Kommentar
11:34 Uhr, 06.02.2002

CONDAT am Neuen Markt

- BoerseGo Research -

Die 1979 von Pedro Schäffer mitbegründete Condat schafft mit ihren Software-Lösungen die grundlegenden Voraussetzungen für das M-Business: Condat-Produkte und -Lösungen bilden die Schaltzentralen für die Kommunikation zwischen mobilen Endgeräten und Datennetzwerken. In ihren drei Geschäftsfeldern (M-Business-Lines) Wireless Products, Wireless Applications und System Integration vereint Condat modernste Produkte in der Mobilfunktechnologie mit dem in über zwanzig Jahren in der Entwicklung und Realisierung innovativer IT-Lösungen erworbenen Anwendungs-Know-how.

Geschäftsfelder

Als einer von weltweit zwei konzernunabhängigen Herstellern (der andere ist TTP Communications aus Großbritannien) bietet Condat im Geschäftsfeld Wireless Products Basissoftware für mobile Endgeräte und die in diesen Produkten verwendeten Chipsets an. Diese so genannten Protokollstacks regeln die Kommunikation zwischen den mobilen Endgeräten und der Basisstation. Protokollstacks sind somit ein unerlässlicher Bestandteil jedes mobilen Endgerätes - jedes Handy benötigt diese Softwarekomponente

Damit verfügt Condat über eine Schlüsseltechnologie, die M-Business über ein beliebiges mobiles Endgerät erst möglich macht. Wichtiger Vorteil der Condat-Protokollstacks ist, dass sie sich leicht an zukünftige Mobilfunksysteme anpassen lassen. Condat bietet damit bereits heute die Technologie für die Kommunikation in den kommenden Standards GPRS und UMTS. Die besonderen Eigenschaften der Protokollstack-Software von Condat ermöglichen ferner eine schnelle Integration in neue mobile Endgeräte.

Die Wireless Applications-Lösungen (Middleware) von Condat stellen auf der Seite der digitalen Netze das Gegenstück zu den Wireless Products dar: Im Mittelpunkt stehen Plattformen, die Daten aus unterschiedlichsten Quellen für die Kommunikation mit beliebigen mobilen Endgeräten aufbereiten. Kernprodukt ist der Wireless Proxy Server (WPS). Er wird in Unternehmensnetzwerke integriert und macht dort die verschiedenen Datenformate - u. a. SAP, SQL oder HTML - für mobile Endgeräte lesbar. Dabei ist der WPS kein Eins-zu-Eins-Formatgenerator, sondern er bereitet die betreffenden Informationen auf und optimiert sie: nach den persönlichen Bedürfnissen des Nutzers (Personalisierung), nach dem Standort des Nutzers (Lokalisierung) und nach den technischen Möglichkeiten des jeweiligen mobilen Gerätes. Erst mit Hilfe dieser Plattform werden folglich Informationen tatsächlich mobil. Die Wireless Applications von Condat eröffnen somit wesentliche neue Anwendungsmöglichkeiten für mobile Kommunikation.

Aufgrund der hohen Komplexität der Integration mobiler Plattformlösungen, insbesondere bei Großprojekten, betreibt Condat eine eigene Systemintegration. Dieser Bereich ist eigentlich das ursprüngliche Geschäftsfeld. Aus den aus über 20jährigen Erfahrung gewonnenen, hochspezialisierten Kenntnissen in der Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt Condat komplette Lösungen und Integrationsservices.

Seit kurzem betreibt Condat Entwicklungsaktivitäten für ein MMI (Mensch-Maschine-Interface) Toolkit. Während die Protokollstack-Software von Condat die 2. und 3. Schicht im Netzwerkmodell abdeckt, gibt es in den höheren Schichten Anwendungen, die die Interaktion des Benutzers mit dem Gerät steuern (das Nokia-MMI ist z.B. sehr spezifisch). Das von Condat entwickelte Toolkit soll den Kunden die Möglichkeit geben, selber MMI-Anwendungen herstellen zu können.

