. August bei 18.355 Punkten unterschritten wird und der DAX damit die Folge höherer Tiefs im kurzfristigen Bereich beendet. Dann haben wir die fällige Gegenbewegung. Bearish wird diese erst bei Unterschreiten der Mittellinie bei 17.811 Punkten, weil dann der Ausbruch aus der dortigen Seitwärtskonsolidierung hinfällig ist.

Das nächste markant bärische Signal wird gesendet, wenn die Tiefs dieser Seitwärtskonsolidierung unterschritten werden. Denn damit würde die Folge höherer Tiefs gebrochen. Und wenn die Kurse unter die Rechteckgrenze bei 17.521 Punkten geraten, ist ein Großteil der Kurserholung korrigiert, so dass diese damit wahrscheinlich beendet ist.

(Vor allem wenn die Tiefs vom 8. August an der Mittellinie bei 17.463 Zählern unterschritten werden, muss man mit einem Ende der Kurserholung rechnen, weil damit das Ende der Folge höherer Tiefs bestätigt ist.
Und fällt der DAX in den Kursbereich vom 6. August unterhalb der Rechteckgrenze bei 17.405 Zählern, muss man mit einem Angriff auf das Korrekturtief rechnen. Wichtige Chartmarken sind dann unverändert das Tagestief vom 5. August im Bereich der Rechteckgrenze bei 17.057 Punkten und die Rechteckgrenze bei 17.289 Zählern. Wird Letztere klar und deutlich unterschritten, gerät der DAX damit auch in den Kursbereich vom 5. August. Und dann muss man mit einem Rutsch zum Korrekturtief rechnen.
Eine größere Korrektur nimmt Gestalt an, wenn der DAX unter die Mittellinie bei 16.767 Punkten rutscht und er sich damit aufmacht, die Aufwärtslücke vom 23. Januar zu schließen. Wird diese Lücke geschlossen und gibt der DAX weiter nach, könnten die Bullen das Tief der ABCDE-Formation anstreben. Dieses wurde an der Rechteckgrenze bei 16.361 Punkten markiert.
Gibt der DAX bis unter die Rechteckgrenze bei 16.477 Punkte nach, muss man mit einem Rutsch in den Kursbereich vom 17. Januar rechnen. Wird dieser erreicht, ist sogar ein neues Korrekturtief wahrscheinlich.
Das nächste bärische Signal wäre ein Rückfall unter das alte Rekordhoch bei 16.290,19 Punkten. Nach einem Anstieg, wie wir ihn im DAX Ende 2023 gesehen haben, muss man mit einer derartigen Gegenbewegung durchaus rechnen, vor allem, wenn sie im hohen Tempo erfolgt.)

Hinweise zum Trading

Wer unbedingt im DAX aktiv sein wollte, der konnte bei ca. 15.630 Punkten einen kleinen spekulativen Short-Trade wagen, um auf eine kleine Gegenbewegung zu setzen. Da sich der DAX aber extrem stark präsentiert(e), musste man sehr vorsichtig vorgehen.

Als der DAX am 13. Februar dynamisch nach unten aus einem flachen Aufwärtstrendkanal (grün) ausgebrochen war, machte bei ca. 16.880 Punkten eine zweite Short-Position Sinn – Kursziel: Einstiegskurs der ersten Short-Position bei ca. 15.630 Punkten.

Durch die Kursentwicklung vom 24. Mai bot sich am 27. Mai zum Eröffnungskurs bei rund 18.700 Punkten ein neuer Long-Trade an, um auf weiter steigende Kurse im Rahmen der Welle 5 zu setzen.
Wer am Freitag bei rund 18.900 Punkten noch keine Gewinnmitnahme getätigt hatte, konnte den Stop-Loss auf Einstiegskurs halten. Die Wahrscheinlichkeit war aber sehr hoch, dass man ohne Gewinn ausgestoppt wird, weil ein Rücksetzer früher oder später mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dieses Niveau zurückführt. Das war im gestrigen Späthandel bereits der Fall. Es war also sinnvoll, den Gewinn mitzunehmen, statt die Position per Stop-Loss abzusichern. – Jedenfalls hat mein keinen Verlust erlitten, im Idealfall aber einen Gewinn realisiert. Gratulation dazu!

Eine kleine Short-Position konnte man vorgestern wagen, als der kurzfristige Aufwärtstrendkanal dynamisch nach unten verlassen wurde. Ein Einstieg war zum Beispiel beim Unterschreiten der Mittellinie bei 18.855 Punkten der Fall. Und diesen Trade kann man nun bereits auf Einstiegskurs absichern.

Für steigende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Long, WKN: ME4E6D

Für fallende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Short, WKN: MG5FQC

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