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08:05 Uhr, 06.04.2011

Commerzbank kündigt Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der Staatshilfen an

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Commerzbank will die im Zuge der Finanzkrise erhaltenen stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zum größten Teil bereits 2011 zurückzahlen. Bis Juni sollen rund 14,3 Milliarden Euro von insgesamt 16,2 Milliarden Euro zurückgeführt werden, teilte die Bank am Mittwoch mit. Die zur Rückzahlung der Hilfen notwendige Kapitalerhöhung fällt größer aus als von den Analysten erwartet. Die kompletten Hilfen sollen bis spätestens 2014 zurückgezahlt werden.

Als wichtigste Maßnahme des Vorhabens ist für den Zeitraum Ende Mai bis Anfang Juni 2011 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht vorgesehen. Im Rahmen der Transaktion sollen am Kapitalmarkt insgesamt rund 8,25 Milliarden Euro aufgenommen werden. Darüber hinaus werden insgesamt rund 2,75 Milliarden Euro stille Einlagen des SoFFin in Commerzbank-Aktien gewandelt beziehungsweise im Rahmen der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht eingebracht. Insgesamt werden durch die Kapitalmaßnahmen stille Einlagen des SoFFin in Höhe von 11,0 Milliarden Euro abgelöst und in gleicher Höhe durch Aktienkapital (Equity-Tier-1-Kapital) ersetzt. Weitere Stille Einlagen des SoFFin in Höhe von 3,27 Milliarden Euro sollen aus freiem regulatorischem Kapital zurückgeführt werden. Über die Kapitalerhöhung soll die Hauptversammlung am 6. Mai 2011 entscheiden. Die neuen Aktien sollen den Aktionären voraussichtlich von Ende Mai 2011 bis Anfang Juni 2011 zum Bezug angeboten werden.

Ein internationales Bankenkonsortium hat sich bereits verpflichtet, den am Kapitalmarkt angestrebten Emissionserlös in Höhe von rund 8,25 Milliarden Euro unter marktüblichen Bedingungen zu garantieren. Voraussetzung ist, dass sich der SoFFin wie vorgesehen an der Gesamttransaktion beteiligt. Das Bankenkonsortium wird von den Globalen Koordinatoren Commerzbank, Deutsche Bank, J.P.Morgan und Citi geführt. Weitere Joint Bookrunner sind Goldman Sachs, HSBC, ING und UBS.

In einem ersten Schritt will die Commerzbank bereits ab dem 6. April 2011 im Wege eines Bookbuilding-Verfahrens CoMEN genannte bedingte Pflichtumtauschanleihen (englisch Conditional Mandatory Exchangeable Notes) platzieren, die nach der Hauptversammlung im Mai 2011 nach Eintritt bestimmter Bedingungen in Commerzbank-Aktien getauscht werden.

Nach Durchführung der Gesamttransaktion liegt das Core-Tier-1-Kapital der Commerzbank bei rund 23,5 Milliarden Euro; die Core-Tier-1-Quote beträgt 8,8 Prozent, die Equity-Tier-1-Quote 8,0 Prozent (auf Pro-forma-Basis zum 31. Dezember 2010).

Im Zuge der Ankündigung der Rückzahlung der Staatshilfen gab die Commerzbank auch eine Stellungnahme zum laufenden Geschäft ab. Insgesamt rechnet die Bank nach ersten vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2011 mit einem operativen Ergebnis oberhalb der Planungen. In den Segmenten Privatkunden und Mittelstandsbank seien insbesondere die Monate Januar und Februar 2011 positiv verlaufen, erläuterte die Bank. Auch Corporates & Markets zeigte eine gute Entwicklung, die aber insgesamt etwas schwächer verlief als das sehr erfreuliche Vorjahresquartal. Die Risikovorsorge im Konzern war weiter rückläufig. Die Bank geht davon aus, 2011 - bei einem stabilen Marktumfeld und ohne die SoFFin-Einmalzahlung gerechnet - mit einem operativen Ergebnis nach IFRS abzuschließen, das über dem Niveau von 2010 liegen wird. Für das Jahr 2012 peilt die Commerzbank wieder eine Dividende an.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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