Daimler sorgt sich vor Hedgefonds-Angriff

München (BoerseGo.de) - Bereits kurz nach dem Einstieg bei Daimler übt der schwedische Finanzinvestor Cevian Capital offenbar bereits massiven Druck auf den Stuttgarter Autokonzern aus. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" verlangten Vertreter des Finanzinvestors bei einem Treffen mit Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Zerschlagung des Autobauers. Demzufolge wollen die Schweden die Nutzfahrzeugsparte aus dem Konzern herauslösen und forderten Zetsche auf, einen Verkauf oder Börsengang des Lkw-Bereichs in Angriff zu nehmen. Cevian selbst will davon aber offenbar nichts wissen. Eine Zerschlagung sei kein Thema, erfuhr die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Cevian übe keinerlei Druck auf das Daimler-Management aus, hieß es weiter.

Angesichts des niedrigen Aktienkurses und fehlender Großaktionäre mehren sich bei Daimler unterdessen scheinbar Befürchtungen einer feindlichen Übernahme. Der Vorstand begrüßt daher jeden Investor, der ein langfristiges Interesse an der Entwicklung des Unternehmens hat. Der Daimler-Betriebsrat steht im Kampf gegen Hedgefonds hinter dem Vorstand. "Wer dem Vorstand die Pistole auf die Brust setzt und eine Zerschlagung fordert, der hat auch die Arbeitnehmer gegen sich", warnt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Erich Klemm. "Gegen die Mitarbeiter ist kein Unternehmen auf der Welt zu führen." Das wäre auch für die Aktionäre tödlich. Wer nur auf kurzfristigen Profit aus sei ohne Rücksicht darauf, wie er Daimler zurücklasse, der müsse mit massivem Widerstand der Arbeitnehmer rechnen, droht Klemm.