Analyse
12:04 Uhr, 20.01.2021

CORESTATE CAPITAL - Loser-Aktie 2020 vor Erholung?

Um über 60% rauschte de Aktie von Corestate Capital im vergangenen Jahr nach unten. Kann das Management 2021 das Ruder erfolgreich herumreißen? Wo liegen die Gefahren?

Erwähnte Instrumente

  • Corestate Capital Holding S.A - WKN: A141J3 - ISIN: LU1296758029 - Kurs: 15,170 € (XETRA)

Das muss man erst einmal schaffen. In einem guten Börsenjahr 2020 hat die Aktie des Immobilien-Investmentmanagers Corestate Capital um über 60 % an Wert verloren. Zuletzt berichtete ich über Corestate im Dezember.

Im neuen Jahr hat sich bereits einiges getan. Corestate Capital hat eine Übernahme angekündigt. Der Kauf von Aggregate Financiel Services (AFS), einer führenden Finanzierungsplattform und zugleich einer volllizensierten Wertpapierhandelsbank aus Frankfurt, dürfte den Umsatz 2021 zwischen 25 und 30 Mio. EUR erhöhen. Als EBITDA prognostiziert AFS 2021 eine Spanne zwischen 15 und 20 Mio. EUR. Bis zum Jahr 2023 erwartet Corestate durch den Deal zudem Ertrags- und Kostensynergien von mindestens 30 Mio. EUR.

Die Transaktion wird durch eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage finanziert. 8,5 Mio. neue Aktien werden hierfür ausgegeben. Zudem werden 5 Mio. EUR in bar gezahlt. Damit ergibt sich ein Kaufpreis von rund 113 Mio. EUR. Weitere 1,5 Mio. Corestate-Aktien könnten fällig werden, wenn AFS in den nächsten drei Jahren gewisse EBITDA-Ziele erreicht.

Analysten erwarten bei Corestate in diesem und im kommenden Jahr eine deutliche Ergebnisverbesserung. Die KGVs der Aktie könnten dann in den einstelligen Bereich absinken. Dennoch darf dieser Eindruck einer günstigen Bewertung nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Unternehmen stark verschuldet ist. Ende des dritten Quartals 2020 belief sich die Nettoverschuldung auf 449 Mio. EUR. Zumindest konnte diese Zahl innerhalb von drei Monaten von 530 Mio. EUR deutlich zurückgefahren werden. Der Verschuldungsgrad lag aber immer noch bei 3,7. Ziel ist es, diesen mittelfristig auf eine Spanne zwischen 2,0 und 3,0 zurückzuführen.

Aus charttechnischer Sicht sind die übergeordneten Abwärtstrends bei der Aktie freilich immer noch intakt. Im Bereich der Unterstützung bei 13,78 EUR hat der Wert zum Jahreswechsel aber noch gerade einmal so die Kurve bekommen. Grundsätzlich ist über dem kurzfristigen Abwärtstrend und dem EMA50 in den kommenden Wochen eine Erholungsbewegung in Richtung des EMA200 und des Zwischenhochs bei 18,65 EUR machbar. Unter 13,78 EUR dürfte der Wert dagegen in Richtung des Allzeittiefs bei 11,70 EUR fallen.

Abschließend noch der Risikohinweis: Bei dieser Aktie handelt es sich um einen langfristig sehr schwachen Titel, die Idee ist zudem gegen den vorherrschenden Trend gerichtet. Daher sollten Positionen sehr klein gewählt werden. Hier ist alles bis hin zum Totalverlust möglich.


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Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mio. EUR 199,65 248,50 271,50
Ergebnis je Aktie in EUR 0,73 2,34 2,98
KGV 21 6 5
Dividende je Aktie in EUR 0,21 0,70 0,90
Dividendenrendite 0,70 % 4,61 % 5,93 %
*e = erwartet
Corestate-Capital-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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