Kommentar
13:52 Uhr, 13.10.2016

Das Warten auf die Jahresendrally beginnt!

Aktuell sieht der Markt korrekturgefährdet aus. Dennoch wartet alle Welt auf den Startschuss der Jahresendrallye – zu recht, denn wer zu lange wartet, der verpasst einen Großteil der Bewegung.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.139,18 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.139,18 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Jedes Jahr um diese Zeit fragen sich Anleger, wann die Jahresendrally denn nun beginnt. Die gute Performance zu Jahresende ist jedem bekannt und sie ist relativ zuverlässig. Es gibt nur wenige Ausnahmen. Die Monate November und Dezember sind mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv.

Grafik 1 zeigt die Performance des 4. Quartals des S&P 500. Die Performance ist dabei in zwei Abschnitte unterteilt, einmal in die Performance des Monats Oktober und in die Performance der letzten beiden Monate des Jahres. Insgesamt stehen 67 Jahre Daten zur Verfügung. In diesen 67 Jahren kam es lediglich 15 Mal vor, dass November und Dezember gemeinsam eine negative Performance auswiesen.

Die beiden letzten Monate sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 78 % positiv. Der Oktober sieht dagegen wie ein Verlierer aus. Hier enden lediglich 61 % aller Monate positiv. Der Oktober ist dennoch ein starker Monat. Im Durchschnitt liegt die Rendite bei 0,9 %. Die Rendite aller Monate eines Jahres liegt bei durchschnittlich 0,7 %.

Betrachtet man nur die Monate Januar bis September, dann liegt die durchschnittliche Monatsrendite bei 0,5 %. Der Monat Oktober schlägt also den Durchschnittsmonat außerhalb des vierten Quartals. Man kann es auch so formulieren: Obwohl es Jahresendralle heißt, beginnt die Periode der guten Performance bereits im Oktober.

Vor allem in den letzten Jahren war der Oktober für die Jahresendrallye unverzichtbar. Im Jahr 2011 kam die gesamte Q4 Performance aus diesem einen Monat. Seit 2010 stammt in etwa die Hälfte der Jahresendperformance aus dem Oktober. Wer den Auftakt des vierten Quartals verpasst, der verpasst also einen Großteil der Jahresendrallye.

Es gibt an der Sache allerdings einen Haken. Der Haken ist die US-Präsidentschaftswahl. Wahlen ändern nichts an der Häufigkeit positiver Monate. 62 % der Oktobermonate enden immer noch im positiven Bereich. Sie tragen allerdings unterdurchschnittlich zur Jahresendrallye bei. Der Beitrag liegt bei 0,4 %. Die Monate November und Dezember in Wahljahren zeigen hingen eine Performance von 3,1 %.

Wer auf die Jahresendrally wartet, muss sich in diesem Jahr vermutlich noch etwas gedulden. Die Unsicherheit vor der Wahl ist groß. Nach aktuellen Umfragen steht Hillary Clinton zwar als Siegerin schon fest, doch Umfragen sind eine Sache, das tatsächliche Wahlergebnis dann eine andere.

Donald Trump tut alles in seiner Macht stehende, um seine Wahl zu manipulieren, doch noch immer liegt die Zustimmung bei rund 40 %. Innerhalb eines Monats kann dieser Wert problemlos wieder auf 50 % steigen. Die Nervosität des Marktes wird in den kommenden Wochen erhöht bleiben.

Clemens Schmale

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16 Kommentare

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  • MMeier2
    MMeier2

    Hat eigentlich schon mal jemand den Kommentarfresser gesehen? Er frisst scheinbar Kommentare ... macht er das öfter?

    16:53 Uhr, 14.10.2016
  • Gruf
    Gruf

    zu manchen Kommentar fällt mir nur Albert Einstein ein :

    "Der Horizont mancher Menschen entspricht einem Kreis mit dem Radius Null - und das bezeichnen Sie dann als ihren Standpunkt" ..... oder so ähnlich ....

