Kommentar
11:59 Uhr, 03.05.2011

Daimler zeigt sich „erleichtert“

Große schwere Limousinen bzw. LKWs, das war einst das Markenzeichen von Daimler. Doch im Zuge von Optimierung und Effizienzsteigerung hat man dem Faktor Gewicht längst den Kampf angesagt und bemüht sich seitdem moderne Fahrzeuge immer leichter zu bauen. Dass dies nicht auf Kosten von Sicherheit und Stabilität gehen darf, versteht sich dabei von selbst. So wird neben Aluminium immer häufiger zur Kohlefaser gegriffen, die laut „Autohaus.de" bei gleicher Festigkeit bis zu 50 Prozent pro Einheit weniger als Stahl auf die Waage bringt. Gegenüber Aluminium beträgt die Gewichtsersparnis immer noch rund 30 Prozent. Das Problem: Kohlefasern sind noch immer sehr teuer und werden deshalb vor allem im Rennsport bzw. bei sehr exklusiven Fahrzeugen eingesetzt. Um aber auch die Verwendung in der Serie voranzutreiben hat Daimler erst im Januar ein Joint-Venture mit dem japanischen Spezialisten in diesem Sektor Toray bekanntgegeben. Dazu will man nun in Esslingen eine 3.500 Quadratmeter große Halle anmieten und eine entsprechende Produktionsstätte darauf errichten, damit 2012 die Serienfertigung beginnen kann.

Nicht gerade ein Leichtgewicht ist dagegen die Daimler-Aktie, die mit Kursanstiegen 2009 und 2010 zwischen jeweils 30 und 40 Prozent nach ihrem Absturz 2008 um fast 60 Prozent lange Zeit zu den Outperformern im DAX zählte. Aber auch in diesem Jahr ist die Stimmung für Autowerte laut „dpa-AFX" schon wieder sehr optimistisch, wie auch die zuletzt exzellent ausgefallenen Ergebnisse zeigten. Gerade die deutschen Hersteller seien dabei klar besser positioniert und würden auch eine höhere Ergebnisdynamik an den Tag legen. Besonders positiv speziell für die Lkw-Sparte äußert sich Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank zu dem DAX-Titel und bleibt auch weiterhin bei seiner Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 68 Euro. Bezogen auf die Geschäftsdynamik halte er die Aktie für „einen der attraktivsten Automobilwerte", deren Markterwartungen für 2011 zu niedrig seien. Auch Michael Raab von Kepler hält an seiner „Buy"-Einstufung fest und hebt sein Kursziel „mit Blick auf die weitere Finanzlage" von 61 auf 65 Euro an. Keinen Grund an seinen Prognosen zu „schrauben", sieht auch Alexander Neuberger von Cheuvreux. Seine Einschätzung: „Outperform" mit einer Zielmarke bei 63 Euro. Seiner Meinung nach dürfte sich auch der Kursabschlag zu den Wettbewerbern deutlich verringern. Nach den sehr guten Ergebnissen im ersten Quartal hält Analyst Tim Schuldt von Equinet die Möglichkeit von positiven Überraschungen aber zunehmend für schwieriger und bleibt deshalb bei seinem „Hold"-Votum und einem Kursziel von 60 Euro. Ähnlich schätzt Adam Hull von der WestLB die Situation bei der Daimler-Aktie ein, zumal auch ein einmaliger Währungsgewinn die Ergebnisqualität für das Unternehmen mindere.

Als Alternative zu einem Direktinvestment könnte eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim mit einer Laufzeit bis Juni 2012 gelten. Das Papier bietet dem Anleger eine maximale Seitwärtsrendite in Höhe von über zwölf Prozent bzw. 10,62 Prozent p.a. Der Sicherheitspuffer beträgt dabei immerhin gut 20 Prozent. Sollte die bei 42 Euro fixierte Barriere zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt oder unterschritten werden, erfolgt bei Fälligkeit eine Nominaltilgung. Gelingt das nicht, würde es am Ende ebenfalls noch ausreichen, wenn der Basiswert final seinen Startwert verteidigen kann. Ansonsten würde es zur Aktienandienung kommen.

12,75 % p.a. Daimler 42 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ1V2R

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (02.05.2011)

Geld / Brief: 101,79 % / 101,99 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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