Das Ende von PayPal und Visa?
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PayPal und Kreditkartenfirmen wie Visa verdienen mit bargeldlosen Transaktionen ihr Geld. Ihr Umsatz sind die Gebühren von anderen Unternehmen und Konsumenten. Das ist bisher ein sehr ertragreiches Geschäft. Visa wächst in hohem Tempo. Der Gewinn hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt.
PayPal bietet zwar keine Kreditkarten an, wächst aber trotzdem unaufhörlich. Vor der Abspaltung von Ebay war PayPal die Wachstumsmaschine des Unternehmens. Das Wachstum basiert auf dem Trend, dass immer weniger Bargeld genutzt wird. Jede bargeldlose Transaktion kostet allerdings. Was Visa und PayPal freut ist alles andere als schön für jene, die die Kosten tragen müssen. Gäbe es eine Lösung, die Gebühren abschaffen würde, wären viele Händler wohl sofort bereit diese Lösung zu unterstützen.
Es wird spekuliert, dass Apple an einer solchen Lösung arbeitet. Mit Apple Pay kann man bereits heute seine Einkäufe bargeldlos zahlen. Es handelt sich dabei allerdings lediglich um eine kontaktlose Form des Zahlens. Im Hintergrund sind immer noch die Systeme der Kreditkartenfirmen aktiv. Die Gebühren fallen nach wie vor an.
Apple kann sein Zahlungssystem weiterentwickeln und möglicherweise schon in naher Zukunft Peer-to-Peer Zahlungen anbieten. Dabei werden Intermediäre wie Kreditkartenfirmen ausgeschaltet. Man kann dann direkt Geld über sein iPhone z.B. vom Bankkonto auf ein anderes transferieren. Konsumenten könnten ganz ohne Kredit- oder Bankkarte bargeldlos zahlen.
Bei Händlern würde das vermutlich gut ankommen. Im Normalfall sind sie es, die die Transaktionsgebühren zahlen. Die direkte Zahlung vom iPhone auf das Konto des Verkäufers wäre schneller und billiger. Kommt es zu einer solchen Weiterentwicklung von Apple Pay, dann dürften Händler schnell auf diesen Zug aufspringen. Es kann die Margen signifikant erhöhen oder Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die bisher fälligen Gebühren, die im Preis enthalten sind, können als Rabatt an den Kunden weitergegeben werden. Gerade im Einzelhandel machen wenige Prozentpunkte oft den Unterschied aus.
Banken könnten sich ebenfalls mit der Technologie anfreunden. Konsumenten wollen schließlich nicht unbedingt immer ihr Konto sofort belasten. Banken können die Funktion der Kreditkartenfirmen ausfüllen und Kunden Kredit für Konsum gewähren.
Bei einer solchen Lösung würde jeder gewinnen, nur Visa und PayPal nicht. Apple Pay wäre für Konsumenten kostenlos. Apple gewinnt, indem das kostenfreie Zahlen an Apple Geräte geknüpft ist. Konsumenten und Händler hätten einen hohen Anreiz Apple Geräte zu kaufen und zu verwenden.
Das Ende von Visa und Co. ist noch lange nicht besiegelt. Vorläufig wird das Wachstum weitergehen. Mittel- bis langfristig kann der Branche jedoch eine Existenzkrise drohen. Anleger sollten das im Blick behalten, bevor sie Aktien von Unternehmen kaufen, die auf Transaktionsgebühren als Einnahmequelle angewiesen sind.
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Sehr guter Beitrag. Danke.
Die Banken entwickeln gerade PayDirect und das wird ein echter Angriff. Wie es ausgeht steht natürlich in den Sternen
Sehr interessant.
Wo sehen Sie z. B. Wirecard bei diesem Thema?
Schöner Artikel.
Es muss ja nicht mal Apple sein die eine Alternative anbieten. Es sind in den letzten Jahren unzählige (teils gebührenfreie) Bank unabhängige Finanzdienstleister entstanden - warum nicht bald auch in diesem Bereich. Einzige Herausforderung ist es eine gewisse Bekanntheit und Größe zu erreichen um von den Händlern auch akzeptiert zu werden.
Oder die Banken nehmen das in die Hand - die haben sowieso die IT dazu. Man muss sich mal überlegen, dass eine Zahlung per EC Karte 0,01-0,05 % kostet, per Kreditkarte 2,25-3,5%. Das ist für einen Ein-Monats Kredit ein ganz netter Zinssatz im aktuellen Umfeld :DD
Es wird früher oder später also sowieso Angriffe auf diese Margen geben egal von welcher Seite und dann werden diese sinken.
Ich habe schon von einem deutschen "PayPal" gehört was nächstes Jahr startet.