Markt und Aussichten

Condat lizenziert seine Technologie derzeit an 15 von 30 Handset-Herstellern. Condats Protokoll-Stacks sind wie oben erwähnt so gestaltet, dass sie auf unterschiedlichen Chipsets einsetzbar sind. Als technologische Entwicklungsplattform kommen selbstentwickelte Methoden und Verfahren zum Einsatz. Damit verringert sich die Entwicklungszeit bei der Anpassung des Designs an neue Standards (z. B. UMTS). Versuchte Condat ursprünglich die Gruppe der Tier 3 Handyhersteller (Hersteller die keine eigene Entwicklung betrieben) zu erreichen, interessieren sich mittlerweile auch Tier 1 und 2 Hersteller (Hersteller mit eigener Entwicklung) für Condats Technologie. Wir denken, dass diese Entwicklung vor dem Hintergrund zu sehen ist, dass Handset Hersteller in Zukunft Aktivitäten auslagern, die sehr kosten- und zeitaufwendig sind und nicht ihre Kernkompetenzen betreffen, um Kosten zu reduzieren und ihr Time To Market zu verbessern. Die Entwicklung von Protokoll-Stacks birgt ein hohes Outsourcingpotenzial und kann von Dritten effizienter durchgeführt werden.

Nutzten 1999 gerade rund 31 Millionen Besitzer ihr Handy für die Datenkommunikation, so werden für 2004 bereits mehr als 750 Millionen Nutzer (entspricht 61 Prozent aller Besitzer mobiler Endgeräte) prognostiziert (ARC Group). Das werden dann nicht nur Handynutzer, sondern Nutzer verschiedenster mobiler Endgeräte sein, beispielsweise Organizer und Notebooks. Diese Steigerung ist direkt verbunden mit der Zunahme des übertragbaren Datenvolumens in den Mobilfunknetzen, die mit Einführung von GPRS in diesem Jahr bereits eine vergleichbare Kapazität zum ISDN-Festnetz aufweisen wird.

Speziell für VAS (Value Added Services) als Anwendungen für das Handy sehen die Marktforscher die größte Nachfrage voraus. Darunter fallen neben dem Angebot von Spielen vor allem Informationsservices wie Wetter, Nachrichten oder Aktienkurse. Laut ARC Group soll im Jahr 2003 die Zahl der M-Commerce-Anwender die der e-Commerce-Anwender bereits übertreffen. Der europäische Markt für M-Commerce soll dann ein Volumen von Euro 23,6 Milliarden haben.

Wettbewerber und Kunden

Weltweit existiert nach Feststellungen der Gesellschaft nur ein weiteres Unternehmen - TTP-, das Protokollstacks als eigenständiges Produkt auf dem freien Markt anbietet.

Im Bereich Middleware (Wireless Applications) hat Condat Konkurrenten wie IBM, Oracle, Alcatel, Puma Technologies, Riverbed Technologies, Spyglass, Tantau, Proxinet etc. entgegenzutreten. Condat tritt hier gegen namhafte Unternehmen an, die zum Teil umfangreiche Produktpaletten für e-Business anbieten. Condat hat sich aber auf das M-Business spezialisiert und hat damit gute Chancen für den eigenen Erfolg am Markt.

Im dritten Bereich Systemintegration zählen als Wettbewerber die Deutsche Telekom, debis, Siemens SPS und Unternehmen von nationaler Bedeutung wie Scopeland, IVU, GEDAS etc. Ein Vorteil hier ist, dass Condat alles aus einer Hand liefert: Einführung, Anpassung und Integration von betriebswirtschaftlichen Softwaresystemen, Datenbanken, Netzwerk/ Internet ( IP, GSM, GPRS), It- und wireless Middleware etc.

Die Kundenliste von Condat liest sich gut. Dort sind zum Beispiel Kunden wie die Bayer AG, die Blaupunkt Werke GmbH, die BMW Rolls Royce GmbH, das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, die Daimler Benz AG, die Deutsche Telekom AG, die Europäische Union, die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, Lucent Technologies, Mannesmann Mobilfunk GmbH, Philips GmbH, die Schering AG, die Siemens AG etc. aufgeführt.

Das Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere des Nachdrucks, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen sowie das Darstellen auf einer Website liegen, auch nur bei auszugsweiser Verwertung, bei der BoerseGo GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

©BörseGo GmbH 2001, 2002

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen