David Shairp erwartet nur einen zaghaften Aufschwung
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Erste Veröffentlichungen der Konjunkturdaten vom zweiten Quartal 2009 stimmen optimistisch für die weitere Entwicklung in Europa: Demnach wuchsen die deutsche und die französische Volkswirtschaft um 0,3 Prozent und ließen damit die Rezession hinter sich. Auch wenn diese Daten noch nicht final bestätigt sind, signalisieren sie nach Einschätzung von J.P. Morgan Asset Management doch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem negativen Wachstum im ersten Quartal. Parallel ließen weitere wirtschaftliche Frühindikatoren eine Beschleunigung der Wirtschaftsaktivität für den restlichen Jahresverlauf bis ins Jahr 2010 erwarten.
"Das europäische Wachstum scheint sich V-förmig zu erholen", erläutert David Shairp, Marktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Allerdings seien diese Anzeichen der Erholung nicht in allen Ländern gleichermaßen zu beobachten, und auch über Nachhaltigkeit und Dauer der Erholung lasse sich noch keine Aussage treffen. "Deshalb prognostizieren wir mittelfristig nach wie vor nur einen zaghaften Aufschwung", denn die steigende Arbeitslosigkeit lasse befürchten, dass der private Konsum leidet. "Zudem dürften Kapitalengpässe in der Bankenwirtschaft Probleme bereiten", so Shairp in einem aktuellen Marktkommentar.
Während die Gesamtinflation für den Euroraum aktuell im Jahresvergleich 0,0 Prozent beträgt, sei trotz der gesunkenen Energiepreise für die kommenden Monate nicht mit einer Deflation zu rechnen. Weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank hält der Anlagestratege derzeit für unwahrscheinlich. Allerdings dürfte die EZB weiterhin versuchen, durch andere Lockerungsmaßnahmen, wie beispielsweise reichhaltige Versorgung des Bankensektors mit Liquidität, Einfluss auf die Zinsstrukturkurve zu nehmen.
Trotz dieser Unsicherheiten gibt es laut Shairp gute Gründe für ein mittelfristiges Aktieninvestment in Europa: So habe sich zuletzt das Gewinnmomentum deutlich verbessert: Die für das zweite Quartal veröffentlichten Unternehmensgewinne seien Ausdruck der positiven Gewinnrevisionen. Aktien scheinen im Vergleich zu Anleihen angemessen bewertet zu sein. Sie profitieren von einer hohen geschätzten Aktienrisikoprämie. "Der Gewinnzyklus ist dem Konjunkturzyklus einen Schritt voraus. Der Unternehmenssektor profitiert von vorsorglich eingeleiteten Sparmaßnahmen, welche die operative Effizienz steigern. All dies signalisiert, dass sich die Gewinne im späteren Jahresverlauf und im kommenden Jahr noch stärker erholen werden – allerdings ist weiterhin mit einer erhöhten Marktvolatilität zu rechnen", betont Shairp.
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