Kommentar
15:14 Uhr, 14.10.2023

Cybersecurity Spezial: Das Marktpotenzial der Endpunktsicherheit und zwei Branchenführer

Erwähnte Instrumente

Cyber-Security-Unternehmen konzentrieren sich darauf, die Sicherheit von Daten, Netzwerken und dem Internet zu schützen. Ihr Ziel ist es, feindliche Hackerangriffe entweder zu verhindern oder frühzeitig zu neutralisieren. Die Branche zeichnet sich seit Jahren durch beeindruckende Wachstumsraten aus, wobei der Markt in verschiedene Segmente unterteilt ist, die jeweils unterschiedliche Wachstumsperspektiven aufweisen.

Im heutigen Beitrag lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf das Feld der Endpunktsicherheit. Bevor wir uns jedoch vertieft mit diesem Thema auseinandersetzen, werfen wir einen Blick auf das generelle Marktpotenzial im Bereich der Cybersecurity und erläutern anschließend die essenziellen Grundzüge sowie die zentralen Überlegungen, die der Endpunktsicherheit zugrunde liegen. Im weiteren Verlauf des Beitrags rücken wir die Marktgröße sowie das zukunftsweisende Potenzial dieses spezifischen Segments in den Fokus und präsentieren zwei Unternehmen, die sich in einer günstigen Position befinden, um maßgeblich von der aufstrebenden Entwicklung im Bereich der Endpunktsicherheit zu profitieren.

Cybersecurity: Marktüberblick und Potenzial

Dass Cybersecurity ein Markt mit erheblichem Potenzial ist, sollte kein Geheimnis mehr sein. Mit sich weiterentwickelnden und immer raffinierteren Cyber-Bedrohungen ist der globale Markt für Cybersicherheitslösungen auf deutliches Wachstum ausgerichtet. Alleine in Deutschland wird im Jahr 2023 der Umsatz im Cybersecurity-Markt etwa 6,27 Milliarden EUR betragen, wie Statista berichtet hat. Dabei dominiert der Bereich Security Services den Markt mit einem prognostizierten Marktvolumen von 3,42 Milliarden EUR. Experten erwarten, dass der Umsatz des Cybersecurity-Marktes in Deutschland eine jährliche Wachstumsrate (CAGR 2023 bis 2028) von 10,31 % aufweisen wird, was zu einem prognostizierten Marktvolumen von 10,24 Milliarden EUR im Jahr 2028 führen würde.

Laut Statista soll der weltweite Cybersecurity-Markt hingegen zwischen 2023 und 2028 um 10,48 % wachsen, was zu einem Marktvolumen von 273,50 Milliarden USD im Jahr 2028 führen würde.

Quelle: Statista

Ein anderer Bericht von Fortune Business Insights zeigt, dass der Cybersecurity-Markt, der im letzten Jahr mit 153,65 Milliarden USD bewertet wurde, bis 2030 auf 424,97 Milliarden USD anwachsen soll, mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 13,8 % im Prognosezeitraum​.

Die ständige Weiterentwicklung der Cybersicherheit wird durch neu auftauchende Technologien getrieben, die die Erkennung von Bedrohungen, die Analyse von Datenanomalien und die Automatisierung von Sicherheitsprozessen verbessern.

Das World Economic Forum, in Zusammenarbeit mit Accenture, hebt die Cybersicherheitstrends hervor, die die Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen, und reflektiert die strategische Bedeutung des Sektors weltweit. Hier sind einige der Trends und Technologien, die die Cybersicherheit beeinflussen und vorantreiben:

Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML):

  • KI und ML ermöglichen eine verbesserte Erkennung und Abwehr von Bedrohungen sowie eine schnellere Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. Durch die Analyse großer Datenmengen können Anomalien erkannt und potenzielle Bedrohungen vorhergesagt werden.

Automatisierung und Orchestrierung:

  • Die Automatisierung von Sicherheitsprozessen ermöglicht eine schnellere Reaktion und Minderung von Bedrohungen, während die Orchestrierung den koordinierten Einsatz von Sicherheitsressourcen fördert.

Cloud-Sicherheit:

  • Mit der zunehmenden Verlagerung von Daten und Anwendungen in die Cloud steigt auch der Bedarf an robusten Cloud-Sicherheitslösungen, um Datenverluste zu verhindern und Compliance zu gewährleisten.

