Commerzbank mit neuen späten „Scharfmachern“

Eine mehr als spannende Woche mit einem am Ende stolzen zweistelligen Plus liegt hinter den Börsianern und konnte die aufgeheizten Gemüter zum Wochenausklang wieder etwas beruhigen. Der Schreck nach den beiden Crash-Monaten September und Oktober, die diesmal ihrem wenig schmeichelhaftem Ruf alle Ehre machten, lastet aber noch immer schwer auf den Anlegerseelen und momentan bleibt nicht viel mehr als die Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresabschluss übrig. Für Besitzer von klassischen Bonus-Zertifikaten kommt indes jegliche Kurserholung zu spät, sind doch bei einem Großteil der angebotenen Produkte die Barrieren längst durchschlagen. Ein Schicksal, das Inhabern von etwas länger laufenden Bonus-Pro- bzw. Discount-Plus-Pro-Zertifikaten bislang noch erspart geblieben ist, auch wenn deren Wert je nach Ausstattung inzwischen ebenfalls sehr stark zusammengefaltet wurde. Dennoch besteht bei dieser Variante, auf die an dieser Stelle immer wieder hingewiesen wird, bei einer entsprechend starken Kurserholung in den nächsten Monaten immer noch die Möglichkeit, dass das gewünschte Szenario vielleicht doch noch aufgeht, da hier die Barriere nur in ganz bestimmten Zeiträumen „aktiv“ ist (Europäische Ausübung). Für Neueinsteiger dürfte es allerdings unter Umständen sinnvoller sein, auf passende Neuemissionen mit zeitgemäßen Ausstattungen zu warten, wie sie derzeit die Commerzbank – und leider wieder einmal nur diese – anbietet. Dabei sind neben diversen Einzeltiteln auch der DAX und Euro STOXX 50 „frisch“ investierbar, was das Risiko angesichts der zuletzt beobachteten Kurskapriolen einzelner Werte deutlich senken dürfte.

Anleger mit einem Investmenthorizont von etwa zwölf Monaten haben auf den deutschen Leitindex die Wahl zwischen drei Produkten mit Barrieren von 3.750 bis zu 4.550 Punkten und aktuellen Bonusrenditen von 3,50 bis 10,35 Prozent. Bei den vier neuen „Bonus Pros“ auf den Euro STOXX 50 fällt das Rendite-Risiko-Profil noch deutlich attraktiver aus. So ermöglichen hier die Kursschwellen beginnend bei 1.800, über 2.000, 2.200 bis 2.400 Indexpunkten Renditen von 8,11 bis 30,92 Prozent. Wichtig dabei ist zu wissen, dass die Zertifikate nach oben nicht gecappt sind, d.h. ein über das Bonusniveau hinaus ansteigender Index auch zu entsprechend höheren Renditen führt. Insofern wäre es taktisch durchaus sinnvoll, gleich zu einem etwas konservativerem Papier zu greifen, selbst wenn man höhere Kursniveaus für möglich hält. Im Gegenzug fällt dadurch natürlich auch die Kursschwelle eine ganze Nummer defensiver aus. Das Papier auf den Euro STOXX 50 mit einer Barriere bei 2.000 und einem Bonuslevel bei 3.000 Punkten verfügt beispielsweise bei einer Seitwärtsrendite von 15,65 Prozent immer noch über einen Puffer von fast 23 Prozent, der darüber hinaus „nur“ ab dem 17. September 2009 für die letzten drei Monate halten muss. Sollte der Index bis zum Laufzeitende am 28.12.2009 über die 3.000 Punkte-Marke hinaus steigen, was aus heutiger Sicht einem Zugewinn von rund 14 Prozent entsprechen würde, so nimmt der Anleger an jedem weiteren Punkt 1:1 teil. Auch die defensivste Ausstattung mit ihrer noch rund 30 Prozent entfernten Barriere bei 1.800 Punkten, wäre für eine Mindestrendite von über acht Prozent gut. Um noch mehr rauszuholen, müsste der Basiswert in diesem Fall über sein Bonusniveau bei 2.800 Punkten hinaus steigen, was aktuell ein Kursplus von nicht einmal acht Prozent erfordern würde.

Der BörseGo Tipp:
Bonus-Pro-Zertifikate bieten den heutzutage mehr denn je notwendigen Luxus einer nur in den letzten drei Laufzeitmonaten „scharfen“ Barriere. Zwischenzeitliche neue Tiefststände wären damit zunächst kein Problem. Der Anleger sollte bei den einzelnen Produkten aber immer möglichst zu einer etwas sichereren Ausstattung greifen, da auch stärkere Kursgewinne hier nicht verloren gehen.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview