Kommentar
12:00 Uhr, 28.08.2023

Das Trio Infernale vor der Wende?

Auffällig häufig war United Internet Chef, Ralph Dommermuth, im Juni/Juli dieses Jahres in Interviews angetreten, um seine Strategie mit dem Konzern zu verteidigen und den hohen Nutzen des eigenen Netzes herauszustellen.

Erwähnte Instrumente

  • 1&1 AG
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    Kursstand: 12,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • United Internet AG
    ISIN: DE0005089031Kopiert
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  • 1&1 AG - WKN: 554550 - ISIN: DE0005545503 - Kurs: 12,960 € (XETRA)
  • United Internet AG - WKN: 508903 - ISIN: DE0005089031 - Kurs: 17,230 € (XETRA)
  • IONOS Group SE - WKN: A3E00M - ISIN: DE000A3E00M1 - Kurs: 15,500 € (XETRA)

Zunächst war das auf taube Ohren gestoßen, bis, ja bis der große Vodafone-Deal verkündet wurde. Seither ist der Kurs des härtesten Rivalen, Telefónica Deutschland, um 40 Prozent kollabiert. Die Sippe rund um United Internet (1&1, IONOS) gilt plötzlich nicht mehr als die Verlierer auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Die rote Laterne wurde an Telefonica abgetreten.

Große Veränderungen voraus?

Dass der Deal mit Vodafone ein Gamechanger war, unterstreicht auch die jüngste Kursentwicklung. Was die Presse und die Analysten so schreiben, ist die eine Seite der Medaille. Die Wahrheit liegt aber oftmals in der Kursentwicklung. Und die ist in der aktuellen Phase als durchaus konstruktiv zu bezeichnen.

Dommermuth gelang es über Nacht, das Verliererimage abzustreifen, und die Leute scheinen plötzlich wieder an die große 5G-Story zu glauben. Dabei hat sich erst einmal nicht viel verändert. Die Cashflows fließen die kommenden Jahre in den Ausbau des eigenen Netzes. Doch die Kooperation mit Vodafone zeigt, der große Rivale dürfte dem kleineren Emporkömmling jetzt deutlich weniger Steine als zuvor in den Weg legen wollen. Wir erinnern uns: die ehemalige Tochter von Vodafone, Vantage Towers, baut für beide Beteiligte Mobilfunktürme auf. United Internet wurde zeitweise hängengelassen, weil die „große Vodafone“ erst einmal vorgegangen war.

Telefonica ist jetzt in der Falle. Was macht der Konkurrent? Der einzige große Partner könnte noch die Telekom im deutschen Markt werden. Ob sich das Unternehmen dauerhaft alleine behaupten kann? Da bleiben viele Fragezeichen offen. Insbesondere in Spanien, wo die Muttergesellschaft 69,2 Prozent der Aktien hält, muss bald eine Entscheidung her, wie der Wettbewerb künftig gestaltet werden soll.

Im deutschen Mobilfunkmarkt dürfte sich noch mehr bewegen. Der Markteintritt von United Internet, zusammen mit einer Partnerschaft mit Vodafone, dürfte auch bei der Deutschen Telekom zu Diskussionen führen. 5G kann vieles über den Haufen werfen. Die „letzte Meile“ wird zunehmend an Bedeutung verlieren. Das könnte den Markt grundlegend verändern.

Fazit: Nach Jahren des Siechtums wird es um 1&1, United Internet und den neuesten Spross der Familie, IONOS, spannender. Die „große Trendwende“ könnte gelingen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von United Internet liegt auf dem tiefsten Stand der vergangenen 15 Jahre. Ähnliches gilt für das Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA und das KGV. Vielleicht wird es ja tatsächlich nicht mehr billiger! Die Spekulation können Anleger m. E. riskieren und die Aktien 10 bis 20 Prozent tiefer absichern.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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