Zero Trust Security:

  • Das Zero Trust-Modell operiert nach dem Prinzip “Nie vertrauen, immer verifizieren” und erfordert eine ständige Authentifizierung und Validierung, um den Zugriff auf Netzwerkressourcen zu gewähren.

Endpoint Detection and Response (EDR):

  • EDR-Technologien ermöglichen die Überwachung und Erkennung von Anomalien auf Endpunkten und reagieren schnell auf potenzielle Sicherheitsvorfälle.

Regulatorische Rahmenbedingungen und Compliance:

  • Mit dem Aufkommen strengerer Datenschutzbestimmungen und Compliance-Anforderungen müssen Unternehmen in robuste Cybersicherheitsmaßnahmen investieren, um regulatorische Strafen zu vermeiden.

Der Cybersecurity-Markt birgt für Investoren beträchtliche Potenziale. Die schnell wachsende Zahl an Angriffen auf IT-Infrastrukturen verursacht für Unternehmen und Organisationen einen drastischen Kostenanstieg – sowohl durch die Cyberangriffe selbst als auch durch die daraus resultierenden Datenschutzverletzungen.

Dieses risikoreiche Szenario schafft für Investoren eine attraktive Chance, von der steigenden Nachfrage nach Cybersicherheitslösungen zu profitieren. In der heutigen Reihe fokussieren wir uns auf das Segment der Endpunktsicherheit, nehmen den gesamten adressierbaren Markt unter die Lupe und lenken unsere Aufmerksamkeit auf die führenden Player in diesem speziellen Bereich.

Endpoint Security Protection: Marktgröße und Zukunftspotenzial

Endpunktsicherheit – ein Überblick

Die Endpunktsicherheit, eine Nische innerhalb der Cybersicherheit, fokussiert sich dabei auf den Schutz der Endpunkte oder Endgeräte eines Netzwerks, darunter fallen üblicherweise Desktop-Computer, Laptops und mobile Geräte. Da sie häufig das Ziel von Cyberangriffen sind, ist ihre Sicherheit entscheidend für den Schutz der Netzwerke und der darauf zugänglichen Daten.

Eine erste Verteidigungslinie in der Endpunktsicherheit stellt die Antivirus- und Antimalware-Software dar. Diese Programme sind konzipiert, um schädliche Software zu erkennen, zu blockieren und zu entfernen, bevor sie Schaden anrichten können. Firewalls und Intrusion Prevention Systems (IPS) sind ebenso wichtig. Sie überwachen und kontrollieren den Datenverkehr zu und von den Endpunkten, um unautorisierten Zugriff zu verhindern und Eindringversuche zu blockieren.

Quelle: Canva.com

Das Patch-Management ist ein weiterer wichtiger Bereich. Es hilft, Software und Betriebssysteme aktuell zu halten, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen und die Endpunkte gegen bekannte Bedrohungen zu schützen. Authentifizierung und Zugriffskontrolle sind entscheidend, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer auf die Endpunkte und die darauf gespeicherten oder darüber zugänglichen Daten zugreifen können.

Die Verschlüsselung von Daten, sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung, ist ein weiterer relevanter Faktor der Endpunktsicherheit, um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten.

Schließlich ermöglichen Endpoint Detection and Response (EDR)-Plattformen die Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen auf Endpunktebene in Echtzeit. Sie helfen dabei, Anomalien schnell zu identifizieren und zu beheben, und bieten ein leistungsfähiges Werkzeug zur Aufrechterhaltung der Netzwerksicherheit in einer sich ständig ändernden Bedrohungslandschaft.

Wachstumsaussichten

Der Markt für Endpoint Security Protection ist ein Segment, das ebenfalls ein beachtliches Wachstum verzeichnet und laut Fortune Business Insights im Jahr 2022 mit 12,46 Milliarden USD bewertet wurde. Bis zum Jahr 2030 soll die Marktgröße auf 25,71 Milliarden USD anwachsen, mit einer CAGR von 9,48 % im Prognosezeitraum​​. Verschiedene Berichte bieten leicht unterschiedliche Zahlen, bestätigen jedoch die Wachstumsaussichten des Marktes, wobei Statista sogar angibt, dass der Markt bis 2027 29 Milliarden USD erreichen könnte. Bei einer Bewertung von 13,4 Milliarden USD im Jahr 2023, beträgt die CAGR im Prognosezeitraum von 2023 bis 2027 ganze 21,29 %.

