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14:04 Uhr, 30.08.2006

Condor wird zum Spekulationobjekt

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Die Deutsche Lufthansa und KarstadtQuelle kommen bei der angestrebten Neuordnung der gemeinsamen Touristik-Aktivitäten offenbar nicht voran.

Nach Informationen des Handelsblatts, ist KarstadtQuelle bestrebt, die 50-Prozent-Beteiligung der Lufthansa an Thomas Cook, dem zweitgrößten europäischen Reisekonzern, zu erwerben. In Finanzkreisen heißt es indes, dass die Partner von einer Einigung über den Kaufpreis noch weit entfernt seien. Lufthansa habe Kaufpreisvorstellungen von einer Milliarde Euro, Karstadt wolle weniger als 800 Millionen Euro zahlen.

Unterdessen verdichten sich in der Luftverkehrsbranche die Spekulationen, dass mit dem Deal zugleich die begonnene Konsolidierung des deutschen Luftverkehrsmarktes weitergeführt werden soll. In Expertenkreisen wird der Prozess als lange überfällig angesehen. Nachdem vor kurzem Air Berlin die Übernahme der ehemaligen British-Airways-Tochter DBA ankündigt hat, rücke die Ferienfluggesellschaft Condor in den Mittelpunkt der Überlegungen, hieß es in dem Bericht. Sollte sich die Lufthansa mit dem Verkauf der Cook-Beteiligung vollständig von Condor trennen, wäre damit eine mögliche Grundlage für eine zweite deutsche Billigflug-Gruppe geschaffen.

Es sei vorstellbar, dass Condor mit den zum Tui-Konzern gehörenden und nur mäßig erfolgreichen Fluglinien Hapag-Lloyd Fly und Hapag-Lloyd Express sowie der am Rande der Pleite entlang schliddernden Düsseldorfer LTU zusammengeht. In Branchenkreisen heißt es dazu, führende Manager hätten die Chancen eines solchen Modells bereits ausgelotet und für positiv befunden.

Aus Verhandlungskreisen verlautete dagegen, KarstadtQuelle sei daran interessiert, Condor zu übernehmen, um die Fluglinie dann in einem folgenden Schritt an einen strategischen Investor im Ausland weiterzuverkaufen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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