Credit Spreads bleiben stabil
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Die Aussicht auf ein überdurchschnittliches US-Wirtschaftswachstum bis zum Jahresende und die zu erwartende Reaktion der Fed sprechen noch immer für eine Verflachung der US-Zinsstrukturkurve, bei der die Kurzfristzinsen stärker steigen als die Langfristzinsen („Bear Flattening“). Zwar hat die Entwicklung der amerikanischen Staatsanleiherenditen ein wenig überrascht, doch erwarten wir nach wie vor ein Ende des Quantitative Easing in diesem und die ersten Zinserhöhungen im nächsten Jahr, wie Robert M. Hall, MFS Institutional Fixed-Income Portfolio Manager, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Zuletzt aber hätten zahlreiche Faktoren die amerikanischen Zehnjahresrenditen fallen lassen. Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Konflikte in der Ukraine, dem Irak und anderen Krisenherden hätten eine Flucht in die Qualität ausgelöst. Von allen sicheren Häfen böten amerikanische Treasuries die höchsten Renditen. Sie könnten daher von der weltweiten Sparschwemme am stärksten profitieren. Auch die deutschen Bundesanleiherenditen könnten für niedrige US-Renditen sorgen. Die Fed werde ihre Geldpolitik zwar sukzessive straffen, aber die EZB werde immer expansiver. Dies dürfte niedrigere US-Renditen zur Folge haben als eine weltweit synchrone Geldpolitik. Aufgrund der unterschiedlichen Geldpolitik könnte es sich für internationale Investoren lohnen, US-Anleihen zugunsten kerneuropäischer Papiere unterzugewichten, heißt es weiter.
„Mittelfristig spricht aber doch das meiste für steigende US-Renditen. Da die Fundamentaldaten von Credits weiter gut sind, bleiben wir bei einer Übergewichtung von Spread-Produkten. Ihr Renditevorsprung dürfte Kursverluste abfedern, wenn die US-Staatsanleiherenditen irgendwann zu steigen beginnen. Da die Spreads aber recht eng sind, haben wir in Qualitätstitel mit niedrigerem Beta umgeschichtet, damit unsere Portfolios unter einer möglichen Spreadausweitung weniger leiden. Diese defensive Strategie hat sich in unserem hochverzinslichen Unternehmensanleiheportfolio im Sommer ausgezahlt. Während des maßvollen und kurzen Ausverkaufs am High-Yield-Markt gaben Titel mit BB-Rating am wenigsten nach und haben sich seitdem am stärksten erholt. Das Risiko-Ertrags-Profil schwächerer High-Yield-Anleihen ist unserer Ansicht nach noch immer weniger attraktiv“, so Hall.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.