    09:50 Uhr, 14.10.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • Stockhorn
    Stockhorn

    Herr Schmale, schätze sonst Ihre Artikel sehr... aber Ihre Seitenhiebe gegen Trump dürften Sie bitte unterlassen.. heisst Sie sind Pro Clinton! Nun, denke über Killery muss man nicht mehr viel sagen.. psychisch und physisch völlig krank.. völlig Schizophren.. dann noch so dermassen korrupt, dass sie selbst das Nazi-Regime in Kiew noch um welten schlägt... zudem, für mich ist der 3. WK absolut garantiert, wird sie gewählt! Sie wäre so dermassen gestört und würde das mit Sicherheit anleiern.. auch nur, um vom kommenden Systemkollaps abzulenken, die Bevölkerung zu beschäftigen und abzulenken und das wichtigste.. mit Kriegen verdient man nachher Geld.. sofern beim nächsten überhaupt noch was übrig bleibt.. muss ehrlich sagen, wäre mir Trump wesentlich lieber.. verrückt ist der nicht.. der hat Geld im Kopf und ein 3. WK würde seinen Reichtum in den Staaten komplett ruinieren.. daher wird der sich nie auf so was einlassen.. ebenso wäre es möglich, dass er endlich mal die völlig gestörte Infrastruktur wieder aufbaut, sich tatsächlich wieder mehr aufs eigene Land konzentriert und weniger die ganze Welt mit Terror überzieht, wie das die bisherigen Pfeiffen im weissen Hause so zu tun pflegten! Daher könnte man nur gewinnen! Er würde sich auch damit abfinden, dass die USA definitiv nicht mehr der Hegemon sind und in die zweite Reihe abrutschen werden! Aber ja, man kann jetzt entgegenen, die Pfeiffen im weissen Haus haben sowieso nichts zu sagen und werden gesteuert.. ja natürlich ist das so.. aber doch haben sie noch minimalste Gestaltungsmacht!

    20:30 Uhr, 13.10.2016
    2 Antworten anzeigen
  • Bigdogg
    Bigdogg

    "Trump tut alles,,,, um seine Wahl zu manipulieren..."?? Wie kommen zu solch einseitigen Aussagen? Wieso kein Wort zu Clinton? Konzentrieren Sie sich lieber auf den Finanzmarkt...besser ist das-

    18:36 Uhr, 13.10.2016
  • plungeboy
    plungeboy

    Sagen wir mal so: nur aufgrund der vagen Hoffnung, dass noch eine Jahresendrally kommt, konnte sich der Dax (und alle anderen großen Indizes) überhaupt noch einigermaßen auf diesem Niveau halten - mit weiter zurück gehenden Unternehmensgewinnen (war das nicht mal eine der entscheidenden Größen) und einer wahrscheinlich doch zurückkommenden Weltwirtschaft bei gleichzeitig anziehender Inflation (Papermoney brachte kaum wirkliches Wachstum, dafür aber mehr und mehr Inflation) und Zentralbanken, die ihr Pulver verschossen haben, wird die Inszenierung einer Jahresendrallye schwierig werden - vielleicht hat sich ja auch dieses Jahr mit dem Brexit alles nach vorne verschoben - die Sep-Korrektur war bereits im Juni und die darauffolgende Erholung war bereits die Jahres"end"rallye. Wenn jetzt die Fed wirklich glauben sollte, die Zinsen erhöhen zu können, dann wiederholt sich Jahreswechsel 2015/16.

    16:08 Uhr, 13.10.2016
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Zur Thema Umfragen möchte ich nur an das Brexit-Thema erinnern. Da war sich der Markt auch ziemlich sicher. das Ergebnis ist bekannt. Trump ist immer noch nicht zu unterschätzen. Obwohl nach einer Trump-Wahl wirds an den Märken so gehen, wie nach dem Brexit. Dann startet die Jahresendrally von 9300 bis 10800. Das wars dann aber auch und wir kommen aus dem Jahr mit plus/minus 0 im DAX.

    14:41 Uhr, 13.10.2016

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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