Analyse
07:38 Uhr, 30.07.2024

COVESTRO spricht eine Gewinnwarnung aus

Der Covestro-Konzern steht derzeit wegen einer Übernahme durch Adnoc im Fokus der Investoren. Doch operativ läuft es nicht gut und das Unternehmen muss die Gewinnprognose senken.

Erwähnte Instrumente

  • Covestro AG
    ISIN: DE0006062144Kopiert
    Kursstand: 53,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Covestro AG - WKN: 606214 - ISIN: DE0006062144 - Kurs: 53,900 € (XETRA)

So sieht Covestro das EBITDA im Gesamtjahr jetzt nur noch zwischen 1 Mrd. EUR und 1,4 Mrd. EUR (zuvor: 1 Mrd. EUR bis 1,6 Mrd. EUR / erwartet: 1,25 Mrd. EUR). Das Nettoergebnis war im zweiten Quartal mit -72 Mio. EUR deutlich negativ ausgefallen. Analysten hatten auf ein Plus von 14 Mio. EUR gehofft. Der freie Cashflow war mit -147 Mio. EUR ebenfalls deutlich negativ. Das EBITDA im dritten Quartal soll zwischen 250 und 350 Mio. EUR liegen (erwartet: 344 Mio. EUR).

Gewinnwarnung dürfte kaum belasten

Das Absatzvolumen in der Chemie hat sich trotz schlechter Zahlen um 9,3 % erhöht. Besonders im Bereich Möbel und Holz verzeichnete Covestro eine deutliche Erholung. Im Bereich der Elektrotechnik und Autos lief es hingegen schlecht. Aufgrund gesunkener Preise lag der Umsatz aber unter dem Vorjahreswert. Der Preiseffekt auf den Umsatz lag bei -9,7 %. Das führt auch zu einem deutlichen Rückgang beim EBITDA von 385 Mio. EUR auf 320 Mio. EUR im zweiten Quartal.


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Quelle: Präsentation Covestro, 30. Juli 2024

Die Nettoverschuldung lag zuletzt bei knapp 3,2 Mrd. EUR und ist saisonal zur Mitte des Jahres immer etwas höher. Unter Druck steht Covestro deshalb aber nicht. Covenants gibt es keine bei den Banken. Das Transformationsprogramm „STRONG“ soll bis 2028 jährliche Einsparungen von 400 Mio. EUR ermöglichen. Es entstehen aber auch Kosten von zunächst 300 Mio. EUR für die anstehende Restrukturierung.

Fazit: Die Covestro-Aktie steht ganz im Zeichen der bevorstehenden Übernahme. Die schlechteren Zahlen dürften daran nichts ändern. Der Käufer kommt damit eher in eine stärkere Position und Aktionäre könnten gewillt sein, ihre Papiere jetzt gerne anzudienen, um aus der Nummer mit einem ordentlichen Gewinn herauszukommen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
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Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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