Kommentar
12:21 Uhr, 25.09.2012

Conti und Lanxess – „Blutauffrischung“ für den DAX

Nach über zwei Jahren hat in dieser Woche erstmals wieder im DAX das „Stühlerücken“ begonnen. So müssen MAN und Metro aus dem deutschen Leitbarometer ausscheiden. Dafür steigen Lanxess und Continental aus dem MDAX in die höchste deutsche Börsenliga auf. Wer ein passives Index-Produkt in seinem Depot hat, kann sich dabei entspannt zurücklehnen, da sich für ihn mit der Umstellung letztendlich nichts verändert. Anders gestaltet sich die Lage für Investoren, die den DAX aktiv nachbilden, wie z.B. Fondmanager. Sie sind automatisch gezwungen die Veränderungen auch in ihren Portfolios umzusetzen. Für die Aufsteiger führt dies in der Regel zu einem höheren Interesse institutioneller Anleger und damit auch zu einer stabileren Kursentwicklung, während die Absteiger eher auf der Verkaufsseite stehen. Allerdings werden die neuen DAX-Mitglieder nicht einfach von der Deutschen Börse AG zufällig aus dem Hut gezaubert, sondern sind aufgrund transparenter Anpassungsregeln meist schon länger für die Marktteilnehmer ersichtlich, so dass sich das Überraschungspotential eher in Grenzen hält.

Um überhaupt in den DAX aufgenommen zu werden, müssen die Kandidaten aber bereits im Vorfeld beispielsweise in Bezug auf die Marktkapitalisierung ihre Hausaufgaben machen, wie man auch an den beiden Neuen sehen kann, die allein 2012 schon über 60 Prozent an Wert zugelegt haben, während sie noch 2011 ein deutliches Minus aufwiesen. Für diese Entwicklung haben die Konzerne aber auch einiges getan wie der Spezialchemiehersteller Lanxess, der sich zu einem Wachstumsunternehmen gewandelt hat und die 2015er-Gewinnziele schon ein Jahr früher anpeilt. Auch der DAX-Rückkehrer und drittgrößte Automobilzulieferer der Welt Continental steht mittlerweile wieder gut da und geht für 2013 von einem weltweiten Wachstum von drei Prozent aus, was deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Grünes Licht kommt auch von der Charttechnik: So könnte der Aufwärtstrend bei den beiden Aktien anhalten, so dass bei Lanxess durchaus Gewinne bis in Richtung der 80-Euromarke, bei Continental oberhalb von 87,40 Euro sogar dreistellige Kursziele möglich sind. Unterstützungen finden sich in der Region 64,08 bis 60,80 Euro (Lanxess) bzw. 77,80 Euro (Conti).

Anleger, die nicht direkt in die beiden DAX-Aufsteiger investieren möchten, könnten sich stattdessen das ein oder andere Capped-Bonus-Papier ansehen. Durch den zusätzlich eingezogenen Höchstbetrag lässt sich dabei ein interessanteres Chance-Risiko-Profil realisieren. So können Investoren, denen auf Sicht von sechs Monaten ein Puffer von etwa 20 Prozent ausreicht, immerhin maximale Seitwärtsrenditen von knapp 20 Prozent p.a. bei Lanxess (CZ05AX) und sogar fast 22 Prozent p.a. bei der Continental-Aktie (BP5GB6) erzielen. Eine ähnlich hohe annualisierte Rendite bei dem Reifenhersteller verspricht ein nur drei Monate länger laufendes Papier (AA5YFN) bei einem gleichzeitig deutlich höheren Puffer von über 26 Prozent. Mit eine ähnlichen Ausstattung ist auf Lanxess bei einem etwas niedrigeren Puffer ebenfalls eine p.a.-Rendite von mehr als 21 Prozent möglich. Weitere etwas länger handelbare Produkte bieten von der absoluten Rendite her ebenfalls attraktive Werte, wobei auch die Puffer noch etwas höher liegen. Bei den Conti-Papieren ergeben sich dabei sogar ganz interessante Abgelder zwischen fünf und sieben Prozent, während bei der etwas dividendenärmeren Lanxess-Aktie leichte Aufgelder zwischen zwei und drei Prozent anfallen. Hier die aktuellen Daten im Überblick:

Ausgewählte Capped-Bonus-Zertifikate auf Continental:

WKN

Emi.

Barriere

Bonus-Level/Cap

Puffer

Seitwärts-Rendite

Seitwärts-Rendite p.a.

Fälligkeit

Aufgeld

BP5GB6

BNP

65

90

20,03%

10,35%

21,96%

15.03.13

0,34%

AA5YFN

RBS

60

95

26,39%

15,57%

21,61%

21.06.13

0,85%

BP5GCM

BNP

58

92

28,81%

19,08%

19,31%

20.09.13

-5,10%

BP5GCW

BNP

58

94

28,81%

24,16%

19,09%

20.12.13

-7,07%

Ausgewählte Capped-Bonus-Zertifikate auf Lanxess:

WKN

Emi.

Barriere

Bonus-Level/Cap

Puffer

Seitwärts-Rendite

Seitwärts-Rendite p.a.

Fälligkeit

Aufgeld

CZ05AX

COBA

53

72

19,77%

9,29%

19,83%

14.03.13

-0,27%

AA5ZJQ

RBS

51

76

22,76%

15,41%

21,38%

21.06.13

-0,27%

DX2NZT

DZ

48

80

27,27%

17,54%

17,81%

19.09.13

3,12%

BP3BEW

BNP

45

78

31,86%

14,96%

15,14%

20.09.13

2,74%

DX2P05

DB

45

80

31,86%

18,50%

14,69%

20.12.13

2,26%

Der BörseGo Tipp:

Der DAX-Aufstieg macht eine Aktie noch längst nicht zum Selbstläufer, kann dem jeweiligen Titel aber durchaus einen gewissen Halt geben. Mit mehr oder weniger gut gepufferten Capped-Bonus-Zertifikaten kann man diese Entwicklung sogar noch unterstützen, lassen sich doch hier gegenüber einem Direktinvestment deutlich interessantere Chance-Risiko-Profile realisieren. Dies gilt auch für Lanxess und Continental, die als erste nach längerer Zeit wieder in die DAX-Phalanx einbrechen konnten. Trotz der vorhandenen Absicherung sollte bei dem Anleger aber eine grundsätzlich leicht positive Erwartungshaltung vorhanden sein.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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