Analyse
09:50 Uhr, 25.01.2023

DANAHER - Mischkonzern mit gemischtem Zahlenwerk

Danaher ist zweifelsohne ein Top-Unternehmen. Den Ausblick, den das Management aber gegeben hat, hätte es sich schenken können. Hoffentlich, macht das in den USA nicht bald Schule.

Erwähnte Instrumente

  • Danaher Corp.
    ISIN: US2358511028Kopiert
    Kursstand: 271,580 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Danaher Corp. - WKN: 866197 - ISIN: US2358511028 - Kurs: 271,580 $ (NYSE)

Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 200 Mrd. USD ist Danaher einer der größten Mischkonzerne der Welt. Gestern stellte das Management die Zahlen für 2022 vor und gab einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2023. Wie ist dieser ausgefallen und wie ist die Aktie bewertet?

Das auf Übernahmen spezialisierte Unternehmen steigerte den Umsatz im Jahr 2022 um 9,5 % auf 31,5 Mrd. USD, der Gewinn je Aktie legte um 9 % auf 10,95 USD zu. Gerade die Resultate im vierten Quartal konnten sich sehen lassen, lagen mit einem Gewinn von 2,87 USD je Aktie und einem Umsatz von 8,4 Mrd. USD deutlich über der Markterwartung. Der operative Cashflow lag bei 8,5 Mrd. USD, der Free Cashflow bei 7,4 Mrd. USD. Auf der anderen Seite ist 2022 Geschichte, der Blick richtet sich nach vorne. Und hier wird Danaher im laufenden Jahr kleinere Brötchen backen müssen.

Aufgrund starker Schwankungen bei der Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit dem Coronavirus wird das Management den Umsatzausblick für das "Kerngeschäft" ab dem Jahr 2023 um diesen Fakt bereinigen. Die Verantwortlichen rechnen daher mit einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich für das erste Quartal 2023 und im hohen einstelligen Prozentbereich für das Gesamtjahr 2023. Wenn man so möchte, ist das natürlich eine Schönmalerei. Denn die Umsätze im nun exkludierten Bereich werden einbrechen, der Gesamtumsatz 2023 also rückläufig sein, so zumindest die Marktprognose.

Analysten erwarten einen Umsatzrückgang um 2,6 % und ein Minus beim Gewinn je Akjtie von 6,2 %. Es wären die ersten Rückgänge bei Danaher seit dem Jahr 2019. 2024 wiederum dürfte der Konzern auf den Wachstumspfad zurückkehren und Umsatz und Gewinn neue Rekordstände markieren. Mitte des Jahrzehnts könnte Danaher einen Free Cashflow von 10 Mrd. USD erwirtschaften, was einem KCV von aktuell rund 20 entspricht.

Gesunde Korrektur

Angesichts des Übergangsjahres 2023 erscheint die laufende Korrektur bei der Aktie nur gesund und könnte sich durchaus noch in die Länge ziehen. Die Bewertung der Aktie gibt auf Basis der aktuellen Aussichten keine großen Kurssprünge her. Oder anders ausgedrückt: Würde die Aktie stark zulegen, wäre das sofort mit einer deutlichen Bewertungsausweitung verbunden. In der Spitze wurden 2021 KGVs von 33 für die Aktie bezahlt. Das Gewinnwachstum betrug damals aber fast 60 %.

Charttechnisch betrachtet ist der Abwärtstrend seit 2021 intakt, eine Range zwischen 303 und 234 USD bestimmt das Kursgeschehen.

Fazit: Danaher ist ein Top-Unternehmen, das in diesem Jahr aller Voraussicht nach aber nicht wachsen wird. Die Bewertung ist hoch. Im Idealfall setzt der Wert die Seitwärtsbewegung zwischen 234 und 303 USD fort, um in die Bewertung "hineinzuwachsen". Ab 2024 sollten Umsatz und Gewinn wieder Fahrt aufnehmen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 31,47 30,64 32,84
Ergebnis je Aktie in USD 10,95 10,27 11,23
Gewinnwachstum -6,21 % 9,35 %
KGV 25 26 24
KUV 6,3 6,5 6,0
PEG neg. 2,6
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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