Kommentar
12:00 Uhr, 25.03.2010

„Dabei sein ist alles“

Die Olympischen Winterspiele in Vancouver sind noch nicht lange vorbei und den vielen glücklichen Medaillen-Gewinnern in ihren Heimatgemeinden bereits gehörig der „Begrüßungs-Marsch" geblasen, da können sich auch ganz normale Anleger zumindest im übertragenen Sinne mit (Edel)-Metall bis zum nächsten Mega-Event in vier Jahren in Sotschi behängen. Das dazu passende Produkt kommt von der Österreichischen Volksbanken AG (OEVAG) und nennt sich Olympia Bonus Garant. Als Basiswerte fungieren hier, wie könnte es anders sein, neben Gold und Silber auch Bronze, das in Ermangelung einer geeigneten Investmentmöglichkeit durch Kupfer und Zinn ersetzt wird, die als Legierung ihrerseits wieder das Ausgangs-Metall ergeben.

Während derzeit über kaum einen Rohstoff mehr diskutiert wird als über das bereits sehr hoch gelaufene Gold, wird dem auch im Industriebereich verstärkt eingesetzten kleinen Bruder Silber von vielen Experten ein noch größeres Potential zugetraut. Auch Kupfer hat sich seit dem Platzen der Rohstoffblase im Sommer 2008 wieder fast vollständig erholt. Etwas anders sieht die Lage bei Zinn aus, das noch nicht alte Höhen zurückerobern konnte. Dennoch steht auch hier auf Jahressicht bereits ein stolzer Wertzuwachs von 75 Prozent zu Buche. Das silbrig-weiße Metall wird wegen seines geringen Härtegrads vielfach bei Lebensmittel- und Getränkeverpackungen verwendet, besitzt aber auch als Legierung große Bedeutung für die Elektroindustrie, in der ohne Zinn nicht viel „laufen" würde.

Das neue OEVAG-Papier ist ein digitales Investment, bei dem grundsätzlich nur zwei Rückzahlungsszenarien möglich sind. Vollständiger Kapitalschutz zum Laufzeitende in vier Jahren oder Tilgung zum Nennbetrag zuzüglich eines Bonus von 40 Prozent. Das „Zünglein an der Waage" stellt dabei die bei 55 Prozent des Startniveaus für jedes der vier Metalle festgelegte Barriere dar. Wird die Marke auch nur ein einziges Mal von einem Vertreter des Quartetts auf Schlusskursbasis berührt oder unterschritten, ist die Bonus-Variante für den Rest der Laufzeit abgehakt. Sollte dies noch in der ersten Hälfte der Laufzeit passieren, könnte sich die Anlage zu einer langen Hängepartie entwickeln, da der Kurs des Zertifikats dann noch deutlich unter dem Emissionsniveau notieren dürfte. Der olympische Geist im Sinne des „Dabei sein ist alles" dürfte beim Anleger dann auf eine ziemlich harte Probe gestellt werden.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Das an der Wiener Börse gehandelte Olympia Bonus Garant-Zertifikat ist eine gelungene Marketing-Idee, die den Investor Verluste von vornherein nicht befürchten lässt und darüber hinaus eine attraktive Rendite-Chance selbst bei fallenden Rohstoffpreisen offeriert. Auf der anderen Seite handelt es sich bei den vier Underlyings überwiegend um relativ volatile Werte, bei denen ein Kursrutsch selbst um 45 Prozent innerhalb von vier Jahren nicht ganz auszuschließen ist.

Olympia Bonus Garant

Emittent/WKN:

OEVAG / AT000B060033

Laufzeit:

14.03.2014

Preis: (23.03.2010)

Geld / Brief 99,20 % / 100,70 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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