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17:03 Uhr, 11.03.2009

Conti schließt wegen Nachfrageschwäche Reifenwerke

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Hannover (BoerseGo.de) - Angesichts der massiven Nachfrageeinbrüche muss der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental seine Produktion in den europäischen Reifenwerken anpassen. Die erhebliche Marktschwäche habe zu Überkapazitäten in der Produktion von Pkw- und Nutzfahrzeugreifen geführt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Derzeit zeichne sich ab, dass die Minderauslastung der Reifenfabriken des Unternehmens in Europa allein 2009 rund 15 Millionen Pkw-Reifen und rund 1,7 Millionen Nutzfahrzeugreifen betragen wird. Der Konzern geht davon aus, dass der Markt nicht in dem Umfang anziehen wird, dass alle zurzeit vorhandenen Kapazitäten kurz- bis mittelfristig wieder optimal ausgelastet werden können.

"Es ist uns seit Beginn der Marktschwächen im vergangenen Herbst gelungen, über hohe Flexibilität in der Produktion und den Abbau von Arbeitszeitkonten, verlängerte Werkferien, den Abbau von Leiharbeitnehmern sowie Kurzarbeit einschneidende Maßnahmen zu vermeiden. Angesichts der anhaltenden massiven Nachfrageschwäche reichen diese zeitlich begrenzt nutzbaren Mittel aber leider nicht mehr aus", sagte der für die Reifen-Divisionen verantwortliche Vorstand Dr. Hans-Joachim Nikolin.

Continental kündigte deshalb die Einstellung der Produktion von Nutzfahrzeugreifen am Standort Hannover zum 31.12.2009 an. Davon seien rund 780 Beschäftige betroffen. Darüber hinaus soll die Produktion in Puchov/Slowakei um 20 Prozent zurückgefahren gefahren. Damit werde die Nfz-Reifen-Produktion europaweit um insgesamt 27 Prozent verringert, teilte das Unternehmen mit.

In Clairoix/Frankreich sei den zentralen sowie lokalen Betriebsräten ebenfalls ein Projekt zur Einstellung der Reifenproduktion vorgestellt worden, da die Produktionskosten für Pkw-Reifen an diesem Standort im Vergleich zu allen anderen europäischen Pkw-Reifen-Standorten am höchsten seien. Dadurch soll die jährliche Produktionsmenge um 8 Millionen Reifen reduziert werden, 1.120 Mitarbeiter wären davon betroffen. Die Produktion soll in zwei Schritten und nicht vor dem 31. März 2010 beendet werden.

"Wir haben verschiedene Optionen geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Reifen-Divisionen nur durch die Schließung der beiden Werke mit den höchsten Kosten zu halten ist. Und das sind für Pkw-Reifen Clairoix und für Nutzfahrzeugreifen Hannover", erklärte Dr. Nikolin.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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