Das Comeback der Value‐Aktien

Paris (GodmodeTrader.de) - Value‐Aktien haben in den vergangenen Monaten eine bemerkenswerte Performance erzielt. Dies gilt sowohl gegenüber offensiven Growth‐ als auch gegenüber defensiven Quality‐Aktien. Insbesondere die Rotation weg von defensiven Titeln hin zu Value‐Aktien ist beachtlich, wie die Experten des Cross Asset Research Teams der Société Générale in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.

Die Experten sprechen gar von einer „monumentalen Bewegung“, der zweitgrößten in diesem Bereich seit 1989. Die Gründe hierfür sehen sie vor allem in der Besorgnis vieler Anleger über bereits hohe Bewertungsniveaus sowie über die weitere Zinsentwicklung. Value‐Aktien zeichneten sich durch eine niedrige Bewertung aus und fänden sich bei werthaltigen Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell, verlässlichen Gewinnen und hohen Ausschüttungen. Viele Marktbeobachter rechneten damit, dass der Aufwärtstrend bei Value‐Aktien 2017 anhalten sollte, heißt es weiter.

Die Rotation zu Value‐Aktien zeige sich auch mit Blick auf die Nettozuflüsse entsprechender Strategien am europäischen ETF‐Markt. „Allein im letzten Quartal des vergangenen Jahres flossen diesem Segment netto 1,76 Milliarden Euro zu“, berichtet Heike Fürpaß‐Peter vom französischen ETF‐Anbieter Lyxor. Noch im Juli 2016 sei es zu Abflüssen gekommen. Seitdem gehe der Trend eindeutig nach oben, heißt es weiter.

Fürpaß‐Peter macht für diese Entwicklung vor allem zwei Gründe aus. Zum einen die geringen Kosten von ETFs. Und zum anderen die Tatsache, dass aktive Value‐Asset Manager insbesondere langfristig überwiegend nicht in der Lage sind, ihre Benchmark zu schlagen. „Auf Sicht von fünf Jahren gelang dies durchschnittlich gerade einmal 26 Prozent der aktiven Manager“, so die ETF‐Expertin.