Analyse
08:45 Uhr, 04.08.2023

COMMERZBANK – Profiteur der Zinserhöhungen

Die gute Geschäftsentwicklung des Kreditinstituts hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt, die Halbjahreszahlen können überzeugen. Was bedeute das für die Commerzbank-Aktie?

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  • Commerzbank AG
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  • Commerzbank AG - WKN: CBK100 - ISIN: DE000CBK1001 - Kurs: 10,970 € (XETRA)

Haupttreiber waren die weiter ansteigenden Zinsen und ein gutes Kreditgeschäft. Dies bescherte der Bank nach sechs Monaten einen um 41,6 Prozent höheren Zinsüberschuss von 4,08 (VJ 2,88) Mrd. EUR. Vor allem aufgrund des etwas schwächeren Wertpapiergeschäfts fiel das Provisionsergebnis um 5,8 Prozent auf 1,76 (VJ 1,86) Mrd. EUR.

Kosten gut im Griff

Die Kosten gingen um 2,8 Prozent auf 3,26 (V 3,35) Mrd. EUR zurück, so dass sich die Aufwandsquote von 64 auf 61 Prozent verbessert hat. Im zweiten Quartal lag die Quote sogar bei nur 58 (VJ 65) Prozent. Trotz erneuter Belastungen bei der polnischen Tochter mBank durch Schweizer Franken-Kredite in Höhe von 347 Mio. EUR stieg das operative Ergebnis um 36,8 Prozent auf 1,76 (VJ 1,29) Mrd. EUR. Das Konzernergebnis kletterte sogar um 49,1 Prozent auf 1,15 (VJ 0,77) Mrd. EUR. Der Gewinn je Commerzbank-Aktie belief sich auf 0,76 (VJ 0,46) Euro.

Der Vorstand zeigte sich erfreut darüber, dass es der Commerzbank trotz des härter werdenden Wettbewerbs gelungen ist, die Einlagen im Segment Privat- und Unternehmerkunden im zweiten Quartal von 151 auf 153 Mrd. EUR zu erhöhen. Das Kreditvolumen lag stabil bei 124 Mrd. EUR. Aufgrund der geringeren Marktvolatilität hielten sich die Kunden mit ihren Handelsaktivitäten im Wertpapierbereich zwar zurück. Aufgrund der positiven Börsenentwicklung stieg das Wertpapiervolumen aber von 202 auf 208 Mrd. EUR an. Das operative Ergebnis des Segments ging aufgrund eines geringeren Provisionsergebnisses von 1,12 (VJ 1,22) Mrd. EUR und höherer Verwaltungsaufwendungen von 1,73 (VJ 1,65) Mrd. EUR auf 673 (VJ 885) Mio. EUR zurück.

Im Firmenkundengeschäft stiegen das Einlagenvolumen leicht von 95 auf 96 Mrd. EUR an. Das Kreditvolumen lag mit 86 Mrd. EUR auf dem Niveau des Vorquartals. Vor allem aufgrund höherer Erträge von 2,20 (VJ 1,81) und eines niedrigeren Risikoergebnis von minus 115 (VJ minus 338) Mio. EUR stieg das operative Ergebnis in diesem Geschäftsfeld auf 986 (VJ 317) Mio. EUR.

Die harte Kernkapitalquote der Bank verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal leicht von 14,2 auf 14,4 Prozent. Der Abstand zur regulatorischen Mindestanforderungsschwelle von 10,1 Prozent ist damit recht komfortabel. Aufgrund der guten Entwicklung im laufenden Jahr wird die Commerzbank bei der Europäischen Zentralbank und der Finanzagentur ein weiteres Aktienrückkaufprogramm beantragen.

Die Prognose eines Konzernergebnisses deutlich über dem Vorjahreswert von 1,4 Mrd. EUR wurde bestätigt. Das Zinsergebnis soll auf mindestens 7,8 (VJ 6,5) Mrd. EUR steigen. Bislang war man von einem Anstieg auf nur rund 7 Mrd. EUR ausgegangen. Das Provisionsergebnis wird dagegen leicht unter dem Vorjahreswert von 3,5 Mrd. EUR erwartet.

Fazit: Die Commerzbank ist weiter gut unterwegs. Die Zinserhöhungen in den letzten Monaten haben dem Kreditinstitut entsprechend in die Hände gespielt. Fundamental betrachtet ist die Commerzbank-Aktie nicht teuer. Risikobewusste Anleger können sich mit dem Unternehmen und der Aktie näher beschäftigen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 9,71 10,57 11,04
Ergebnis je Aktie in EUR 1,16 1,68 1,91
KGV 10 7 6
Dividende je Aktie in EUR 0,20 0,49 0,64
Dividendenrendite 1,80 % 4,41 % 5,77 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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