Daimler setzt auf Brennstoffzellen, BMW auf Hybrid

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Automobilhersteller Daimler hat seine Pläne zur Markteinführung eines ersten Brennstoffzellen-Autos konkretisiert. Nach Informationen der "WirtschaftsWoche" wollen sie Stuttgarter bis 2015 ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Auto auf den Markt bringen. Der Preis des Autos soll nicht höher sein, als der eines Autos mit einem sparsamem Verbrennungsmotor: "Der Preis für ein solches Fahrzeug wird voraussichtlich im Bereich eines Dieselhybrid-Fahrzeugs liegen", sagte Forschungschef Herbert Kohler gegenüber dem Blatt.

Im Mittelpunkt der Forschung stehe derzeit die Senkung der Gesamtkosten der Brennstoffzelle. "Platin spielt dabei eine große Rolle", so der Forschungschef. Eine Brennstoffzelle enthalte heute rund 60 Gramm des Edelmetalls Platin. Das Edelmetall werde für die Elektroden der Brennstoffzelle benötigt. Das Platin verteuere die Herstellung einer einzelnen Brennstoffzelle um rund 3.000 Euro. Daimler sei deshalb bemüht, den Platingehalt zu reduzieren.

Anders als Daimler geht BMW nicht davon aus, dass der Wasserstoffantrieb in den kommenden Jahren eine Rolle spielen wird: "Ich glaube, dass der Wasserstoffantrieb kaum vor 2030 kommen wird", sagte Konzernchef Norbert Reithofer zur "WirtschaftsWoche". Die Münchener setzen daher vor allem auf Hybridfahrzeuge. "Wir müssen unter anderem die Hybridisierung, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor, forcieren", so Reithofer. Wo immer es sinnvoll ist, wolle BMW dabei mit anderen Herstellern kooperieren. "Ich bin der Meinung, dass nicht jeder Hersteller die nötigen Technologien neu erfinden sollte", sagte Reithofer. Gleichzeitig forderte er die Politik auf, beim Weltklimagipfel in Kopenhagen "ambitionierte Klimaziele" zu vereinbaren. Es müssten "die Weichen gestellt werden für nachhaltige Mobilität". Bei der Umsetzung der Klimaziele müsse die Politik dafür sorgen, "dass der Kauf von Elektroautos gefördert wird". "Denn sonst wird zum Start die Nachfrage nicht groß genug sein."