Mehrere Faktoren treiben das Wachstum des Marktes für Endpoint Security Protection voran:

  • Einführung von Bring-Your-Own-Device (BYOD)-Richtlinien: Organisationen implementieren zunehmend BYOD-Richtlinien, was robuste Endpoint-Sicherheitslösungen erforderlich macht, um ihre Netzwerke und Daten gegen potenzielle Bedrohungen zu sichern.​
  • Auftauchen neuer Technologien: Die Integration von aufkommenden Technologien wie Cloud Computing und Internet der Dinge mit Endpoint-Sicherheitslösungen treibt das Marktwachstum an. Diese Technologien ermöglichen verbesserte Bedrohungserkennungs- und Reaktionsfähigkeiten​.
  • COVID-19-Pandemie: Die Pandemie hat Organisationen gezwungen, Remote-Arbeitsmodelle anzunehmen, wodurch das Risiko im Zusammenhang mit Endpoint-Geräten erhöht wurde. Die Verlagerung hin zur Remote-Arbeit hat Investitionen in Endpoint-Sicherheitslösungen gefördert, um die erhöhten Risiken durch Cyber-Bedrohungen in einer Work-from-Home-Umgebung zu mindern​.
  • KI und Maschinelles Lernen (ML): KI und ML spielen entscheidende Rollen bei der Verbesserung von Endpoint-Sicherheitslösungen, indem sie das verhaltensbasierte Erkennen von Cyber-Angriffen und automatisierte Antworten auf Bedrohungen ermöglichen, was die Nachfrage nach fortschrittlichen Endpoint-Sicherheitslösungen weiter fördert​.

XDR: die nächste Evolutionsstufe

XDR – ein Überblick

Extended Detection and Response (XDR) stellt eine Weiterentwicklung der traditionellen Endpunktsicherheit dar und markiert die nächste Evolutionsstufe nach Endpoint Detection and Response (EDR). Im Gegensatz zu EDR, das sich auf Endpunkte konzentriert, integriert XDR Daten aus dem Netzwerk, der Cloud und anderen Quellen, um eine umfassendere Sicht auf die Sicherheitslage eines Unternehmens zu bieten.

Die erweiterte Erkennungsfähigkeit von XDR ermöglicht eine tiefere Einsicht in die Sicherheitsvorfälle und hilft bei der Erkennung komplexer Bedrohungen.

Übrigens: Payment Sektor im Fokus: Wie kommt wieder Wachstum in die Branche?

XDR bietet auch die Möglichkeit einer automatisierten Reaktion auf erkannte Bedrohungen, was die Reaktionszeit erheblich verkürzt und die Effizienz der Reaktionsmaßnahmen verbessert. Im Bereich der Bedrohungsintelligenz und -jagd nutzen XDR-Plattformen fortschrittliche Analysewerkzeuge, um proaktiv nach Bedrohungen zu suchen und die Erkennung von Zero-Day- und Advanced Persistent Threats (APTs) zu verbessern.

XDR unterstützt auch bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen und bietet verbesserte Berichterstattungsfunktionen. In Bezug auf Skalierbarkeit und Flexibilität sind XDR-Plattformen so konzipiert, dass sie sich an die sich ändernden Sicherheitsanforderungen und die wachsende Infrastruktur eines Unternehmens anpassen können.

Wachstumsaussichten

Der globale XDR-Markt wird laut Adroit Market Research bis 2027 auf 2,358 Milliarden USD geschätzt und soll mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 19,1 % wachsen. Bis 2028 könnte der XDR-Markt hingegen auf mehr als 2,7 Milliarden USD anwachsen, mit einer CAGR von 20,02 % zwischen 2021 und 2028.

Grand View Research berichtet, dass der globale Markt für XDR im Jahr 2022 mit 754,8 Millionen USD bewertet wurde, wobei erwartet wird, dass dieser Markt von 2023 bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 20,7 % wachsen wird. Im Jahr 2030 ergibt sich somit ein Marktpotenzial von 2,944 Milliarden USD.

