Kommentar
18:15 Uhr, 12.10.2022

DAX geht vor Fed-Protokoll schwächer aus dem Handel - Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 11-Jahres-Hoch

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Merck & Co. entwickelt Krebsimpfstoff von Moderna

Putin droht mit Öl-Lieferstopp

Bundesregierung senkt Wachstumsprognose

BASF-Aktie legt nach vorläufigen Zahlen zu

Gerresheimer wächst kräftig

CropEnergies erzielt Rekordzahlen

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Britische Wirtschaft schrumpft überraschend

Klöckner & Co. senkt Prognose


Markt

Der deutsche Aktienmarkt ist nach einem stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der US-Erzeugerpreise am Mittwoch ins Minus gerutscht. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,39 Prozent bei 12.172,26 Punkten. Auch die US-Futures gaben deutlich nach, konnten sich aber noch leicht im Plus halten. Die Märkte warten mit Spannung auf die US-Verbraucherpreise am Donnerstag sowie den Start der Berichtssaison. Heute Abend wird zudem das Protokoll des letzten Zinsentscheids der US-Notenbank Fed veröffentlicht. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe ist am Mittwoch bis auf 2,42 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 11 Jahren gestiegen.

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Unternehmen & Branchen

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern BASF hat auf Basis vorläufiger Zahlen seinen Umsatz aufgrund der höheren Preise im dritten Quartal zum Vorjahr um 12 Prozent auf 21,95 Milliarden Euro gesteigert. Die Mengen gingen gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag im dritten Quartal bei 1,35 Milliarden Euro und damit deutlich unter dem Vorjahres-Niveau von 1.87 Milliarden. Der Gewinn nach Steuern sank von 1,25 Milliarden Euro auf 909 Millionen Euro, wobei Abschreibungen belasteten. Die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie konnten nur noch teilweise über höhere Verkaufspreise weitergegeben werden. Der Juli-Ausblick bleibt unverändert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird weiterhin zwischen 6,8 und 7,2 Milliarden Euro erwartet.

BASF SE
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Der US-Pharmakonzern Merck & Co übt seine Option zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung des personalisierten Krebsimpfstoffs (PCV) mRNA-4157/V940 von Moderna aus. Der Wirkstoff wird in Kombination mit dem Medikament Keytruda als adjuvante Behandlung für Patienten mit Hochrisiko-Melanom in einer Phase-II-Studie evaluiert. Daten aus der laufenden Studie sollen im vierten Quartal veröffentlicht werden.

Moderna Inc.
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Der Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo profitiert von steigenden Verkaufspreisen und hat seine Wachstumsziele für das aktuelle Jahr angehoben. Im dritten Quartal konnte der Umsatz um 8,8 Prozent auf 21,97 Milliarden Dollar gesteigert werden, womit die Erwartungen von 20,78 Milliarden Dollar deutlich übertroffen wurden. Der Gewinn je Aktie legte von 1,60 USD auf 1,95 USD zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 1,97 USD und lag damit deutlich über den Erwartungen von 1,84 USD.

PepsiCo Inc.
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Der Chipkonzern Intel reagiert auf die einbrechende Nachfrage nach PC-Prozessoren mit einem massiven Stellenabbau, wie Bloomberg berichtet. In manchen Abteilungen wie Marketing und Vertrieb könnten bis zu 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden, heißt es. Erst im Juli wurden die Umsatz- und Gewinnprognosen gesenkt.

Intel Corp.
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Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat im dritten Quartal einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz erhöhte sich organisch um 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 473 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich von 75 Millionen Euro aud 91 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte von 0,97 Euro auf 1,15 Euro zu. Gerresheimer bekräftigte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 mit einem organischen Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent und einem hohen einstelligen organischen Wachstum des Adjusted EBITDA und des Adjusted EPS.

Gerresheimer AG
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Der Biokraftstoffhersteller CropEnergies hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/2023 von einem höheren Absatzvolumen und deutlich gestiegenen Ethanolpreisen profitiert und Rekordzahlen verbucht. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 249 Millionen Euro auf 450 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdreifachte sich von 34 auf 104 Millionen Euro, während der operative Gewinn von 23 auf 93 Millionen Euro zulegte. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen einen Überschuss von 135,8 Millionen Euro, nach 24,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die im August erhöhte Prognose wurde bestätigt. Erwartet wird ein Umsatz von 1,47 bis 1,57 (Vorjahr: 1,08) Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 215 bis 265 (Vorjahr: 127) Millionen Euro.

