Fundamentale Nachricht
08:26 Uhr, 27.03.2018

Das Klima an den Finanzmärkten wird rauer

Investoren bekommen immer stärker den Gegenwind durch die straffere Geldpolitik der US-Notenbank zu spüren. Nach Ansicht von Nordea Asset Management sollten sie sich auf unruhigere Zeiten an den Weltbörsen einstellen.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.278,72 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stockholm (GodmodeTrader.de) - Der starke Rückgang der Aktienkurse im Februar war nach Einschätzung von Witold Bahrke, Senior-Stratege bei Nordea Asset Management, ein Weckruf für die Anleger. Für sie ist es eine Erinnerung daran, dass die Phase geringer Kursschwankungen an den Finanzmärkten dem Ende zugeht. „Das gilt nicht nur für die Aktienmärkte, sondern in gleicher Weise auch für die Anleihekurse wie der starke Anstieg der implizierten Volatilität bei US-Aktien und -Staatsanleihen in den vergangenen Wochen zeigt“, beobachtet Bahrke. „Der fundamentale Grund dafür ist, dass die großen Notenbanken ihren Berg an Staatsanleihen, den sie im Zuge ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen angehäuft haben, zum Jahresende hin wahrscheinlich abbauen werden. Für die Finanzmärkte bedeutet das: Das Klima wird rauer werden – und das werden die Anleger zu spüren bekommen.“

Bahrke zufolge stehen die Investoren dabei vor einer Art Quadratur des Kreises. Denn wenn sich die Bondrenditen von ihrer langjährigen Tiefphase lösen, wird die Volatilität von Aktien und Bonds steigen. Reflexartig Zuflucht in erstklassigen Staatsanleihen zu suchen – klassischerweise ein sicherer Hafen in unruhigen Zeiten – würde dann nur unzureichenden Schutz vor steigender Volatilität bieten. „Besonders langlaufende Anleihen sind anfällig für Kursausschläge, da sich die Inflation konjunkturzyklisch bedingt zumindest kurzfristig beleben dürfte“, prognostiziert Bahrke. „Das gilt umso mehr, als dass die Laufzeitprämie langlaufender US-Staatsanleihen auf einem historischen Tief liegt. Konsequenterweise rangiert daher die Sorge vor einem Kursrutsch bei Anleihen ausgelöst durch einen allgemeinen Zinsanstieg ganz oben bei vielen Anlegern.“

Einen Ausweg in dieser Situation biete eine Strategie, die auf kurzlaufende, vergleichsweise sichere Anleihen wie etwa Covered Bonds setze. „Damit schützen sich Anleger sowohl vor dem Zinsänderungsrisiko als auch vor einem Anstieg der Volatilität über alle Anlageklassen hinweg“, empfiehlt der Nordea-Experte. „Gleichzeitig bieten Covered Bonds einen – wenn auch in absoluten Zahlen geringen – Renditevorteil gegenüber Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit, ohne dass Anleger Kompromisse bei der Kreditqualität eingehen müssen. Und Fakt ist: Eine solche Strategie hat während der Kursturbulenzen im Februar mit die besten Ergebnisse gebracht.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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