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Magic Quadrant – Endpoint Protection Platforms 2023

Der Magic Quadrant von Gartner ist ein renommiertes Instrument, das eine grafische Darstellung der Wettbewerbspositionierung von Technologieanbietern in einem bestimmten Marktsegment bietet. Dieses Instrument wird von Unternehmen und Investoren geschätzt, da es eine weitere Möglichkeit ist, seine Investmententscheidungen zu bewerten.

Dank eines einheitlichen Evaluierungskriteriums bietet der Magic Quadrant eine Sicht auf vier Arten von Technologieanbietern in einem bestimmten Bereich:

  • Führer: Sie führen gut gegen ihre aktuelle Vision für sich ändernde Marktregeln aus, aber sie führen noch nicht gut aus.
  • Visionäre: Sie verstehen, wohin der Markt geht, oder haben eine Vision für sich ändernde Marktregeln, aber sie führen noch nicht gut aus.
  • Nischenplayer: Sie konzentrieren sich erfolgreich auf ein kleines Segment oder sind unfokussiert und innovieren oder übertreffen andere nicht.
  • Herausforderer: Sie führen heute gut aus oder können ein großes Segment dominieren, zeigen aber kein Verständnis für die Marktrichtung​​.

Jährlich bringt Gartner den Magic Quadrant für verschiedene Kategorien heraus, darunter auch die der Endpoint Protection Platforms:

Quelle: Gartner

In der heutigen Analyse richten wir unser Augenmerk auf CrowdStrike und Palo Alto Networks als bedeutsame Akteure im Sektor der Endpunktsicherheit. Erwähnenswert sind auch weitere Unternehmen wie Microsoft, welches ebenfalls als Leader im Magic Quadrant eingestuft ist sowie Cisco und Broadcom, die beide als Visionäre im Magic Quadrant gelistet sind. Doch das Hauptgeschäftsfeld der Unternehmen liegt außerhalb der Endpunktsicherheit und dieser Bereich macht lediglich einen geringen Anteil ihres Gesamtumsatzes aus.

Des Weiteren gilt Cybereason als ein weiterer Leader im Magic Quadrant, der allerdings noch nicht an der Börse gelistet ist. Das Cybersicherheitsunternehmen konnte sich Ende April eine Investition in Höhe von 100 Millionen USD von SoftBank sichern, wobei das Unternehmen mit einem Wert zwischen 300 und 400 Millionen USD bewertet wurde. Dies stellt einen erheblichen Wertverlust im Vergleich zur vorigen Bewertung von rund 3 Milliarden USD im Jahr 2021 dar, als das Unternehmen frisches Kapital in Höhe von 275 Millionen USD aufnahm.

Ebenso ist Sophos als Leader im Magic Quadrant positioniert und wurde im ersten Quartal 2020 von der US-amerikanischen Private-Equity-Firma Thoma Bravo für einen Betrag von 3,8 Milliarden USD erworben und von der Börse genommen. Thoma Bravo hat seit 2003 mehr als 200 Geschäftsabschlüsse im Gesamtwert von 50 Milliarden USD erzielt, darunter auch eine Beteiligung am Cybersicherheitsunternehmen McAfee im Jahr 2019.

TrendMicro, ein in Tokio, Japan, ansässiges börsennotiertes Unternehmen im Bereich der Endpunktsicherheit, wurde von Gartner ebenfalls als Leader eingestuft. Aufgrund der negativen Performance von über -30 % in den letzten fünf Jahren werden wir jedoch CrowdStrike und Palo Alto als bedeutsame Unternehmen in diesem Segment beleuchten. Mögliche Ursachen für die schwache Performance könnten laut Gartner das geringe einstellige Umsatzwachstum, eine begrenzte Anzahl an Integrationen von Drittanbietern in der XDR-Plattform und ein relativ geringer Marktanteil im gesamten EDR-Segment sein.