CropEnergies
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Der Stahlhändler Klöckner & Co hat wegen negativer Markteffekte seine operative Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt und rechnet für 2022 nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 400 Millionen Euro, nachdem zuvor 500 Millionen in Aussicht gestelt wurden. Außerdem erwarte man für das Gesamtjahr 2022 "einen außergewöhnlich positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit", so das Unternehmen. "Die Klöckner & Co SE konnte im dritten Quartal 2022 nach vorläufigen Berechnungen trotz des außergewöhnlich negativen makroökonomischen Umfelds, der deutlichen Korrektur der Stahlpreise sowie der schwachen Nachfrage ein positives operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten von 16 Mio. EUR erzielen", hieß es. Dies lag allerdings deutlich unter der bisherigen Prognosespanne von 50 bis 100 Millionen Euro. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im dritten Quartal habe sich auf rund 150 Millionen Euro belaufen.

Klöckner & Co.
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Konjunktur & Politik

Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe ist am Mittwoch bis auf 2,42 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 11 Jahren gestiegen.

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat ihre Prognose für die Erdölnachfrage gesenkt. Für das vierte Quartal rechnet die OPEC jetzt mit einem Bedarf von 101,6 Millionen Barrel pro Tag, was knapp 800.000 Barrel unter der bisherigen Prognose liegt. Für das kommende Jahr wird ein Bedarf von 102 Millionen Barrel pro Tag erwartet, was rund 700.000 Barrel unter der bisherigen Prognose liegt.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat betont, dass Entscheidungen zur Geldpolitik "von Meeting zu Meeting" und datenbasiert getroffen werden. Dabei müsse man weiter mit einer großen Unsicherheit kämpfen und berücksichtigen, dass Geldpolitik nur mit einer Verzögerung wirkt, sagte Lagarde bei der Jahrestagung des Internationalen Bankenverbands IIF. Europa befinde sich derzeit nicht in einer Rezession, so Lagarde. Nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot muss die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins noch mindestens zwei Mal "signifikant" erhöhen, um einen neutralen Zins zu erreichen, wie Knot bei Bloomberg TV sagte. Derzeit liege die EZB noch deutlich unter dem neutralen Zins, von dem niemand genau wisse, wo er liege.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit einem Lieferstopp gedroht, falls die EU wie geplant den bereits beschlossenen Ölpreisdeckel für russisches Erdöl einführt. "Russland wird nicht gegen den gesunden Menschenverstand handeln und für das Wohlergehen anderer bezahlen", sagte Putin am Mittwoch. "Wir werden keine Energieressourcen an Länder liefern, die ihre Preise begrenzen."

Die Erzeugerpreise in den USA sind im September stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Plus von 0,4 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte der Banken nur mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet hatten, nach einem Rückgang um revidiert 0,2 Prozent im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Erzeugerpreise im September um 8,5 Prozent höher. Erwartet wurde eine Jahresveränderungsrate von 8,4 Prozent, nach 8,7 Prozent im August. Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für die Inflation und laufen den Verbraucherpreisen in normalen Zeiten um rund drei Monate voraus. (Ausführlicher Artikel: US-Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet)

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose deutlich gesenkt. Für das laufende Jahr 2022 geht die Bundesregierung in ihrer Herbstprognose noch von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,4 Prozent aus, nachdem im Frühjahr noch 2,2 Prozent erwartet wurden. Für 2023 wird nun ein BIP-Rückgang um 0,4 Prozent erwartet und für 2024 ein Wachstum von 2,4 Prozent. Die Inflationsrate soll im aktuellen Jahr bei 8,0 Prozent und 2023 bei 7,0 Prozent liegen.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im August um 1,5 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Volkswirte der Banken hatten nur mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 2,3 Prozent im Juli.

Wegen hoher Energiekosten und teurer Rohstoffe hat sich die Stimmung in Deutschlands Mittelstand einer Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zufolge erheblich verschlechtert. Der Befragung zufolge, rechnet jeder vierte Befragte mit sinkenden Umsätzen (25,2 Prozent). In der gleichen Umfrage vor einem Jahr war es jeder elfte gewesen (9,1 Prozent).

Die südkoreanische Zentralbank hat den Leitzins erneut um 0,5 Prozent auf 3 Prozent erhöht. Damit will die Notenbank die hohe Inflation bekämpfen.

Die britische Wirtschaft ist im August im Monatsvergleich überraschend leicht geschrumpft. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent, während die Volkswirte mit keiner Veränderung gerechnet hatten, nach einem Plus von 0,2 Prozent im Vormonat. Gegenüber dem entsprechenden Monat des Vorjahres lag das BIP um 2,0 Prozent höher, hier war eine Wachstumsrate von 2,4 Prozent erwartet worden. Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe sank im August unterdessen um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent.


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