Fundamentale Nachricht
17:12 Uhr, 30.04.2020

Corona und digitales Leben: Generation Y als Vorbild und Wachstumstreiber im weltweiten Wandel

Der rasant gestiegene Bedarf, die Welt online zu gestalten und unsere stetig wachsende Vertrautheit mit Internet und Mobilgeräten werden nach Einschätzung von Luke Barrs, Leiter GSAM Fundamental Equity Client Portfolio Management EMEA bei Goldman Sachs Asset Management, auch nach der aktuellen Krise noch anhalten.

Das Gros der Weltbevölkerung arrangiert sich derzeit mit der Coronavirus-bedingten Ausgangssperre. Viele Menschen erleben dabei einen Paradigmenwechsel, was ihren alltäglichen Lebensstil angeht. Die Generation Y oder Millennials, also in den frühen 1980ern bis späten 1990ern geboren, dient dabei als eine Art Rollenmodell.

Menschen jeder Generation mussten ihre Gewohnheiten plötzlich ändern – privat wie beruflich. Zuletzt haben sich aber viele Bereiche des täglichen Lebens, die bisher offline stattfanden, rasch auf das Internet verlegt. Ältere Bevölkerungsgruppen, die vorher vielleicht noch nie Online-Lieferdienste für Lebensmittel oder E-Commerce genutzt hatten, müssen sich aus Notwendigkeit insbesondere wegen des Corona-Lockdowns erstmals auf diese Technologien umstellen (Beispiele siehe Grafik anbei).

Die Online-Verlagerung betrifft unter anderem folgende Bereiche:

  • Klassischer Schulunterricht, der durch Online-Lernen bzw. Home-Schooling ersetzt wurde
  • viele Formen sozialer Kontakte – von der Partnersuche und dem Kneipenbesuch bis hin zum gemeinsamen Drink und Filmeschauen
  • physische Büros, die nach Hause verlegt wurden sowie Meetings, die über Videokonferenz-Apps stattfinden

Virtuell – neuer Modus Vivendi

Die Abhängigkeit vom Internet und unseren Mobilgeräten hat dabei ein neues Niveau erreicht. Dieser rasant gestiegene Bedarf, die Welt online zu gestalten und unsere stetig wachsende Vertrautheit damit werden auch nach der aktuellen Krise noch anhalten. Das heißt: Bisher vorrangig der Generation Y vorbehaltene Konsum- und Lebensstilgewohnheiten werden nun von der breiteren Bevölkerung schrittweise übernommen.

Online-Strategien machen widerstandsfähiger

Was bedeutet das für die Wirtschaft? In dieser individuell wie gesellschaftlich tragischen Zeit können diejenigen Unternehmen überleben – und vielleicht sogar erfolgreicher werden –, die über skalierbare Online-Geschäftsmodelle mit ausreichend Kapazität verfügen, um die Menschenmassen zu bewältigen, die von offline auf online umsteigen.

Durch die aktuelle Krise wurde der Wandel hin zum Online-Leben plötzlich noch dringender und notwendiger. Dadurch vollzieht sich dieser Fortschritt vermutlich um einige Jahre schneller als angenommen. Eine starke Digitalstrategie ist in dieser neuen Digital-Ära nicht nur ein Wachstumstreiber – sondern ein wichtiger Aspekt der Widerstandsfähigkeit. Wenn sich die Wogen im aktuellen makroökonomischen Umfeld irgendwann einmal geglättet haben, werden diese Unternehmen, etwa der Bereiche eCommerce, Kommunikationsdienste und Streaming, unseren Erwartungen nach auch weiterhin die Nase vorn haben.

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