Zuletzt gilt SentinelOne als der letzte Leader im Magic Quadrant. Obwohl das Unternehmen, das im Juni 2021 den Börsengang hatte, bisher eine Performance von -63 % verzeichnete und die Herzen der Anleger nicht gewinnen konnte, übertraf es im letzten Quartalsbericht die Erwartungen hinsichtlich des Umsatzes und des Gewinns pro Aktie. Analysten prognostizieren jedoch, dass das Unternehmen bis 2025 unprofitabel bleiben wird. Im August berichtete Reuters zudem, dass SentinelOne die Investmentbank Qatalyst Partners als Berater für Gespräche mit potenziellen Käufern, einschließlich Private-Equity-Firmen, engagiert habe. Dennoch unterstrich der CEO in einem Interview mit CNBC die entschiedene Ausrichtung auf den unabhängigen Kurs des Unternehmens. Er betonte, dass eine stetige Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Finanzberatern bestünde, jedoch keine Anzeichen für einen bevorstehenden Verkauf des Unternehmens vorliegen würden.

Doch wie gestaltet sich die Positionierung von CrowdStrike und Palo Alto Networks im Markt der Endpunktsicherheit? Welches Bild zeichnen die jüngsten Finanzergebnisse und was prognostizieren Analysten für die Aktien dieser Unternehmen? Dies und mehr wird im nachfolgenden Abschnitt erörtert:

CrowdStrike

Erkenntnisse durch Gartner: CrowdStrike, als Leader im Magic Quadrant positioniert, verkörpert eine Kombination aus Marktverständnis und Innovation, vor allem mit seiner Falcon-Plattform. Diese Plattform hat sich durch die Integration von Identitätsschutz, Cloud-Sicherheit und Dateiintegritätsüberwachung erweitert, neben den bestehenden EDR, Managed Services und zusätzlichen Funktionen wie Gerätekontrolle und Firewall-Management.

Die Übernahme von Humio, einem Anbieter von SIEM-Lösungen, und Reposify, einem Tool zur Verwaltung externer Angriffsflächen, hat die XDR-Integrationen erweitert, was CrowdStrike eine solide Basis für den Ausbau im XDR-Bereich bietet. Trotz der hohen Preise und der noch reifenden XDR-Ansätze bleibt CrowdStrike eine starke Wahl für Unternehmen, insbesondere in Nordamerika, mit einer breiten Palette von Funktionen zum Schutz von Cloud- und Server-Workloads.

Finanzielle Daten: Am Mittwoch, dem 30. August, legte CrowdStrike die Finanzergebnisse des zweiten Quartals vor, die nicht nur die Erwartungen der Wall Street übertrafen, sondern auch starke Prognosen für die Zukunft präsentierten. Betrachtet man das zweite Quartal genauer, so erreichte der Gewinn pro Aktie 0,74 USD und übertraf damit die Analystenprognosen um 0,18 USD. Auch bei den Umsatzerlösen wusste das Unternehmen zu überzeugen: Mit 731,6 Millionen USD lag CrowdStrike 36,7 % über dem Vorjahreswert und überbot die Analystenschätzungen um 7,21 Millionen USD.

Ein besonderes Highlight stellt der Anstieg der jährlich wiederkehrenden Einnahmen (ARR) dar, die im Vergleich zum Vorjahr um 37 % zulegten und im zweiten Quartal beeindruckende 2,93 Milliarden USD erreichten. Im Laufe des Quartals kamen zudem 196,2 Millionen USD an neuen ARR hinzu. Weiterhin verzeichnete das Unternehmen einen Rekord-Cashflow aus dem operativen Geschäft von 245 Millionen USD und einen Rekord-Free Cashflow von 189 Millionen USD. Die Barmittel und Barmitteläquivalente stiegen im zweiten Quartal auf 3,17 Milliarden USD an. Welcher Ausblick wurde für das dritte Quartal gegeben?

Im Folgenden ein Überblick über die Erwartungen für das dritte Quartal im Vergleich zu den Analystenschätzungen:

Kennzahl Q3 Prognose Q3 Analystenschätzung
Umsatz 775,4 – 778 Mio. USD 774,43 Mio. USD
Gewinn pro Aktie 0,74 USD 0,60 USD
Bereinigtes operatives Einkommen 154,4 – 156,3 Mio. USD keine Angabe

Wie fiel die Prognose für das Gesamtjahr aus? Im Folgenden die Einschätzung von CrowdStrike im Vergleich zu den Schätzungen der Analysten:

Kennzahl Gesamtjahr Prognose Gesamtjahr Analystenschätzung
Umsatz 3,03 – 3,043 Mrd. USD 3,02 Mrd. USD
Gewinn pro Aktie 2,80 – 2,84 USD 2,39 USD
Bereinigtes operatives Einkommen 601,3 – 610,05 Mio. USD keine Angabe

Aktuelle Analystenmeinungen

BTIG: Der Analyst Gray Powell von BTIG stellt durch seine spezielle Betrachtung der Produktlinien von CrowdStrike eine besondere Perspektive zur Verfügung. Er hat sein “Buy”-Rating bekräftigt und nach den jüngsten Quartalszahlen sein Kursziel von 188 auf 192 USD angehoben. Powell äußert sich besonders positiv über die Leistungsstärke der aufkommenden Produkte, die sich in den Segmenten Cloud-Sicherheit, Identity und LogScale befinden. Er stellt fest, dass diese aufkommenden Produkte fast 20 % des ARR (Annual Recurring Revenue) ausmachen und wahrscheinlich um mehr als 110 % wachsen werden. Diese Beobachtung ist von Bedeutung, da sie verdeutlicht, dass CrowdStrike nicht nur im Kernsegment der Endpunktsicherheit stark aufgestellt ist, sondern auch in der Position, in neuen Geschäftsbereichen bedeutende Marktanteile zu erobern. Zum Abschluss merkt der Analyst an, dass die erzielten Marktanteilsgewinne im Segment der Endpunktsicherheit im Vergleich zur Konkurrenz “ermutigend” seien.

KeyBanc Capital Markets: Der Analyst Eric Heath von KeyBanc Capital Markets hat seine Einstufung mit “overweight” für CrowdStrike bekräftigt und legt ein Kursziel von 200 USD für das Unternehmen fest. Heath hebt in seinem Statement besonders die führende Rolle von CrowdStrike im Bereich der Endpunktsicherheit hervor. Zudem betont er, dass das Unternehmen durch “signifikante Veränderungen im konkurrierenden Umfeld” Vorteile erlangt, wobei er insbesondere auf die Bewegungen von Microsoft und SentinelOne eingeht. Zum Abschluss merkt der Analyst an, dass CrowdStrike nicht nur in einem robusten Markt agiert, sondern auch die erforderliche Wettbewerbsstärke mitbringt, um sich gegen etablierte Schwergewichte wie Microsoft behaupten zu können.

Bei der Bewertung von CrowdStrike auf Tipranks.com zeigen sich 33 Analysten, von denen 30 ein “buy”-Rating vergeben. Eine kleine Minderheit von drei Analysten zieht ein “hold”-Rating vor, wobei kein Analyst ein “sell”-Rating ausspricht.

29 Analysten Kursziel Kurspotenzial
Höchstes Kursziel 235 USD 26,50 %
Durchschnittliches Kursziel 191 USD 3 %
Niedrigstes Kursziel 153 USD -17,60 %

Charttechnische Analyse

Chart der CrowdStrike-Aktie

Obwohl das vergangene Jahr für die CrowdStrike-Aktie mit einem Rückgang von fast 50 % eher enttäuschend verlief, konnte sie im aktuellen Jahresverlauf die Anleger mit einem beeindruckenden Kursanstieg von über 75 % begeistern. Aktuell bewegt sich die Aktie nach einem kräftigen Kursanstieg unterhalb einer Widerstandszone, die zwischen den Kursmarken von 194 und 200 USD liegt. Ein erfolgreiches Überwinden dieser Zone könnte den Weg für die nächste Widerstandszone ebnen, die sich zwischen den Marken von 215 und 225 USD erstreckt. Nach dem Durchbrechen dieser Zone könnte die Aktie im Anschluss die darauffolgende Widerstandszone, die sich zwischen den Marken von 242 und 250 USD befindet, anvisieren.

Falls die Aktie jedoch einen Rücksetzer erfahren sollte, könnte zunächst die Unterstützungszone zwischen den Marken von 175 und 166 USD als möglicher Halt dienen. Sollte diese Zone nicht halten, könnte die 50-Tage-Linie bei der Marke von 161 USD als weitere Unterstützung fungieren, gefolgt von der nächsten Unterstützungszone, die zwischen den Kursmarken von 150 und 141 USD liegt.

Palo Alto Networks

Erkenntnisse durch Gartner: Palo Alto Networks, als Visionär im Magic Quadrant positioniert, hebt sich durch seine Cortex XDR-Plattform ab, die eine umfassende Abdeckung von Endpunkten, Netzwerken und der Cloud bietet. Trotz eines geringeren Marktanteils im EPP-Bereich und einer begrenzten Akzeptanz seiner verwalteten Dienste, bietet Palo Alto Networks eine robuste Innovationskraft, insbesondere durch wöchentliche ML-Updates für seine Cortex XDR-Plattform. Die Integration mit Standard-APIs und -Tools könnte verbessert werden, aber insgesamt bietet Palo Alto Networks eine starke Basis für Unternehmen, die eine integrierte Sicherheitslösung suchen.

Finanzielle Daten: Palo Alto Networks hatte am 18. August seine Finanzergebnisse für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Die Zahlen offenbarten eine durchaus positive Entwicklung, obwohl einige Erwartungen leicht verfehlt wurden. Besonders im Fokus steht dabei der Gewinn pro Aktie von 1,44 USD, welche die Schätzungen um 0,15 USD übertraf. Doch ein Blick auf die Umsatzzahlen zeigt, dass der erzielte Umsatz von 1,95 Milliarden USD die Prognosen um 10 Millionen USD verfehlte, dennoch markiert dies eine Steigerung von 25,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die sogenannten Billings für das vierte Quartal verzeichneten ein Wachstum von 18 % auf 3,2 Milliarden USD im Jahresvergleich, während die Billings für das gesamte Geschäftsjahr 2023 um 23 % auf 9,2 Milliarden USD anstiegen. Des Weiteren verzeichnete Palo Alto Networks einen Anstieg bei den verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) um 30 % auf 10,6 Milliarden USD im Jahresvergleich.

Im Folgenden präsentieren wir einen Überblick über die Prognosen für das dritte Quartal im Vergleich zu den Einschätzungen der Analysten:

Kennzahl Q3 Prognose Q3 Analystenschätzung
Umsatz 1,82 bis 1,85 Mrd. USD 1,93 Mrd. USD
Gewinn pro Aktie 1,15 – 1,17 USD 1,11 USD
Billings 2,05 – 2,08 Mrd. USD keine Angabe

Wie gestaltete sich die Jahresprognose? Im Folgenden die Einschätzung von Palo Alto Networks im Vergleich zu den Analystenvorhersagen:

Kennzahl Gesamtjahr Prognose Gesamtjahr Analystenschätzung
Umsatz 8,15 – 8,20 Mrd. USD 8,38 Mrd. USD
Gewinn pro Aktie 5,27 – 5,40 USD 4,95 USD
Billings 10,9 – 11 Mrd. USD keine Angabe

Darüberhinaus geht das Unternehmen von einer prognostizierten bereinigten Free Cashflow-Marge zwischen 37 % und 38 % aus. Doch wie bewerten die Analysten die Palo Alto Networks-Aktie?

Aktuelle Analystenmeinungen

Wedbush Securities: Dan Ives von Wedbush Securities betonte die positive Entwicklung von Palo Alto im letzten Quartal, trotz eines leichten Umsatzrückgangs. Er schrieb, dass Palo Alto durch die effektive Nutzung seines Next-Gen-Portfolios den Gewinn steigern konnte. Er wies auch auf die „zuversichtlichen“ Prognosen des Unternehmens und die formalisierten Updates zur mittelfristigen Marktaussicht hin, die den Anlegern ein gewisses Maß an Beruhigung brachten. Ives hob zudem hervor, dass das Unternehmen mit seinem innovativen Ansatz zur Integration präziser und generativer KI in seinem Produktportfolio gut positioniert ist, um den steigenden Bedarf an Cybersicherheit zu adressieren.

Dies, gepaart mit einem prognostizierten kombinierten Marktvolumen von 210 Milliarden USD im Jahr 2028 in den Bereichen Zero Trust, Cloud und XDR, stellt Palo Alto in eine vorteilhafte Position. Der Analyst ist der Meinung, dass die kontinuierliche Innovationskraft des Portfolios und die Zunahme der installierten Geräte – bedingt durch den Wechsel vieler Unternehmen zur Cloud – weiter vorangetrieben wird. So äußerte Ives ein “outperform”-Rating für die Aktie und setzte das Kursziel auf 290 USD.

Bank of America: Tal Liani, Analyst von der Bank of America, teilte eine ähnliche positive Meinung. Liani bemerkte, dass die Prognosen von Palo Alto die Bedenken der Anleger zerstreuen konnten. Besonders hervorgehoben wurde der erfolgreiche Übergang von Legacy-Hardware zu softwarebasierten Lösungen und die Umstellung auf einen plattformbasierten Ansatz, der das Unternehmen deutlich profitieren ließ. Infolgedessen erhöhte Liani das Kursziel für Palo Alto von 270 USD auf 290 USD und bestätigte das “buy”-Rating für die Aktie.

Darüber hinaus gab Palo Alto einige mittelfristige Prognosen bekannt, die ein ermutigendes Bild zeichnen, so der BofA-Analyst. So erwartet Palo Alto Networks eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 20 % oder mehr beim Gewinn pro Aktie zwischen dem Geschäftsjahr 2023 und dem Geschäftsjahr 2026. Zudem wird eine bereinigte operative Marge für das Geschäftsjahr 2026 zwischen 28 % und 29 % prognostiziert.

Siehe auch: Turnaround in Sicht? Zwei neue Kandidaten

Auf Tipranks.com findet sich eine Bewertung von Palo Alto Networks durch 36 Analysten, wobei 33 Analysten ein “buy”-Rating vergeben, während eine kleine Minderheit von drei Analysten ein “hold”-Rating ausspricht. Erwähnenswert ist, dass keiner der Analysten ein “sell”-Rating für die Aktie abgibt.

36 Analysten Kursziel Kurspotenzial
Höchstes Kursziel 340 USD 31 %
Durchschnittliches Kursziel 280 USD 8 %
Niedrigstes Kursziel 242 USD -6,70 %

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Charttechnische Analyse

Chart der Palo Alto Networks-Aktie

Nach einem Rückgang um nahezu 25 % im vergangenen Jahr, hat die Aktie von Palo Alto Networks seit Beginn dieses Jahres eine eindrucksvolle Wende vollzogen und konnte die Anleger mit einer Performance von über 85 % erfreuen. Derzeit befindet sich die Aktie vor einer Widerstandszone, die zwischen dem Allzeithoch von 267 USD und der Marke von 275 USD liegt. Für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, müsste diese Zone nachhaltig überwunden werden. Sobald dies geschieht, rücken die Kursziele der Analysten von Wedbush und der Bank of America bei 290 USD, die etwas mehr als 5 % über dem aktuellen Niveau liegen, in greifbare Nähe.

Allerdings könnte die Aktie auch Rückschläge erleiden. In diesem Fall könnte sich zunächst die Unterstützungszone, die sich zwischen den Marken von 250 und 244 USD erstreckt, als stabilisierender Faktor erweisen. Sollte die Aktie jedoch durch diese Zone hindurchgleiten, könnte die 50-Tage-Linie, gefolgt von der nächsten Unterstützungszone zwischen den Marken von 233 und 225 USD, als weitere Stütze dienen. Und selbst wenn diese Unterstützung durchbrochen wird, könnte die 200-Tage-Linie bei der Marke von 206 USD als zusätzlicher Ankerpunkt dienen, um weitere Verluste zu verhindern.

Ebenfalls lesenswert: Goldesel Premium Wochenrück & -ausblick KW42

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: CrowdStrike.

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Über den Experten

Michael Flender
Michael Flender

Michael Flender ist seit dem Jahr 2007 hauptberuflich als Trader an der Börse tätig. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Handel von Aktien mit einem meist mittelfristigen Zeithorizont. Hierbei berücksichtigt er sowohl den Nachrichtenfluss und die operative Entwicklung als auch die charttechnischen Trends. Gelegentlich führt er auch Short-Positionen oder kurzfristige Trades vor oder nach den regulären Handelszeiten durch. Seit 2020 ist er zudem vermehrt in den sozialen Medien aktiv und teilt täglich aufregende Neuigkeiten und Entwicklungen im Bereich Börse. Zusätzlich dazu verwaltet er auf der Plattform Goldesel.de mehrere Echtgelddepots und vermittelt dort auch die Prinzipien eines nachhaltigen Aktienhandels.

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